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Olga & Lust und Leid

Olga & Lust und Leid

Titel: Olga & Lust und Leid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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Detektivin plötzlich wie vom Erdboden verschwunden.
    Entweder hatte sie die Verfolgung bemerkt oder die beiden Kommissare waren von den freizügigen Damen, die sich dort anboten für einen Moment abgelenkt worden.
    In einer Nebenstraße stießen sie dann auf zwei schwer verletzte junge Männer, die angeblich von einer irrsinnigen Frau zusammengeschlagen worden waren. Dem einen war ein Arm, dem anderen der Unterkiefer gebrochen. Ein Messer lag auf dem Boden. Es gehörte einem der beiden Opfer. Sie zitterten vor Angst und behaupteten vollkommen verrückt, die Angreiferin habe dem einen von ihnen in den Hals gebissen und dessen Blut getrunken. Scheinbar standen sie unter dem Einfluss von Halluzinogenen.
    Die Beschreibung, die sie abgaben, passte durchaus auf die Observierte. Die schweren Jungen waren bei der Polizei bekannte Straßenräuber, die manchmal auch dealten. Wahrscheinlich hatten sie die nächtliche Bummlerin wegen des wertvollen Schmuckes berauben wollen. Da waren sie jedoch an die Falsche geraten.
    Ich ließ die Männer für den Moment laufen und die Ermittlungen einstellen. Sie hatten eine Lektion erhalten und meiner neuen Partnerin war zum Glück nichts passiert. Im besten Fall geben die beiden Banditen nach dieser Erfahrung ihr schmutziges Geschäft auf.
    Mir ist nun endgültig klar, dass Olga, also Fräulein Woroman, die Richtige für diesen Fall und keine Aufschneiderin ist. Scheinbar kommt sie mit jeder noch so gefährlichen Situation zurecht und verfügt über einen siebenten Sinn bei den Ermittlungen.

Teepause
    Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass die Sicherheitsjalousien und die Internetüberwachung aktiviert waren, ging ich mit Aurora und Wenjera, den beiden süßen schwarzen Möpsen, aus der Wohnung. Dem Anwalt ging es den Umständen entsprechend gut. Durch die kleine Vampirblutspende würde er die nächsten Tage mit Sicherheit überstehen.
    Die Türverriegelung rastete ein. Der Fahrstuhl beförderte uns in das Erdgeschoss. Bei längerem Fernbleiben war es üblich, sich beim Pförtner zu verabschieden.
    „Ich werde voraussichtlich erst in drei Tagen wieder da sein. Da ich niemanden erwarte, gewähren sie bitte auch keiner anderen Person Zugang. Haben Sie ein Auge auf alles.“
    „Sehr wohl und eine gute Reise!“, wünschte er mir freundlich.
    Der Wachdienst dieser Luxuswohnanlage war es gewohnt, dass die Besitzer oder Mieter unter sich sein wollten. Dafür zahlten sie ja ihren eklatant hohen Mietpreis und somit auch indirekt den guten Lohn des Personals. Die Erfahrung zeigte, dass man sich darauf verlassen konnte.
    Wir bestiegen wieder den Lift und fuhren nun bis in die Tiefgarage und anschließend mit meinem Wagen in eines der Parkhäuser, wo man seinen Mietplatz gleich wochenweise buchen konnte. Ein solches befand sich nur zwei Stationen von der kleinen Wohnung entfernt, welche die Detektei für die Arbeit an den neuen Fällen angemietet hatte. Ich nutzte immer ein auswärtiges Quartier, um von dort die Aktivitäten zu lenken. So war es jedem Gegner schwerer, sich ein Bild von mir zu machen.
    Das kleine Appartement befand sich in einer dieser armen, verruchten Gegenden, in denen diejenigen Unterschlupf fanden, die sich ein normales Leben nicht leisten konnten oder die hier ihren Körper verkauften, ohne dass man daran Anstoß nahm.
    Die beiden Hunde waren Abwechslung gewohnt und erkundeten gleich schnüffelnd die neuen Räume. Das Wohnzimmer und die kleine Küche waren miteinander verbunden. Das Schlafzimmer stellte mehr eine Abtrennung vom Hauptraum dar und allein ein breites Bett fand darin Platz.
    Die Möblierung war jedoch ansprechend. Ich mochte den Luxus einer behaglichen Umgebung und bestand darauf. Das war auch nicht auffällig, denn viele Mädchen, die sich dem horizontalen Gewerbe mit wohlhabenden Freiern hingaben, versuchten ihren Wert durch ein entsprechendes Ambiente zu erhöhen. Die meisten Nachbarn hielten mich sicher für eine Edelprostituierte und Gordon für meinen Liebhaber.
    Auf dem hölzernen Esstisch stand der Laptop. Alle notwendigen Informationen liefen hier zusammen . Das klebrige Spinnennetz war bereits großflächig ausgeworfen worden.
    Es klingelte. Das musste Gordon sein. Mein kühles Herz erhöhte ein wenig seinen Takt. Ich zwang diesen herunter und suggerierte geschäftliche Professionalität.
    Ja, er war es. Sein Geruch wehte ganz sanft durch die Ritzen des Türschlosses. Wenjera kam neugierig gelaufen und schaute zum Eingang. Meine beiden Möpse kannten

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