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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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geschickt hat.
    Ruf mich an, wenn
du noch weitere Informationen brauchst. Und falls ich die richtigen Männer
aufgetrieben habe, dann hab ich was gut bei dir. Eine Einladung zu euer
Hochzeit reicht da nicht aus. Ich brauche eine Wiedergutmachung, nachdem ich
mir deinetwegen stundenlang die Bilder von sämtlichen dunkelhaarigen Pornostars
und ihren Schniepeln ansehen musste. Mir ist immernoch ganz schlecht davon.
Also lass dir was einfallen!
     
    Liebe Grüße,
Vanessa
    PS Herzlichen
Glückwunsch zu deiner Verlobung. Du hast dir da einen richtig scharfen Typen
geangelt! Ich beneide dich.
     
    Aufgeregt saß ich vor meinem Computer und klickte auf
den Links herum, die Vanessa mir geschickt hatte. Der Darsteller hatte
keinerlei Ähnlichkeit mit Daniel, wenn man sein Gesicht betrachtete. Aber im
Profil sah das schon anders aus. Seine Homepage war auf die Filmindustrie
zugeschnitten und enthielt eine Mappe mit Bildern in allen möglichen Posen,
auch Nacktaufnahmen. Ich war gleichsam fasziniert und angeekelt. Außerdem
wunderte ich mich kurzzeitig, ob Daniel nachverfolgen konnte, was ich mir auf
meinem Laptop im Büro alles ansah.
    Wie konnte ich herausfinden, ob er tatsächlich der Mann
in den Videos war? Einfach fragen wollte ich ihn nicht, dann würde er womöglich
nicht nur alles abstreiten, sondern auch seine Spuren verwischen.
    Ob es praktikabel war, anhand der Bildermappe einen
Vergleich mit den Videos anzustellen? Und falls ja, wen konnte ich damit
beauftragen? Mr. Burton schied aus, eher nahm ich in Kauf, dass die Videos im
Internet blieben.
    Früher hätte ich mich wohl für Konstantin entschieden,
aber diese Möglichkeit fiel ja nun auch weg. Ob ich Smith fragen konnte? Und
was würde Daniel dazu sagen, wenn er mitbekam, dass ich seinen Leibwächter zu
solchen Arbeiten heranzog? Es war nicht nur ein heikles Thema, sondern würde
dem Sicherheitsbeauftragten auch kostbare Zeit rauben, sich mit wichtigeren
Dingen zu beschäftigen, wie zum Beispiel mit Mördern oder Autobomben.
Vielleicht könnte ich stattdessen ein geeignetes Computerprogramm auftreiben
und die Videoaufnahmen und Fotos selbst abgleichen? Es gab schließlich genug
Software zur Gesichtserkennung, wieso sollte das nicht auch mit anderen
Körperteilen funktionieren?
    Eine Weile suchte ich im Internet nach Informationen,
fand mich aber am Ende heillos verstrickt in irgendwelchen technischen
Diskussionsforen. Dann kam mir eine bessere Idee in den Sinn. Ich schnappte mir
kurzentschlossen mein Telefon und rief in der Sicherheitszentrale des Ritzman
Hotels an. Nach dem Mord an Peter Wallenstein war ich einmal in diesem für
Aussenstehende unzugänglichen Bereich des Hotels gewesen und hatte staunend die
hervorragende technische Ausstattung dort bemerkt, die der von Raumschiff
Enterprise um nichts nachstand.
    Mit kurzen Worten erklärte ich dem Bereitschaftsdienst
mein Anliegen, ohne auf die delikaten Details einzugehen. Natürlich gab es
Programme, die nicht nur Gesichter sondern auch andere Teilstücke des
menschlichen Körpers miteinander vergleichen konnten. Man warnte mich davor,
dass sich diese Methoden noch in der Probephase befanden und längst nicht so
ausgereift waren, wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung.
    Trotzdem bot mir der Bereitschaftsdienst überraschend zuvorkommend
an, ein geeignetes Programm über das Firmennetzwerk auf meinen Computer zu übertragen,
damit ich sofort mit der Arbeit beginnen konnte. Wahrscheinlich nahm man
Anfragen aus diesem Büro widerspruchslos entgegen, weil Daniel persönlich
hinter allen Aufträgen vermutet wurde.
    Zehn Minuten später war ich stolzer Besitzer der
hochmodernen Software Bodyscan , und nach einem weiteren Anruf in der
Sicherheitszentrale hatte ich auch eine Vorstellung von der Bedienung. Eine
Weile spielte ich mit den Fotos bekannter Schauspieler aus deren
Internetpräsentationen herum, stellte dabei fest, dass zwei Bilder eines
eindrucksvollen, männlichen Oberkörpers gar nicht zu dem oscarprämierten Schauspieler
gehörten, der sich damit brüstete. Nach Angaben von Bodyscan waren sie
dreiste Fälschungen und gehörten zu einem ganz anderen Mann.
    Dann danach wagte ich mich an die Fotos des Mannes
heran, den Vanessa für mich ausfindig gemacht hatte. Nun brauchte ich nur noch
einen Ausschnitt aus den Sexvideos, damit das Programm beide Abbildungen auf
Gemeinsamkeiten untersuchen konnte.
    Ich stand auf und schloss die Tür meines Zimmers. Auch
wenn sich niemand sonst im Büro aufhielt, wollte

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