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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Schulter sinken und antwortete: »Ich bin hier.« Sie sah, wie North Alice auf die Arbeitsfläche hob und kaltes Wasser über ihre verbrannten Finger laufen ließ.
    »Andie?«, rief Alice ängstlich mit tränenerstickter Stimme.
    »Du hast mich gerettet«, erklärte Andie mit zittriger Stimme, während sie sich weiter an Carter festhielt und gegen die Übelkeit ankämpfte, die sie zu überwältigen drohte. »Du und Carter. Ihr wart beide so tapfer, ihr habt mich gerettet.«
    »Sie ist fort«, meinte Carter. »Nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Andie, »es ist vorbei.« Sie holte tief Luft. »Und jetzt muss ich kotzen.«
    Sie taumelte aus der Küche und in Richtung Toilette, und hinter sich hörte sie Norths Stimme: »Gut gemacht, Carter«, während er weiter Alice ’ verbrannte Hand kühlte.
    Andie spuckte alles wieder aus, was sie an diesem Tag gegessen hatte, stand dann zwanzig Minuten lang unter der heißen Dusche in dem Badezimmer ihrer Dachwohnung, trocknete sich ab, putzte die Zähne, schlüpfte in ihren Pyjama und kam aus dem Bad zu North, der auf der Bettkante saß und auf sie wartete. Rings um sie herum herrschte die Stille der Nacht.
    »Geht’s dir besser?«
    »Es wird schon wieder.« Sie ging zu ihm, ließ sich neben ihm nieder, und er legte den Arm um sie.
    »Tja, die gute Nachricht ist, dass ich jetzt auch an Geister glaube.«
    »Du wusstest, dass ich es nicht war«, stellte sie fest und fühlte Tränen unter ihren Augenlidern aufsteigen.
    »Natürlich wusste ich es«, erwiderte er empört. »Ich habe die Fragen nur gestellt, um die Probe aufs Exempel zu machen, aber ich habe an deinen Augen gesehen, dass du es nicht warst. Es war ganz eindeutig nicht dein Blick.«
    »Aber sie sah aus wie ich. Sie war praktisch ich.«
    Er schob den Arm zu ihrem Nacken hinauf, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. »Sie war nicht im Geringsten wie du. Sollen wir einen Arzt für dich holen? Hat sie deinen Kreislauf und dein Herz sehr belastet?«
    Andie blickte mit Tränen in den Augen zu ihm auf. »Was immer sie mit meinem Herzen angestellt hat, das hast du schon wieder in Ordnung gebracht.«
    »Bist du sicher?«
    »Hundertpro!«, antwortete Andie, und da küsste er sie nachdrücklich und überzeugt, und sie dachte beglückt: Er kennt mich wirklich , und erwiderte seinen Kuss.
    »Geh ins Bett«, meinte er schließlich. »Du brauchst Ruhe.«
    »Ich brauche dich«, erwiderte sie. »Aber vorher muss ich noch mit Alice und Carter sprechen.«
    »Ich habe mit ihnen gesprochen. Ich habe ihnen gesagt, dass das sehr tapfer war, was sie getan haben, und dass sie dir das Leben gerettet haben.« Er schloss sie fester in die Arme. »Es sind wirklich ganz erstaunliche Kinder.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie erstaunlich«, erwiderte Andie.
    »Na, ich habe ja jetzt viele Jahre Zeit, um das zu begreifen.« Er erhob sich. »Soll ich mit dir kommen?«
    Andie schüttelte den Kopf und erhob sich ebenfalls. »Ich bleibe nur einen Augenblick. Aber du musst nicht warten. Wärme lieber das Bett an.« Sie lächelte ein wenig mühsam, und er beugte sich vor und küsste sie, und sie dachte: Gott sei Dank, er kennt mich , und ging dann hinunter zu den Kinderzimmern.
    »Carter?«, rief sie leise und klopfte sachte an die Tür, und er rief: »Komm rein.«
    Er saß auf seinem Bett und hielt sich die bandagierte Hand. Dabei wirkte er zwar erschöpft, sah aber so aus, als hätte er endlich Frieden gefunden.
    »Das war wirklich sehr mutig von dir«, begann sie.
    »Ich hätte es verhindern müssen.« Er hörte sich ernst und reif an, und Andie bekam einen Eindruck von dem erwachsenen Mann, der er einmal sein würde. »Ich wusste, dass sie nicht fort war, aber …«
    »Sie war doch deine Tante«, meinte Andie verständnisvoll und setzte sich auf die Bettkante. »Sie war die Letzte aus der Familie, die euch noch geblieben war.«
    »Aber sie ist tot«, widersprach Carter, »und sie ist auch nicht die Letzte. Wir haben dich. Und North.« Bei den letzten beiden Worten bemühte er sich um einen leichten Ton, aber es klang Hochachtung durch.
    »Ja, da hast du recht«, stimmte Andie ihm zu und kämpfte gegen die Tränen. »Und Southie.«
    »Und Lydia«, fügte Carter etwas unsicher hinzu, und Andie musste lachen, sodass er schließlich auch lachte. »Nein, nein, sie ist echt cool.«
    »Es ist schon gut, wenn man sie auf seiner Seite hat«, meinte Andie. »Genau wie es gut ist, dich auf meiner Seite zu haben. Ich werde dir das nie vergessen, Carter.«

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