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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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du nicht besonders sensibel. Es liegt doch auf der Hand, dass es nicht vorbei ist. Mein Sohn hat einen großen Fall liegen lassen, um wegen dir in die Wildnis von Ohio zu fahren.«
    »Nicht wegen mir«, widersprach Andie automatisch, und Lydia schloss die Augen und atmete tief durch, um ihren Ärger zu bezähmen. »Nein, es war nicht wegen mir. Du und Southie, ihr seid auch hier, dann haben wir eine wild gewordene Journalistin und zwei Kinder …« Sie unterbrach sich. »Er hat zwei Kinder, für die er verantwortlich ist.«
    »Es ist für ihn noch nicht vorbei, und für dich ist es auch noch nicht vorbei, das höre ich an deiner Stimme, wenn du von ihm sprichst.« Lydia zögerte einen Augenblick. »Ich habe nie bezweifelt, dass du ihn liebst, weißt du. Jeder konnte sehen, dass du ihn geliebt hast.«
    »Natürlich habe ich das«, sagte Andie. »Ich habe ihn sogar geheiratet.«
    »Nachdem ihr euch nicht mal einen Tag kanntet«, schnaubte Lydia. »Ihr wart beide verrückt.«
    »Na ja, wir sind darüber hinweggekommen.«
    »Das ist es, was ich die ganze Zeit versuche, dir zu sagen« – Lydia funkelte sie an –, »das seid ihr nicht, keiner von euch beiden. Jetzt habt ihr eine zweite Chance.«
    »Ich bin verlobt«, log Andie und hoffte, dass sie das endlich verscheuchen würde.
    »Also bitte!« Lydia verdrehte die Augen.
    »Warum nimmt das eigentlich niemand ernst?«
    »Weil wir alle Augen im Kopf haben. Hör mir zu.« Lydia beugte sich in dem Schaukelstuhl vor und blickte Andie ernst ins Gesicht. »Du hast meinem Sohn sehr wehgetan. Und er ist nie darüber hinweggekommen. Dafür könnte ich dich umbringen, aber andererseits bist du auch nie darüber hinweggekommen. Und jetzt seid ihr beide älter, reifer, und ihr könntet es diesmal in den Griff kriegen. Aber wenn du zu ihm zurückkehrst, dann musst du auch bleiben.«
    »Ich komme nicht zurück«, entgegnete Andie und bemühte sich, sich nicht von dem Gedanken, dass sie es diesmal besser machen könnten, erweichen zu lassen. »Und ich habe North nicht wehgetan. Ich glaube nicht, dass er es wirklich bemerkt hat, als ich fortging.«
    »Du bist eine Idiotin«, entfuhr es Lydia. Dann holte sie tief Luft. »Hör mal, du hast einen starken Beschützerinstinkt für dieses kleine Mädchen.« Sie wies mit dem Kinn auf die schlafende Alice. »Dabei sind Mädchen stark. Wir sind dazu gebaut, alles auszuhalten. Jungen sind viel verletzlicher. Alice wird es schaffen, sie hat Archer-Stahl im Rückgrat. Aber Carter verblutet innerlich, genau wie North innerlich verblutet ist, als du ihn verlassen hast, und du merkst es nicht. Du siehst nicht hin.«
    Andie wollte sagen, dass es Carter gut ginge, aber Lydia schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich habe zwei Jungen großgezogen. Sie fühlen alles ganz genauso, aber sie haben keine Möglichkeit, es auszudrücken. Sie sterben innerlich, und wenn man eine Mutter ist, dann stirbt man mit ihnen.«
    »Lydia …«
    »Wenn du herausfindest, was mit Carter nicht stimmt, und es in Ordnung bringst, wenn es dir gelingt, diese Kinder nach Columbus zu holen, dann steht die ganze Familie Archer mit all ihrem Einfluss hinter dir.«
    »Aha«, machte Andie verblüfft.
    »Aber wenn du meinem Sohn wieder das Herz brichst, dann reiße ich dir die Leber heraus und brate sie zum Frühstück.« Lydia erhob sich und blickte auf Andie hinunter. »Setz es diesmal nicht in den Sand, Andromeda«, schloss sie und fegte aus dem Zimmer.
    »Hey, ich hab’s auch beim ersten Mal nicht in den Sand gesetzt«, rief Andie ihr hinterher, aber Lydia war schon fort, und Andie blieb in dem vom Feuerschein erleuchteten Zimmer sich selbst überlassen. Alice schlief, drüben in seinem Zimmer schien Carter stumm zu leiden, wenn Lydia recht hatte, und unten lockte North, so begehrenswert wie früher, nur dass seine Mutter ihr die Leber herausreißen würde, wenn sie ihn zu einem One-Night-Stand verführte.
    »Herrje«, murmelte Andie und wandte ihre Gedanken dann wieder den Geistern zu, das war entschieden unkomplizierter.
    »Es ist wegen meiner Tochter«, begann Flo, als North mit ihr in der Großen Halle allein war.
    »Sie macht das mit den Kindern wunderbar«, stellte North höflich fest.
    Flo zog ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und musterte ihn so angespannt, dass praktisch jede graue Locke auf ihrem Kopf wippte. »Ich weiß, was du vorhast, du Bastard. Du versuchst, sie dir zurückzuholen. Oder zumindest ins Bett zu kriegen.«
    Flo war verrückt, daran erinnerte sich

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