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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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North, aber sie war nicht dumm.
    »Versuche es nicht mal«, warnte Flo ihn. »Ich habe in die Karten gesehen. Du bist der Imperator.«
    »Nein, bin ich nicht«, entgegnete North verwirrt. »Ich bin der König der Münzen.«
    Flo fuhr zurück, offensichtlich ebenso verwirrt. »Was?«
    »Als Andie mich damals zu dir nach Hause brachte und dir sagte, dass wir geheiratet hätten, hast du auch in die Karten gesehen«, erinnerte North sie, und es kam ihm vor, als sei es gestern gewesen. Damals hatte er zum ersten Mal geahnt, dass das Leben mit Andie auf alle Fälle ungewöhnlich werden würde.
    »Ach ja, das tat ich. Nun ja, das ist zehn Jahre her.«
    »Du hast damals gesagt, das gelte für immer und dass Andie und ich verdammt wären, weil sie der Mond sei. Oder so was.«
    »Der Stern«, korrigierte Flo. »Und ich hatte recht, oder nicht? Es hat nicht gehalten.«
    »Du hattest nicht recht, wenn ich jetzt der Imperator bin«, widersprach North. »Vielleicht solltest du lieber noch mal einen Blick in die Karten werfen. Komm wieder mit in den Salon, dann mixe ich dir einen Drink …«
    »Na, wenn du nicht der Imperator bist, wer ist es dann?«, fragte Flo.
    North wollte schon etwas Beruhigendes erwidern, dann aber fragte er sich: Warum lasse ich mich eigentlich von dieser Frau einwickeln? »Flo, ich glaube nicht an deine Karten.«
    »Ich weiß, dass du nicht daran glaubst«, murmelte sie und runzelte die Stirn, während sie nachdachte.
    »Warum fragst du mich dann nach einem Imperator?«
    »Du bist doch Rechtsanwalt. Du musst nicht an etwas glauben, um entsprechend zu argumentieren.« Sie blickte, noch immer die Stirn runzelnd, zu ihm auf. »Jemand voller Leidenschaft und Macht. Jemand, der alle Figuren in dem Spiel bewegt. Wer könnte das sonst noch sein, wenn nicht du?«
    »Na, du hast hier ein Haus voller Verrückter zur Auswahl«, meinte North. »Und außerdem noch Geister. Such dir einen aus.«
    Flos Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Die Geister. Isolde sagte, einer von ihnen wäre ein Mann, der glaubt, dass das Haus ihm gehört.«
    »Isolde ist ein Born der Weisheit«, kommentierte North und fühlte sich nicht glücklich damit.
    »Aber natürlich, das ist es.« Flo schlang die Arme um ihren Körper, als wäre ihr kalt. »Das ist noch viel schlimmer. Denn du würdest Andie niemals absichtlich wehtun, aber ein so mächtiger Geist …«
    »Ich werde in Andies Nähe bleiben und auf ihre Sicherheit achten.«
    Flo sah wieder mit zusammengezogenen Brauen zu ihm auf. »Einhorn.«
    »Was?«
    »Sex. Das ist alles, woran du denkst.«
    North blickte ärgerlich auf sie hinunter.
    Flo erwiderte provokant seinen Blick. »Sag mir, dass du nicht daran gedacht hast, seit du Andie wiedergesehen hast.«
    »Ich habe Andie ungefähr fünf Minuten lang gesehen, bevor Alice anfing zu schreien.«
    »Nicht heute Abend. Ich meine, seit sie vor einem Monat zu dir in die Kanzlei kam.«
    Er fühlte sich ertappt. »Heute ist das erste Mal, dass ich sie seitdem wiedergesehen habe.«
    »Aber du hast daran gedacht«, beharrte Flo mit Schärfe in der Stimme. »Du wirst ihr wieder das Herz brechen. Das ist nicht fair, North. Du hast doch alles, kannst du sie nicht einfach in Ruhe lassen?«
    »Nein«, antwortete er zu seiner eigenen, nicht aber zu Flos Überraschung, die nur nickte.
    »Es steht in deinen Sternen«, sagte sie.
    »Ich dachte, es stünde in den Karten.«
    »Da auch.«
    In diesem Augenblick kam Lydia die Treppe hinunter in die Große Halle. »Was ist denn hier los?«
    »Ihr Sohn wird versuchen, meine Tochter zu verführen«, erwiderte Flo. »Er ist Steinbock, die tun so was.«
    »Finden Sie nicht, dass ihr Privatleben ihre eigene Angelegenheit ist?«, erkundigte sich Lydia tugendhaft.
    Flo blickte sie einen Augenblick an und lachte dann auf.
    »Ich werde jetzt nach oben gehen«, verkündete North, an beide gewandt. »Nicht, um meine Exfrau zu verführen, sondern um ein wenig zu schlafen. Morgen wird ein Privatdetektiv herkommen, um herauszufinden, was, zum Teufel, hier eigentlich vorgeht, und dann werden wir feststellen, dass es hier keine Geister gibt, wir werden Kelly O’Keefe hochkant hinauswerfen, und dann werden wir alle nach Columbus zurückfahren, wo ihr beide eure Fehde in Ruhe weiterverfolgen könnt.«
    »Wir haben keine Fehde«, widersprach Flo und starrte Lydia an.
    »Das sieht dir gar nicht ähnlich, so dramatisch aufzutreten«, stellte Lydia fest und ignorierte Flo.
    »Gute Nacht«, schloss North und ging dann in den Salon,

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