Olchis im Bann des Magiers
Seite zu räumen.
»Schleime-Schlamm-und-Ofenruß, ich glaub, mir qualmt mein Stinkerfuß!«, murmelte das eine Olchi-Kind. »Wieso gräbt es da in unserem Müll herum?«
»Vielleicht hebt es ein Grab aus?«, überlegte das andere Olchi-Kind.
Das Gespenst gab sich große Mühe. Es wuchtete schwere Waschmaschinen, Autoreifen und Eisenteile herum, schob und zerrte Kisten, Heizungsrohre und Holzbretter aus dem Weg und schaufelte mit dem Spaten jede Menge Kleinmüll zur Seite. Dosen, Flaschen, Papierstapel, Plastiktüten und andere olchige Sachen.
»Es versucht, zum Erdboden vorzudringen«, flüsterte das eine Olchi-Kind.
Das andere Olchi-Kind begann zu kichern. »Vielleicht ist das unser Opa? Gräbt er jetzt schon nachts heimlich nach Fahrradöl?«
Doch Olchi-Opa war das bestimmt nicht, der war ja viel kleiner. Außerdem schnarchte er drüben in seiner Kiste. Nein, das war ein echtes Totengräbergespenst, da waren sich die Olchi-Kinder sicher. Aber wonach es suchte, konnten sie sich beim besten Willen nicht erklären.
Plötzlich hörte man ein lautes Grunzen. Aber das Grunzen kam nicht von dem Gespenst. Es kam aus der Richtung von Feuerstuhls Garage.
Das Gespenst hielt mitten in der Bewegung inne. Es stand still da und lauschte.
Der Olchi-Drache Feuerstuhl hatte gerade vierzehn Stunden geschlafen. Jetzt war er aufgewacht, weil sein Magen knurrte.
Wenn Feuerstuhl Hunger hatte, dann musste er dringend etwas essen, egal, ob es Nacht war oder Tag.
Gähnend und grunzend kam er nun aus seiner Garage und stapfte über den Müllberg direkt auf das Gespenst zu. Heißer Dampf kam aus seinem Maul, und aus seiner Nase flogen Funken.
»Krötiger Wanzerich!« Das eine Olchi-Kind begann zu kichern. »Sieh nur! Das Gespenst haut ab!«
Anscheinend hatte ihm der olchige Drache gehörige Angst eingejagt. Das Gespenst rannte davon, so schnell es konnte, stolperte über Müllteile, rappelte sich wieder hoch und hinkte fluchend weiter.
Aber Feuerstuhl interessierte sich nicht die Bohne für das Gespenst. Er machte sich mit großem Appetit über einen Berg alter Knochen her, den Olchi-Mama da für ihn bereitgelegt hatte.
»Vielleicht war das doch kein Gespenst?«, überlegte das eine Olchi-Kind. »Gespenster haben keine Angst. Die laufen nicht einfach so davon.«
»Genau. Das war höchstens ein staubiges Fliegenwichtgespenst«, meinte das andere Olchi-Kind.
Aber nun waren die beiden erst recht neugierig geworden. Sie wollten unbedingt wissen, wer dieses geheimnisvolle Wesen im schwarzen Mantel war.
»Los, wir verfolgen es!«, rief das eine Olchi-Kind, und schon begannen sie loszurennen.
Sie folgten dem geheimnisvollen schwarzen Wesen unauffällig bis zum Zirkusgelände. Gleich hinter dem ersten Wohnwagen gingen sie in Deckung.
Von hier aus konnten sie deutlich sehen, wie das Gespenst zum blauen Wohnwagen hinüberhuschte und die Tür aufsperrte. Kurz bevor es in den Wagen trat, nahm es den Hut ab und drehte sich kurz um.
»Muffelfurzteufel!«, flüsterte das eine Olchi-Kind.
Trotz des schwarz geschminkten Gesichts hatten ihre starken Olchi-Augen sofort erkannt, wer dieses Gespenst in Wirklichkeit war.
»Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, flüsterte das andere Olchi-Kind. »Es ist der Magier!«
»He, ihr beiden! Was macht ihr denn da?«, hörten sie plötzlich eine Stimme. Die Stimme kam von oben aus dem Wohnwagenfenster. Sie gehörte der Seiltänzerin. »Sucht ihr etwas?«, fragte die Seiltänzerin und beugte sich aus dem Fenster zu den Olchis hinunter. »Wir mögen es gar nicht, wenn jemand hier herumschleicht!«
»Äh, wir schleichen nicht herum, wir haben nur was gesucht«, stotterte das eine Olchi-Kind.
»Wir haben ein Gespenst verfolgt, aber das Gespenst war gar kein Gespenst, sondern der Magier«, sagte das andere Olchi-Kind.
»Herr Spirelli? Wieso verfolgt ihr ihn? Was ist los mit euch beiden?«
Es war gar nicht so leicht für die Olchi-Kinder, ihr alles zu erklären. Sie erzählten ihr, dass ihre Olchi-Oma durch die Hüpfhose in den Bann des Magiers geraten war. Dass sie jetzt frische Sachen aß und nicht mehr nach Hause kommen wollte.
»Soso, seine neue Assistentin ist also eure Oma«, sagte die Seiltänzerin.
»Und gerade war er heimlich auf unserer Müllkippe. Er hat dort herumgegraben, aber wir wissen nicht, warum«, erklärte ihr das eine Olchi-Kind.
Die Seiltänzerin schien das nicht besonders zu interessieren. »Na, er wird schon einen Grund gehabt haben«, sagte sie. »Am besten, ihr kümmert
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