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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Southie.
    Dennis begutachtete seinen Drink. »Dieser Brandy schmeckt interessant. Haben Sie gesagt, dass sie ihn hier im Keller selbst brennen?«
    »Das war ein Witz«, antwortete Southie und nippte an seinem Brandy. »Ich glaube, es war ein Witz.«
    Andie beugte sich näher zu Dennis. »Und worauf ist Kelly jetzt eigentlich aus?«
    »Ich weiß es nicht.« Dennis nippte an seinem Brandy, verzog das Gesicht und nippte wieder. »Sie interessierte sich sehr für Spukerscheinungen, aber jetzt …«
    »Allmählich wundere ich mich auch«, meinte Southie. »Sie hat nie nach Geistern gefragt, sondern immer nach den Kindern.«
    Andy trank von ihrem Brandy und schmeckte eine seltsame, aber nicht unangenehme Holzfassnote heraus, die in dem Gutenachttee wohl untergegangen war. Dabei beobachtete sie Kelly, die sich dicht zu Bill hinunterbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Dazwischen kippte sie ihren Brandy, auf die Holzfassnote pfeifend. »Nun ja, Kinder waren eigentlich immer ihr Fachgebiet.«
    »Kindergeister?«, fragte Dennis. »Das ist ein sehr eng gefasstes Fachgebiet.«
    »Nein, lebende Kinder. Gefährdete Kinder. Und wie es der Zufall will, habe ich hier zwei davon. Und deswegen traue ich ihr nicht.« Sie warf Southie einen Blick zu. »Und du hast sie hierhergebracht.«
    »Sie hat Dennis organisiert«, verteidigte Southie sich. »Das ist ein ausgehandelter Kompromiss. Die Sache mit den gefährdeten Kindern, das ist allerdings übel.«
    »Nun ja, die Gefährdung ist« – Dennis hehete wieder – »nicht wirklich vorhanden. Da sind keine Geister. Geister gibt es nicht. Manche Leute sind sehr geschickt darin, sie vorzuspiegeln, aber das ist auch alles: Sie sind Humbug, Betrug.«
    Andie kippte den Rest ihres Drinks und stellte ihr Glas auf dem Tisch neben Dennis ’ Glas ab. »Wenn ich Sie hinaufführe, Ihnen zeige, wo ich Alice ’ Schaukelstuhl leer schaukeln sah, können Sie mir dann sagen, wie so etwas bewerkstelligt werden kann?«
    »Natürlich.«
    »Dann kommen Sie bitte mit.« Andie erhob sich, und der Alkohol stieg ihr in den Kopf, sodass sie blinzelte.
    »Und wo gehen Sie jetzt hin?«, erkundigte sich Kelly betont heiter quer durch den Raum, und Andie entgegnete: »Fort«, und wartete, bis Dennis sein Glas aufgefüllt hatte. Dann führte sie ihn durch die Große Halle, während Southie Kelly davon abhielt, ihnen zu folgen, indem er ihr ein neues Glas Brandy reichte und sie nach der Séance fragte.
    Es gibt keine Séance , dachte Andie und führte Dennis die Treppe hinauf.
    »Hier war es«, erklärte sie Dennis, als sie in Alice ’ Zimmer standen und Alice sich in ihrem Bett auf die Ellbogen aufrichtete. Dennis nippte an seinem Drink und betrachtete die Zeichnungen an den Wänden mit einer Mischung aus akademischem Interesse und väterlicher Missbilligung. »Der Schaukelstuhl dort.«
    Dennis starrte skeptisch den Schaukelstuhl neben dem Fußende von Alice ’ Bett an. »Dieser Schaukelstuhl?«
    »Ja.«
    »Nun ja, ist ja nicht überraschend, dass er schaukelt. Schließlich ist es ein Schaukelstuhl.«
    »Ich weiß.«
    »Ist sie jetzt anwesend? Ihr, äh, Geist?«
    »Ich kann sie nicht sehen.« Andie blickte Alice fragend an. »Alice, ist die Frau in diesem altmodischen Kleid jetzt hier? Oder deine Tante May?«
    »Welche Frau?«, fragte Alice zurück und täuschte ein Gähnen vor.
    »Die Frau in dem altmodischen langen Kleid mit den Volants, die wir draußen beim Teich gesehen haben. Ist sie diejenige, die den Schaukelstuhl zum Schaukeln bringt?«
    Alice rutschte unter ihre Bettdecke und antwortete nicht.
    »Sie sagten, sie trug ein mit Volants besetztes Kleid«, mischte Dennis sich ein. »War ihr Haar zu einem Knoten geschlungen?«
    »Ja«, antwortete Andie. »Woher wissen Sie das?«
    Dennis wies auf die Jessica-Puppe mit dem mottenzerfressenen, mit Volants besetzten Kleid und dem Haarknoten, die auf Alice ’ Nachttischchen lag.
    »Tja«, sagte Andie, »das habe ich auch bemerkt, aber ich kann nicht verstehen, was das zu bedeuten hat.«
    Dennis nickte, und Andie hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige versetzt. Dann sagte er: »Könnten wir draußen weiter darüber reden, Andie?«
    Andie hob die Jessica-Puppe auf und steckte sie neben Alice ins Bett. Dann beugte sie sich hinunter und drückte dem kleinen Mädchen einen Kuss auf die Stirn. »Gute Nacht, Schätzchen.«
    »Gute Nacht, Andie«, antwortete Alice undeutlich unter der Bettdecke.
    Andie folgte Dennis in den Korridor hinaus und schloss die Zimmertür hinter

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