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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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um sich alles zu holen, was er brauchte, um seine Exfrau zu verführen.
    Andie hockte, halb schlafend, neben Alice ’ Bett, als North mit einem Behälter mit Eiswürfeln und zwei Gläsern in den Händen wieder ins Zimmer trat. Er stellte alles neben Andie auf den Boden, zog sein Jackett aus und warf es über den Schaukelstuhl, lockerte seine Krawatte und öffnete dann seine Übernachtungstasche. Er zog eine Flasche Glenlivet hervor und öffnete sie.
    »Oh, sehr gut.« Andie streckte sich und dehnte ihren Rücken. »Mein Geschenk.«
    »Nein, dir habe ich etwas anderes mitgebracht, aber ich gebe dir auch von dem hier was ab.« North schenkte die Gläser großzügig ein und reichte ihr eines. »Auf unsere Heimkehr nach Columbus, möglichst bald.«
    »Darauf trinke ich auch«, erwiderte Andie und tat es, und der gute schottische Whisky lief ihr seidenweich durch die Kehle. »Gott, das habe ich jetzt gebraucht.«
    »Es ist genug da.« North stellte die Flasche neben sie und setzte sich dann ebenfalls, an Alice ’ Bett gelehnt. »Sollen wir nicht lieber in ein anderes Zimmer gehen? Womöglich wecken wir sie auf, wenn wir reden.«
    »Nein, wenn sie mal schläft, dann schläft sie wie ein Stein«, erwiderte Andie. »Also, was hast du mir mitgebracht?«
    North zog seine Übernachtungstasche zu sich heran und wühlte darin. Er zog eine CD hervor und reichte sie ihr.
    »Clapton Unplugged«, las sie begeistert. »Danke!«
    »Die gibt’s erst seit August. Deswegen dachte ich, dass du sie vielleicht noch nicht hast.«
    »Nein, ich hatte keine Ahnung, dass sie überhaupt eine neue CD gemacht haben. Ich hab den Auftritt im Fernsehen gesehen …« Sie hatte es sich angesehen und dabei die ganze Zeit über an North gedacht. Lächelnd blickte sie zu ihm auf. »Vielen Dank. Deine Geschenke sind alle schön.«
    »Ich tue mein Bestes. Und ich habe auch noch etwas anderes. Kein Geschenk.«
    Er grub wieder in seiner Tasche und zog eine Blechdose heraus, die sie sofort als ihre alte Muscheldose aus Studententagen erkannte. Sie hatte die Dose gefunden, und ihre Mutter hatte gesagt, dass sie von ihrem Vater stammte. Sie war sich ziemlich sicher, dass das eine Lüge gewesen war, aber trotzdem, es war ihre Muscheldose.
    »Ach du meine Güte«, rief sie und nahm sie. »Danke, dass du sie aufgehoben hast.«
    »Du hast ein paar Sachen liegen lassen.« Er lehnte sich wieder an das Bett. »Ich hab alles da drin gesammelt.«
    »Irgendetwas Wichtiges?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte North. »Ich weiß nicht, was dir heute wichtig ist. Du hast dich verändert.«
    »In zehn Jahren? Himmel, ja, ich habe mich verändert.« Sie öffnete die Dose und erblickte alte Fotos und Eintrittskarten und, in der Mitte, das samtene Juwelier-Schmuckkästchen der Diamantohrringe, die er ihr geschenkt hatte. Sie öffnete es, warf einen Blick auf die klassischen, geschmackvollen Ohrringe, empfand Wut auf sie und ließ es heftig wieder zuschnappen. Natürlich hatte er die verdammten Ohrringe aufbewahrt. »Du hast dich nicht verändert.«
    »Da würdest du dich wundern.«
    Er nahm wieder einen Schluck, und sie fühlte, dass er sie betrachtete. Er saß nahe bei ihr, aber nicht zu nahe, jenseits der Flasche, und er sah aus, wie er immer ausgesehen hatte, wenn er zu Beginn ihrer Ehe nach der Arbeit hinauf in ihre Wohnung unter dem Dach gekommen war, müde, aber lebendig und ganz auf sie konzentriert.
    »Es hat gutgetan, in den vergangenen Wochen mit dir zu sprechen«, begann er. »Nachdem wir aufgehört hatten zu streiten.«
    Sie stellte die Muscheldose auf den Boden, ergriff ihr Glas und versuchte, die Erinnerungen zu ertränken. »Southie sagt, wir hätten nicht gestritten, sondern nur aufeinander eingehackt.«
    »Damit hat er wahrscheinlich recht.«
    »Er findet, wenn wir uns ein Mal so richtig auseinandersetzen und alles rauslassen würden, dann würde das die Luft reinigen.«
    North lachte. »Und dann gäbe es den schönsten Versöhnungssex.«
    Andie grinste. »Woher weißt du, dass er das gesagt hat?«
    »Ich kenne doch Southie. Bei seinen Plänen sind immer nackte Frauen im Spiel.« Er hörte auf zu lächeln. »Möchtest du eine Auseinandersetzung? Die Luft reinigen?«
    »Nein.« Andie klammerte sich an ihr Glas. »Das war vor einer Million Jahren.«
    »Aber du bist noch immer wütend.« North schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck.
    »Ich bin darüber hinweg«, log Andie.
    »Ich auch«, erwiderte North.
    Andie wich zur Seite und beäugte ihn ärgerlich.

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