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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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damit feststellen, wann Daniel
zu Hause war?
    »Im Nachhinein wundert mich das auch«, gab ich zu. »Eigentlich
hätte es Konstantin auffallen müssen, dass ich ihn unmöglich unterstützen konnte.
Aber vielleicht war es da schon zu spät und er konnte seinen Plan auf die
Schnelle nicht mehr ändern?«
    In diesem Moment ging die Tür zu meinem Krankenzimmer
auf und Daniel trat herein. Er sah mich fragend an und kam dann mit schnellen
Schritten an mein Bett. »Baby, was ist los? Wie geht es dir? Du siehst müde
aus.« Er war besorgt, wie immer.
    Hauptkommissar Santoro stand auf und schüttelte dem
Anwalt die Hand, Taylor folgte seinem Beispiel. Dann wandte er sich an uns. »Mr.
Stone, bislang kann sich Ihre Verlobte kaum an Einzelheiten erinnern. Aber wir
waren gerade dabei, ein paar andere Begebenheiten aufzuarbeiten. Für heute sind
wir fertig, aber morgen Vormittag müssen wir Sie beide erneut vernehmen.«
    Daniel nickte knapp und dann verschwanden die
Polizisten aus dem Krankenzimmer. Die Tür hatte sich noch nicht wieder
geschlossen, da traten auch schon Daniels Leibwächter Smith und Mrs. Herzog
herein. In der Hand hielt die Haushälterin ein Tablett mit zwei Schüsseln, aus
denen ein betörender Geruch hervorströmte.
    Sie stellte das Geschirr auf den kleinen Tisch, während
Smith die mitgebrachten Taschen mit meinen Sachen verstaute. Langsam wurde aus
dem unpersönlichen Krankenzimmer mein eigenes Reich.
    Daniel wartete still neben meinem Bett, während er seinen
Angestellten zusah. Als alles fertig eingerichtet war, verabschiedete sich Mrs.
Herzog mit einem warmen Lächeln von uns. »Gute Besserung, Miss Walles. Kommen
Sie schnell wieder auf die Beine.« Dann verschwand sie zusammen mit Smith
ebenso lautlos, wie sie gekommen war.
    »Baby, ich habe uns etwas zu essen mitbringen lassen.
Dr. Sanders hat leider nur Suppe genehmigt, aber ich hoffe, es schmeckt dir
trotzdem.« Auf den Servietten sah ich das Logo des Ritzman Hotels.
    Nachdem Daniel seinen Laptop und die Brieftasche auf
einem Tisch neben meinem Bett abgestellt hatte, zog er sein Jackett aus und
umarmte mich endlich. Er roch köstlich. Ich schloss die Augen und versank für
einen Moment an seiner Brust, er küsste meine Haare und hielt mich wortlos fest.
    Als wir uns voneinander lösten, blickte er zu dem Anwalt
herüber, der nach wie vor in meinem Zimmer stand. »Haynes, wir sprechen uns
nach dem Essen.«
    Der Anwalt nickte Daniel zu, dann jedoch wandte er sich
an uns beide. »Mr. Stone, Miss Walles. Sie bringen mich in eine ungewöhnliche
Situation. Im Moment vertrete ich Sie beide und das ist auch völlig in Ordnung.
Aber ich muss Sie dringend darauf hinweisen, dass sich im Laufe der
polizeilichen Ermittlungen durchaus Interessenkonflikte ergeben können, die es
mir unmöglich machen, Sie gleichzeitig zu vertreten. Ihre Interessen mögen nicht
immer gleich gelagert sein und ich rate Ihnen daher, sich einen zweiten Anwalt
zu suchen, damit dieser im Falle eines solchen Konflikts einen von Ihnen weiter
vertreten kann. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass meine Integrität
gefährdet wird und werde mein Mandat gegebenenfalls niederlegen, wenn ich nicht
mehr davon überzeugt bin, Sie bestmöglich vertreten zu können.«
    Daniel sah ihn genervt an. »Haynes, ich weiß Ihre
Ehrlichkeit zu schätzen. Suchen Sie sich einen Partner und bereiten Sie einen
entsprechenden Vertrag vor, ich werde das morgen unterschreiben, damit Sie in
Ruhe schlafen können.« Damit war die Angelegenheit beendet und der Anwalt
verließ das Krankenzimmer.
     
    Wir aßen gemeinsam, dann brachten zwei Krankenpfleger
ein kleines Klappbett in mein Zimmer. Auf meinen fragenden Blick erwiderte
Daniel: »Ich übernachte hier bei dir, Baby. Aber der Stuhl ist mir auf die
Dauer zu unbequem und eine dritte schlaflose Nacht halte ich nicht durch.«
    Er baute seinen Laptop auf dem Tisch auf und schloss ihn
an die Stromversorgung an. »Soll ich dir erst dabei helfen, dich zu waschen oder
bleibst du noch eine Weile wach? Ich muss schnell ein paar wichtige E-Mails
schreiben, aber es dauert nicht lange.«
    Lächelnd legte ich den Kopf auf mein Kissen. »Arbeite
ruhig ein wenig, ich schaue dir gern dabei zu.«
    Nachdem er einem weiteren zarten Kuss auf meine
Nasenspitze gehaucht hatte, setzte sich Daniel an den Tisch und begann,
konzentriert auf seinem Computer zu tippen. Ich beobachtete seine geschäftigen
Handbewegungen, selbst jetzt war jede seiner Gesten geschmeidig

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