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Ohrwuermer und Quallenpest

Ohrwuermer und Quallenpest

Titel: Ohrwuermer und Quallenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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»Dann lassen Sie sich nicht weiter in Ihrer Ruhe stören …«
    In diesem Moment drang ein ohrenbetäubendes Scheppern aus dem Inneren des Hauses.
    Die Frau warf dem Polizisten einen vielsagenden Blick zu.
    »Milly!«, lachte Pauletta Rottentodd herzhaft. »Oh, ich möchte nicht wissen, was sie jetzt schon wieder angestellt hat.«
    »Milly?«, fragte der Polizist.
    »Ja«, nickte Pauletta fröhlich. »Milly, unsere Katze!«
    Da war mit einem Mal lautes Bellen aus dem oberen Stockwerk zu hören.
    »Katze?«, keifte die Frau hinter dem Polizisten.
    Pauletta sah Fynn unsicher an. Dieser spuckte wütend auf den Boden und rief: »Da ist doch wieder dieser Köter aus der Nachbarschaft hinter unserem armen Willy her!«
    »Willy?« Der Polizist stutzte. »Ich dachte, Ihre Katze heißt Milly?«
    »Für mich …«, flötete Tante Pauletta schnell, »ist es Milly. Der gute Fynn hat sich immer einen Kater gewünscht, deshalb heißt die arme Milly bei ihm Willy.« Sie zwinkerte dem Polizisten zu. »Man soll den Männern ihren Willen lassen, nicht wahr?«
    »Nun äh …«, machte der Polizeibeamte und sah ziemlich verwirrt aus, »also, das wäre dann wohl alles. Einen schönen Tag noch!«
    »Ebenso!«, erwiderte Pauletta Rottentodd. »Und wenn Sie mal Zeit haben, kommen Sie doch einfach bei uns vorbei!« In aller Ruhe schloss sie die Haustür, drehte sich langsam um und sah in die Gesichter von Polly, Pit, Pampe, Palme und Debilius.
    »Es war Debilius«, sagte Pampe schnell. »Er ist mal wieder über die Töpfe gestolpert.«
    Großtante Pauletta musste laut lachen.
    »Und der Hund?«, fragte Fynn. »Habt ihr denn nicht gehört, dass wir von einer Katze gesprochen haben?«
    »Willy, stimmt’s?«, erwiderte Polly grinsend.
    »Tut mir leid!«, entschuldigte sich Palme zerknirscht. »Aber das hab ich nicht mitgekriegt. Schließlich mussten wir blitzschnell reagieren.«
    »Und das habt ihr toll gemacht!«, sagte Großtante Pauletta anerkennend. »Schade, dass ihr schon nach Hause fahrt. Wir hätten bestimmt noch viel Spaß miteinander!«
    »Oh, wir kommen wieder!«, rief Polly. »Ganz bestimmt – wenn wir grad mal kein Zauberbuch finden müssen.«

     

Willkommen daheim
     
    »Los, kommt! Ich kann’s kaum erwarten!«, drängte Pampe. Polly, Pit, Pampe, Palme und Debilius waren gerade mit dem Bus in Ätzdorf angekommen und hatten den Weg zum Anwesen der Rottentodds eingeschlagen.
    Fynn hatte sie in Kiekenförde am Morgen noch zum Bahnhof begleitet, nachdem sie sich herzlich von Großtante Pauletta verabschiedet hatten.
    Als Polly das Haus betrat, rief sie laut: »Hallo! Wir sind wieder dahaa!«
    Sofort wurde die Küchentür aufgerissen und Karla kam in den Flur gelaufen, dicht gefolgt von Hannibal, ihrem Mini-York-shire-Terrier, der Polly mit einem mächtigen Satz in die Arme sprang.
    »Alle aus Urlaub zurück«, sagte Karla in ihrer umständlichen Sprache. »Muss ich kochen Essen für Leiber und Seelen?«
    »Nein, lass mal, Karla!«, sagte Palme schnell. »Wir sind nicht hungrig.«
    »Ach nein?«, staunte Debilius, dessen Magen prompt anfing, laut zu knurren.
    »Na, du vielleicht schon«, meinte Polly. »Aber die Zwillinge, Pit und ich müssen erst noch was Wichtiges erledigen.«
    Debilius fiel ein Stein vom Herzen.
    »Was ist denn das für ein Krach?« Patrizius Rottentodd stand plötzlich in der offenen Wohnzimmertür. Wie immer war er tadellos gekleidet: Bestatterschuhe, Bestatterhose, Bestatterjacke, Bestatterspitzbart und Bestatterfrisur, alles in tieftraurigem Schwarz.
    In seiner Hand hielt er den »Leichenboten«, die Fachzeitschrift für Bestatter.
    »Wir sind zurück«, sagten Pampe und Palme gleichzeitig.
    »Zurück?« Die Stirn des Familienoberhauptes legte sich in Falten. »Ihr wart fort?«
    »Hast du das denn schon wieder vergessen, meine süße Fledermaus?«, säuselte Prospera Rottentodd. Sie stand eine Etage höher am Treppengeländer und trug einen schwarz-rosa gestreiften Morgenmantel, obwohl es bereits Abend war. Ihre Haare hatte sie auf dicke Lockenwickler gedreht. »Schließlich waren wir die letzten Tage beim Essen immer allein. Du erinnerst dich?« Dann wandte sie sich Polly und den Zwillingen zu. »Stellt euch vor, Kinder! Euer Vater wird ein neues Bestattungsinstitut in Ätzdorf eröffnen! Ist das nicht herrlich?«
    Ohne eine Reaktion abzuwarten, drehte sie sich schwungvoll um und trippelte in ihr Zimmer zurück. »Ja, in der Tat«, bestätigte Patrizius Rottentodd, »ich treffe gerade die letzten

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