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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Nie. Und jetzt schlafe. Nächste Woche fängt die Schule an.«
    »Was, schon?«, rief er erschrocken, und wieder musste sie lachen, und sie zauste sein Haar, sodass er sich wegduckte.
    »Gute Nacht«, wünschte sie und ging dann zu Alice.
    Doch Alice ’ Zimmer war leer.
    Andie fühlte Panik in sich aufsteigen. Alice würde nicht weglaufen, sie würde nicht das Haus verlassen, sie würde Carter nie verlassen, nein, Alice würde …
    Da hörte sie Stimmen, die von unten kamen, und ging zum Treppenabsatz. Unten in der Diele war ein Lichtschein wie aus einem der Zimmer, und Andie eilte die Treppe hinunter und betrat den Empfangsraum der Anwaltskanzlei.
    Sie ist im Büro , sagte Dennis.
    »Hat sie dir erzählt …«
    Wegen May? Ja. Tut mir leid. Ich habe es nicht gewusst, habe sie nicht mehr gesehen. Ich war bei North und Carter im Lieferwagen, und sie muss in deinem Wagen mitgefahren sein. Und sie hat sich gehütet, hier hereinzukommen …
    »Ja, sie war schlau. Was tut Alice hier?«
    Unterhält sich mit Merry .
    »Wer, zum Teufel, ist denn Merry?«
    Ich weiß nicht. Sie sind im Büro, und ich klebe schließlich hier am Sofa fest, nicht?
    »Ach ja, richtig.« Andie ging zur Tür von Norths Büro und versuchte, ruhig zu bleiben. Sie war einfach zu müde für einen weiteren Anfall von Panik.
    Alice saß in dem Stuhl vor Norths Schreibtisch und sprach zu Norths Schreibtischsessel. »Das kann ich mir nicht alles merken«, sagte sie gerade. »Ich bin erst acht Jahre alt.«
    »Was denn merken?«, erkundigte sich Andie, woraufhin Alice sich umwandte und sie gelöst und heiter anlächelte. Andie dachte: Sie ist wirklich in Ordnung .
    »Merry hat mir lauter Zeug gesagt und will, dass ich es Böser erzähle.«
    »Merry wer oder was?«, fragte Andie und hielt ein wachsames Auge auf den leeren Schreibtischsessel. »Ich kenn niemanden namens Merry …«
    Etwas in dem Schreibtischsessel bewegte sich, und sie nahm in einer Art Flimmern eine gemusterte Weste und eine Zigarre wahr und hörte ein leises Kichern, das sie schon mehr als zehn Jahre lang nicht mehr gehört hatte. »Onkel Merrill?«
    Alice warf einen Blick über den Schreibtisch und sah dann wieder Andie an. »Er sagt, du siehst schön aus, Andie.«
    Andie blickte den Schreibtischsessel an und bemühte sich, die verschwimmenden Schatten darin zu einem Bild zu ordnen. »Bist du etwa seit zehn Jahren hier?«
    Alice lauschte und nickte dann. »Es gibt vieles, was er sagen will.«
    »Tja, und ich wette, North hat da auch ein paar Dinge, die er dir gern sagen würde. Außerdem weiß ich über Southie Bescheid. Was, zum Teufel, hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
    Alice lauschte und sagte dann: »Er sagt, du sollst nicht so rüde sein. Warum bist du rüde?«
    »Prüde«, verbesserte Andie. »Merrill, du solltest Dennis kennenlernen. Er sitzt draußen im Empfangszimmer. Ich weiß nicht, ob ihr euch verstehen werdet, denn er ist ein braver Kerl, aber ich werde euch ein paar Spielkarten besorgen, dann könnt ihr Gin Rommé spielen. Aber betrüge ihn nicht. Ansonsten heißt es für Alice jetzt erst einmal: Ab ins Bett.«
    Alice erhob sich. »Es war sehr nett, dich kennenzulernen, Merry«, sagte sie höflich und ging dann zur Tür und nahm Andies Hand. »Es tut mir so leid«, flüsterte sie noch einmal und blickte zu Andie auf, aber sie schien jetzt innerlich ruhig zu sein, da sie sich geliebt fühlte.
    »Du hast es ganz richtig gemacht«, versicherte Andie ihr, die verstanden hatte, dass Alice die Sache mit May meinte. »Und jetzt ist ja alles gut. Von jetzt an wird unser Leben wieder« – sie blickte zu Norths Schreibtischsessel zurück, der leise bebte, und dann in die andere Richtung, wo Dennis ’ Sofa stand – »ganz normal.«
    »Ach, wie gut«, meinte Alice und ging neben ihr die Treppe hinauf, und als Andie die Bettdecke rings um sie herum feststeckte, sagte sie: »Dieses Zimmer gefällt mir. Darf ich die Wände bemalen?«
    »Das wirst du mit Lydia ausmachen müssen.«
    »Ach herrje«, stöhnte Alice und rutschte, zusammen mit Rose Bunny, tiefer unter die Bettdecke.
    Einen Augenblick später kroch Andie in Norths warmes Bett und seufzte vor Erleichterung.
    North schob seinen Arm unter ihre Schultern und zog sie näher zu sich. »Alles in Ordnung?«
    »Alles gut«, erwiderte sie und kuschelte sich an ihn. »Na ja, fast. Dein Onkel Merrill ist in den vergangenen zehn Jahren in deinem Büro

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