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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Denkpause ein, prüfte noch einmal in Windeseile, ob er das, was er jetzt tun wollte , auch tatsächlich tun sollte . Aber eigentlich war diese Aktion unnötig gewesen, denn sein Kopf hatte schon lange vorher die anstehende Entscheidung getroffen, die er nun in die Tat umsetzen durfte.
    „Also, Benny, wenn du mir jetzt hoch und heilig versprichst, dass du niemandem etwas von dem erzählst, was ich dir jetzt sagen werde, gebe ich dir jetzt eine Information weiter, die eigentlich streng geheim ist. Wenn da was rauskommt, gerate ich in Teufels Küche!“
    „Sicher, du kannst dich darauf verlassen! Aber du hast mich jetzt ganz schön neugierig gemacht.“
    Tannenberg blickte sich hektisch in seinem Zimmer um, vergewisserte sich noch einmal, ob er die Gegensprechanlage auch tatsächlich ausgeschaltet hatte. Dann sagte er leise in den Telefonhörer: „Diese beiden Journalisten waren einer Riesensauerei auf der Spur.“ Nervös schickte er seine Augen noch einmal auf Inspektionsreise durch sein Büro, drehte sich dann ein wenig zur Seite und bildete mit seiner geöffneten rechten Hand einen Trichter, den er schützend um die Mikrophonöffnung des Hörers legte. Dann flüsterte er: „Die waren der Organ-Mafia auf der Spur. Es geht also um illegalen internationalen Organhandel – und zwar im großen Stil!“
    „Was?“ Benny de Vries musste diese Information anscheinend zuerst einmal verdauen, denn für einen Augenblick schien es ihm die Sprache verschlagen zu haben. „Warum haben wir dann aber nichts darüber in ihren Wohnungen gefunden? Keinen einzigen Hinweis darauf!“
    „Keine Ahnung, vielleicht war ihnen ja die Sache so heiß, dass sie ihr Material in einem Schließfach oder im Tresor in ihrer Redaktion aufbewahrt haben.“
    „Das kann gut sein“, antwortete der holländische Ermittler und räusperte sich. „Mach mal weiter!“
    „Du, Benny, mehr kann ich dir leider nicht sagen. Das war sowieso schon viel zu viel.“
    „Jetzt mach dir mal nicht gleich ins Hemd!“
    „Nein, Benny, tut mir Leid.“
    „Schade, Wolf, wirklich schade.“
    „Aber, weißt du was? Wir machen das einfach so: Ich informiere jetzt mal gleich das Bundeskriminalamt darüber, dass ihr auf die richtige Spur gestoßen seid. Und sage denen, dass sie sich mit eurer Bundespolizei so schnell wie möglich in Verbindung setzen sollen, damit ihr uns hier nicht dazwischenfunkt. Dann erhältst du ganz offiziell Informationen darüber.“
    „Gute Idee, Wolf! Dann mach das mal so. Danke!“
    „Danke dir auch Benny! Schade, dass du nicht hier bei mir in der Dienststelle arbeitest. – Na ja, egal! Ich komm dich jedenfalls irgendwann mal besuchen.“
    „Das wär wirklich toll, Wolf. Da würd ich mich richtig drüber freuen. Dir würde die Gegend hier bei uns bestimmt gut gefallen – schließlich haben wir tolle Seen zum Paddelbootfahren.“
    Tannenberg hatte den Hörer nicht aus der Hand genommen, sondern ihn nur kurz in die Schale der Basisstation gesteckt und gleich wieder herausgezogen. Dadurch wollte er sicherstellen, dass die Verbindung nach Holland auch tatsächlich unterbrochen worden war.
    Er sinnierte über sein weiteres Vorgehen.
    Ich muss jetzt unbedingt diesen Dr. Pfleger anrufen!, sagte er zu sich selbst. Aber ich hab ja gar nicht seine Nummer. So was Blödes! Dann hatte er eine Inspiration: Der Polizeipräsident hat die bestimmt.
    Zwar war sein direkter Vorgesetzter nicht gerade begeistert von Tannenbergs Wunsch, auf direktem Wege Verbindung zum BKA aufzunehmen, schließlich hatte er ihn ja selbst eindringlich zur strikten Tatenlosigkeit ermahnt. Aber als der Leiter des K1 ihm die neuen Erkenntnisse der Venloer Kriminalpolizei schilderte und auf die damit einhergehende mögliche Gefährdung der BKA-Aktion hinwies, teilte er ihm umgehend die gewünschte Handynummer mit.
    Zu Tannenbergs großer Verwunderung reagierte der kontaktierte Kriminaldirektor ganz und gar nicht so, wie er eigentlich erwartet hatte.
    „Ah, der Herr Kollege Hauptkommissar. Das ist aber ausgesprochen gut, dass Sie sich bei mir melden. Ich wollte mich nämlich sowieso noch heute Morgen mit Ihnen in Verbindung setzen“, begann Dr. Pfleger das Telefonat.
    „Aus welchem Grund?“
    „Na, es gibt interessante Neuigkeiten bezüglich Ihrer beiden Mordfälle.“
    „Dann schießen Sie mal los.“
    „Gemach, gemach, Herr Kollege. Damit Sie nicht vergessen, warum Sie bei mir angerufen haben, sollten Sie vielleicht zuerst …“
    Mit wenigen Worten informierte

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