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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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alles gefallen, was er mir schenkt, und ich werde immer gern seine Frau sein.«
    NEIN, das ist MEIN LEBEN , wütete Andie, doch sie vernahm ein Echo und ihr Körper fühlte sich an, als entfernte er sich von ihr, ihre Sicht der Welt wurde unscharf und fehlerhaft wie ein zu oft abgespielter, alter Schwarz-Weiß-Film.
    »Du hast es nicht einmal wirklich ausgenützt. Also spiele hier nicht die Neidische.« May betrachtete lächelnd ihr Spiegelbild in der dunklen Fensterscheibe über dem Spülbecken. »Keine Sorge, nach einer Weile wirst du es nicht mehr wissen. Einmal bin ich zu lange in der Crumb geblieben, und sie hat sich fast in nichts aufgelöst. Ich glaube, das, was von dir noch übrig ist, wird einfach … im Sande verlaufen. Du hast gesagt, du würdest lieber sterben als ein Schatten sein.«
    Das wirst du mir nicht antun, ich lasse dich nicht …
    »Du kannst gar nichts tun. Das ist ein Problem, das du nicht in den Griff kriegen kannst. Also geh deinen Weg ins Licht, Süße. Ich hab’s aus erster Hand, dass einen dort etwas Wunderbares erwartet.«
    »Mit wem sprichst du?«, fragte North von der Tür her.
    May fuhr herum. »Mit niemandem! Nur mit mir selbst. Du weißt doch, was für eine Schwatztante ich bin!«
    »Ich habe dich nie für eine Schwatztante gehalten.«
    Er kam in die Küche, und May ging ihm entgegen und legte ihre Arme – meine Arme , dachte Andie – um ihn.
    Andie dachte sehnsüchtig: Er wird es fühlen , aber sie wusste, dass er es nicht bemerken würde. Wie sollte er auch, da er ja nicht an Geister glaubte. Und May hatte sie einen Monat lang studiert, hatte sie beide vier Tage lang zusammen beobachtet, und sie war schlau. May würde keinen Fehler machen.
    »Du meine Güte, bist du kalt«, rief North und rieb ihre Arme.
    »Wärme mich ein bisschen«, bat May und küsste ihn, presste sich – meinen Körper! , dachte Andie – an ihn.
    North erwiderte den Kuss mit diesem langen, intensiven Kuss, bei dem Andies Knie immer weich wurden, und sie fühlte, wie auch May reagierte, fühlte, wie ihr eigener Körper reagierte, aber das war nicht sie. NEIN, das bin ich nicht, ich bin es nicht, HALT! , doch als er sich aus dem Kuss löste und ihr tief in die Augen blickte, da dachte sie: Er kann mich nicht sehen. Er konnte mich nicht sehen, als ich es noch war, und jetzt wird er mich nie mehr sehen .
    North stieß mit seinen Hüften gegen sie, schob sie gegen die Arbeitsplatte, presste seinen Körper kraftvoll gegen ihren, und Andie dachte: Sie gewinnt , denn sie selbst ertrank in Schwarz und Weiß, die Kälte ließ sie starr werden, als wäre sie in Mays kaltem, totem Körper gefangen …
    »Erzähle mir, woran du dich erinnerst«, forderte er sie auf.
    »Was?«, fragte May konsterniert, und er küsste sie wieder, und sie lächelte.
    »Erzähle mir, an was du dich erinnerst, von uns, von früher«, forderte er. »Sag mir, was du vermisst hast.«
    Du erinnerst dich an gar nichts , höhnte Andie. Du kennst ihn nicht. Du kennst uns nicht.
    »Ich habe das hier vermisst«, antwortete May und rieb ihre Hüfte an seiner. »Ich habe dich vermisst, Liebster.«
    »Sag mir etwas, was wir früher getan haben und was du wieder tun möchtest, etwas nur zwischen uns beiden.« Er blickte ihr lächelnd in die Augen.
    »Äh, tanzen. Ich liebe es, mit dir zu tanzen. Und … backen. Und …«
    Du weiß es nicht , rief Andie und fühlte, wie sie wärmer wurde, nicht viel, aber die Eiseskälte wich ein wenig, als May anfing, in Panik zu geraten.
    »Lassen wir doch die Vergangenheit, ich will, dass du mich liebst, jetzt«, flüsterte May North zu und fuhr mit einer Hand über seine Brust hinab. »Du willst es doch auch.«
    North fing ihre Hand ab. »Nicht einmal, als du noch am Leben warst«, erklärte er und packte sie mit beiden Fäusten. »Ich will Andie zurückhaben. Und zwar sofort .«
    Oh, Gott sei Dank!
    Andie fühlte, wie sich Mays Griff vor Schreck noch weiter lockerte. Er weiß es , rief Andie ihr höhnisch zu und kämpfte darum, den Weg zurück zu finden. Er weiß, dass du nicht ich bist. Er liebt dich nicht  – Mays Griff lockerte sich noch mehr –, und er wird dich nie lieben, denn er liebt mich!
    »North, bist du verrückt?«, schrie May und kämpfte um jeden Zentimeter. » Ich bin es doch. Ich bin es, Andie. Ich liebe dich! «
    »Du weißt verdammt gar nichts über Liebe«, entgegnete North in einem Ton, den Andie noch nie von ihm vernommen hatte.
    »Ich könnte es doch lernen«, flehte May und

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