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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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selbstgefälliges Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Ja, er hatte ihr wirklich etwas gegeben, woran sie denken konnte. Und sie hatte ihn ja regelrecht angefleht, sie zu lieben. Als sie in der Scheune angekommen waren, war sie erregt und bereit für ihn gewesen - nur für ihn. Und als sie danach in seinen Armen eingeschlafen war, hatte sie seinen Namen geflüstert.
    Er hatte sie bestraft, genau wie er es vorgehabt hatte.
    Wenn das so ist, warum betrinkst du dich dann sinnlos?
    Er runzelte die Stirn, weil ihm die Frage seines Gewissens nicht gefiel. Weil es mir schmeckt, redete er sich ein und nahm noch einen Schluck, um es sich zu beweisen.
    Ja, und die Kopfschmerzen nachher werden dir auch schmecken. Warum gestehst du es dir nicht einfach ein, du bist noch immer in diese Frau verliebt.
    Jesse umschloss den Flaschenhals. Ich liebe sie nicht, sagte er sich. Er hasste sie. Sie hatte ihn angelogen. Sie hatte Liebesschwüre geflüstert, von Hochzeit und ewiger Liebe geredet und ihm dann den Rücken gekehrt, als ihr alter Herr sie gezwungen hatte, zwischen ihm, ihrem Vater, und ihm, Jesse, ihrem mexikanischen Liebhaber zu wählen. Und sie hatte ihm zwölf Jahre lang seinen Sohn vorenthalten. Allein das war Grund genug, sie zu hassen. Und sicherlich Grund genug, um sich an ihr rächen zu wollen.
    Rache? Ist es wirklich das, was du willst? Hast du daran gedacht, als du sie in den Armen gehalten hast, während sie geschlafen hat?
    Jesse fluchte bei der Erinnerung daran. Ja, versicherte er sich dann, das war genau das, was ich gewollt habe - Rache.
    Warum presst du dann die Hand auf dein Herz?
    Jesse schaute hinab und bemerkte erst jetzt diese unbewusste Geste und den Schmerz, den er dort verspürte. Seufzend zog er die Beine an, schlang die Arme um die Knie und ließ den Kopf darauf sinken.
    „Weil es wehtut”, murmelte er unglücklich. „Nach all diesen Jahren tut es immer noch weh.”
    Von ihrem Küchenfenster aus beobachtete Margo, wie Jesse aus der Scheune zu einem Wassertrog torkelte. Er beugte sich hinunter, stützte sich mit den Händen ab und tauchte den Kopf unter Wasser. Wenige Sekunden später kam er wieder hoch, keuchte und fuhr sich mit den Händen durch das tropfnasse Haar, während ihm das Wasser über seinen nackten Rücken rann.
    Betrunken, dachte Margo angewidert. Wie typisch. Und wo war er überhaupt die ganze Nacht gewesen? Sie wusste genau, dass er nicht vor zwei Uhr nach Hause gekommen war, denn sie hatte wach gelegen und gelauscht.
    „Diese McCloud-Schlampe”, murmelte Margo. „Ich wette, dort verbringt er seine ganze Zeit.”
    Etwas später am Vormittag stoppte Margo ihren Wagen auf der Tankstelle am Ortsausgang und drückte ihren manikürten Finger auf einen Schalter, um die getönte Scheibe herunterzulassen. An der Zapfsäule stand ein Laster mit dem Logo der Double-Cross-Heart-Ranch. Ein Cowboy war gerade dabei, Treibstoff einzufüllen. Unter dem Rand seines alten Hutes blickte er zu Margo.
    „Haben Sie irgendwelche Neuigkeiten für mich?” fragte sie leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der Cowboy stellte den Zapfhahn auf Automatik und kam zu Margo hinüber. „Vielleicht”, sagte er und beugte sich in den Wagen. Er grinste, wobei eine Reihe gelblicher Zähne zum Vorschein kamen.
    Angewiderte von dem Anblick und dem Geruch, der durch ihr Fenster strömte, fuhr Margo zurück. Stirnrunzelnd langte sie in ihre Handtasche und zog einen Geldschein heraus. Sie drückte ihn dem Cowboy in die Hand.
    Er betrachtete den Schein. „Ich denke, dass die Information, die ich habe, etwas mehr wert ist als mickrige fünfzig Mäuse. Eine reiche Frau wie Sie kann doch sicherlich ein bisschen mehr locker machen.”
    „Oh, verflixt”, sagte Margo ärgerlich, griff aber erneut in ihre Tasche und zog einen weiteren Schein heraus, den sie ihm gab. „Aber das ist alles. Keinen Cent mehr.”
    Grinsend stopfte der Cowboy die Scheine in seine Hemdtasche. „Er ist wirklich da”, erzählte er dann. „Kommt fast jeden Tag. Sagt, er käme, um einen Hengst zuzureiten, aber wenn Sie mich fragen, verbringt er mehr Zeit mit dem Sohn der Chefin als mit dem verrückten Pferd.”
    Margo schaffte es, die Wut, die sie bei dieser Neuigkeit überkam, nicht zu zeigen. „Was ist mit dieser McCloud? Verbringt er auch Zeit mit ihr?”
    Der Cowboy schüttelte den Kopf. „Wollen Sie wissen, ob er mit ihr schläft? Das kann ich nicht sagen.”
    „Können oder wollen Sie nicht?” fuhr Margo ihn an.

    „Kann ich

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