Olchis im Bann des Magiers
stand da wie erstarrt. Beim besten Willen konnte er sich nicht erklären, wie Olchi-Opa das gemacht hatte. Was für ein toller Trick!
Spirelli tat jetzt so, als gehörten die Olchis zu seiner Show. Er versuchte zu lächeln, breitete die Arme aus und verbeugte sich tief.
Olchi-Papa stellte sich vor Olchi-Oma und sprühte ihr Brauseweins Anti-Hypnose-Flüssigkeit mitten ins Gesicht.
Ein gewaltiger Nieser kam aus ihrer bunt gefleckten Knubbelnase. Und dann noch ein zweiter und ein dritter. Sie konnte gar nicht mehr aufhören damit. Endlich hatte sie sich wieder beruhigt.
Sie blinzelte Olchi-Papa erstaunt an und fragte: »Sag mal, was soll denn dieser Quatsch? Schleime-Schlamm-und-Käsefuß! Was mache ich hier in dieser Kiste?« Sie klappte den Deckel hoch und kletterte schnell hinaus.
Als sie auch noch Olchi-Opa neben sich im Scheinwerferlicht stehen sah, wirkte sie leicht irritiert.
»Wo kommt ihr beiden denn plötzlich her? Ich bin doch mit den Kindern allein in den Zirkus gegangen …«
»Krötig! Du bist wieder normal!«, freute sich Olchi-Opa. »Du bist wieder die Alte!« Er drückte Olchi-Oma ganz fest an sich.
»Bist du jetzt nicht mehr in der Hüpfhose?«, fragte Olchi-Papa.
»Was redet ihr da für einen Unsinn?« Olchi-Oma wunderte sich immer mehr. »Und wo kommen meine bunten Flecken her? Kann mir das vielleicht mal jemand erklären, beim Kröterich?«
»Los, komm, später erklären wir dir alles«, sagte Olchi-Opa. Er führte Olchi-Oma hinüber zu den anderen, und Olchi-Oma bekam von Olchi-Mama einen feuchten Schmatzer auf die Knubbelnase.
Die beiden Olchi-Kinder fassten Oma an den Händen, und unter großem Applaus verließen sie alle zusammen das Zirkuszelt.
Eine interessante Entdeckung
Drinnen im Zelt hörten sie das Publikum schon wieder applaudieren.
»Sicher hat Spirelli gerade seinen Trick mit der verschwundenen Ente vorgeführt«, meinte das eine Olchi-Kind.
»Und wir lassen seine Assistentin verschwinden«, sagte Olchi-Opa. »Auch ein guter Trick, oder?«
»Ich fühl mich gar nicht gut«, stöhnte Olchi-Oma und rieb sich ihre bunte Knubbelnase. »Ich brauche dringend ein wenig Stinkerkuchen. Stinkerkuchen ist das einzig Wirksame gegen bunte Flecken.«
»Wir haben zu Hause noch ein schön verbranntes Stück«, sagte Olchi-Mama.
Olchi-Oma zeigte auf ihr blitzsauberes blaues Spitzenkleid. »Und ich will mein schönes Olchi-Kleid wiederhaben. Wie komme ich überhaupt in diesen schrecklich unkrötigen Fummel?«
»Hoffentlich hat Spirelli dein Kleid nicht weggeworfen«, meinte das eine Olchi-Kind.
»Vielleicht finden wir es ja drüben in seinem Wohnwagen?«, überlegte das andere Olchi-Kind.
»Na, dann wollen wir doch gleich mal nachsehen.« Olchi-Oma war sofort Feuer und Flamme.
Schnell liefen sie alle zusammen hinüber zum Wohnwagen des Magiers.
Nur Professor Brausewein zögerte. »Wir dürfen da nicht einfach so rein«, versuchte er den Olchis zu erklären. »Ich halte nämlich gar nichts von Einbrüchen in Wohnwagen.«
»Wieso? Hast du Angst? Jetzt mach dir nicht in die Hose!« Olchi-Papa testete die Türklinke. Die Tür war verschlossen.
»Lasst uns lieber schnell abhauen«, schlug Brausewein vor. »Ich kann Olchi-Oma ja ein neues Kleid kaufen. Wieder so ein schön gestreiftes, das gut zu ihr passt.«
»Ein neues Kleid?«, rief Olchi-Oma. »Ich will kein neues Kleid. Was glaubst du, wie lange es gedauert hat, bis mein altes so schön verstinkert war, wie es heute ist? Viele Jahre hat das gedauert.« Sie gab der Tür einen kräftigen Fußtritt, und schon flog sie auf.
Alle Olchis drängelten jetzt gleichzeitig in den Wohnwagen.
»Also, ich bitte euch, so geht das doch nicht«, sagte Brausewein erschrocken.
»Du siehst doch, dass es geht«, brummte Olchi-Papa.
»Korax! Korax!«, rief plötzlich eine gruselig blecherne Stimme. Sie kam von einem künstlichen Vogel, der da über dem Eingang in einem Käfig saß.
Nette Erfindung, dachte Brausewein. Das ist wohl Spirellis Haustier. So etwas sollte er sich vielleicht auch mal basteln.
Neugierig inspizierten die Olchis das Innere des Wohnwagens. Wo konnte der Magier Olchi-Omas Kleid versteckt haben?
Die Olchi-Kinder öffneten die Schubladen der Kommode. Aber sie fanden nur Unterwäsche, Zauberutensilien und ein paar Fotoalben.
Olchi-Oma machte eines der Alben auf. Da waren Bilder von Spirelli zu sehen, Fotos von seinen Shows und viele gesammelte Zeitungsausschnitte. Einige davon fielen auf den Fußboden.
»Legt sofort alles
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