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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Tannenberg den BKA-Beamten über die brandneuen Ermittlungsergebnisse seiner holländischen Kollegen, vermied dabei aber tunlichst irgendwelche Andeutungen sowohl über seine persönliche Beziehung zu Benny de Vries als auch verständlicherweise über das von ihm begangene Dienstvergehen.
    „Gut, dass ich das weiß. Ich werde mich gleich nachher mit den niederländischen Kollegen in Verbindung setzen. Na, sehen Sie, das hat ja auch noch einen anderen Vorteil!“
    „Welchen?“
    „Na, eben, dass Sie schon einiges wissen, von dem, was ich Ihnen gerade als neue Erkenntnisse präsentieren wollte. – Gut, dann fasse ich jetzt mal den Rest dessen, was Dr. Wessinghage uns in einem weiteren Gespräch bezüglich ihres aktuellen Falls noch an interessanten Details mitgeteilt hat, zusammen.“
    „Dann schießen Sie mal los!“, wiederholte Tannenberg seine neugiergetränkte Wortwahl.
    „Wie Sie ja bereits wissen, handelt es sich bei den beiden Toten um holländische Journalisten, die sehr hartnäckig über die verborgenen Praktiken des illegalen Organhandels recherchiert haben. Nicht umsonst heißt es ja schon in der Bibel: ›Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um‹.“
    Tannenberg kannte zwar den Spruch, aber er hatte nicht die geringste Lust, den zynischen Kommentar Dr. Pflegers zu kommentieren.
    „Und im Falle dieser beiden Männer hat sich diese alte Weisheit mal wieder bestätigt …“ Aus irgendwelchen Gründen schien der Kriminaldirektor in Diensten des BKAs kurzzeitig den Faden verloren zu haben. „Worauf wollte ich eigentlich hinaus? … Ach so, ja klar: Also, unser Informant hat erzählt, dass einer der beiden Männer eines Tages plötzlich in der Schlossklinik aufgetaucht sei und ein ziemlich aggressives Interview mit dem Professor geführt habe. Dieser hätte daraufhin gleich die Organisation informiert, und die hätten dann über die ›schnelle Eingreiftruppe‹ – toller Name, nicht wahr, Tannenberg? – …“
    „Na ja.“
    „… das Problem in Angriff genommen.“
    „Das Problem?“
    „Also, jedenfalls hätten die sich dann um den Journalisten ›gekümmert‹ – so hat Dr. Wessinghage es wörtlich genannt! Und dieses ›Kümmern‹ bestand eben in der praktischen Umsetzung darin, den Mann brutal zu foltern und sich ihm dann auf die ihnen bekannte Art und Weise zu entledigen. Durch die Folter haben diese Kerle herausgekriegt, dass sich der von ihnen bearbeitete Journalist zwei Tage später mit einem Berufskollegen am Kaiserslauterer Hauptbahnhof treffen wollte …“
    „Mein zweiter Toter.“
    „Genau, Herr Kollege, Ihr zweiter Toter.“
    „Den die dann auch narkotisiert vor den Zug geworfen haben.“
    „Ja.“
    „Dann sind die beiden mit dem Zug hierher gekommen. Das würde schließlich auch erklären, weshalb wir kein Auto gefunden haben.“
    „Haben Sie irgendwas darüber erfahren, wo dieser Journalist gewohnt hat?“
    „Nein, keine Ahnung. Ist ja aber wohl auch nicht so wichtig, oder?“
    „Nein, das ist wirklich im Moment nicht so wichtig. Ach, übrigens noch etwas, Herr Hauptkommissar. Etwas, das Sie sicherlich sehr freuen wird: Dr. Wessinghage hat uns die Namen der Mitglieder dieser ›schnellen Eingreiftruppe‹ genannt. Sobald wir die Sache hier erfolgreich zu Ende geführt haben, kommen die sofort auf die internationale Fahndungsliste. Sie werden staunen, wie schnell die gefasst werden. Und dann können Sie sich diese netten Jungs in aller Ruhe zur Brust nehmen.“
    „Ihr Wort in Gottes Ohr! Hoffentlich funktioniert das auch alles so, wie Sie glauben, dass es funktioniert.“
    „Bestimmt, Tannenberg, bestimmt!“
    „Wie lange braucht Ihr Undercover-Arzt denn noch, bis er genügend Informationen gesammelt hat, damit das BKA diese Verbrecherorganisation endlich hochnehmen kann?“
    „Na, das kann eben noch ein paar Tage dauern. Er muss ja erst noch die wichtigsten Beweisstücke sichern, ohne die wir gegen diesen Verein mit seinen direkten Verbindungen in die höchsten gesellschaftlichen Kreise keinerlei Chancen haben. Wir müssen schauen, dass wir hieb- und stichfeste Fakten in die Hand bekommen. Sie können sich ja sicher denken, wie extrem vorsichtig unser Maulwurf dabei vorgehen muss. Das ist ja ein wahrer Höllenritt. Was meinen Sie wohl, was die mit dem veranstalten würden, wenn sie von seiner Doppelrolle erfahren würden.“
    „Das ist mir schon klar, Dr. Pfleger. Nur müssen Sie doch auch ein wenig Verständnis dafür aufbringen, dass mir das Schicksal des

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