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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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sexuelle Handlung, die er mit dem Tier ausgeführt hat, zu Tode gekommen ist. Oder das er wenigstens daran beteilig war. Seine Anwälte werden versuchen, das unter den Tisch zu kehren. Wer weiß, wie es endet. Gute Arbeit, Hell, auch wenn es haarig war.“
    Hell bedankte sich für das Lob. Und er hatte schon eine Idee, wie er den Anwälten zuvor kommen konnte. Doch jetzt ging es um Meinhold.
    Sie standen zusammen im Aufzug und fuhren in die Tiefgarage.
    „Klauk, dieser Schuss eben war aus einer anderen Welt“, lobte Hell seinen Kollegen. Klauk grinste nur.
    „Eigentlich hat dieser Tag Potential zu einem guten Tag. Wir haben Hesse, wir haben Culmann am Arsch. Wenn jetzt noch Meinhold über den Berg ist, dann ist er restlos gut. Los, fahren wir?“, fragte Klauk flapsig. In seinem Blick spiegelte sich aber die Sorge um die Kollegin wieder.

    Der Himmel in der Nacht war klar, die Sterne schienen näher als in den Nächten zuvor. Es war halb zwölf, als sie im Universitätskrankenhaus auf dem Venusberg ankamen. Sie waren schweigend gefahren, die Ereignisse der letzten Stunden hatten ihre Spuren hinterlassen.
    Besinnung.
    Jeder hing seinen Gedanken hinterher.
    Klauk freute sich über das Lob seines Chefs. Höchstwahrscheinlich war es nicht nur ein sehr guter Schuss gewesen, er hatte auch Hesse damit das Leben gerettet. Darüber konnte man denken, wie man wollte, es ging darum, Menschenleben zu retten. Auch wenn der Mensch, den er gerettet hatte, ein vielfacher Mörder war. Darüber hatten die Richter zu entscheiden, er hatte den Weg bereitet. Es war nicht sein Job zu richten. Er war Polizist.
    Blut an seinen Fingern. Wendt konnte das Bild seiner ohnmächtigen, blutenden Kollegin nicht loswerden. Sein Finger in ihrer Wunde. Die Blutlache auf dem Boden, die ihm Angst machte. Angst um Christina.
    Wie viel Blut konnte ein Mensch verlieren, bevor es kritisch wurde? Er hatte Seib gefragt, der hatte geantwortet, dass es auf die Geschwindigkeit ankam, mit der man das Blut verlöre. Ab dreißig Prozent würde dann eine Transfusion mit Erythrozyten Konzentrat gegeben. Es hinge auch sehr von der körperlichen Verfassung des Patienten ab. Bei einer Schussverletzung kam auch meistens noch der Schock hinzu. Sie war ohnmächtig geworden, also war es wohl ein Schock. Auch auf der Bahre kam sie nicht wieder zu sich.
    Er machte sich heftige Vorwürfe. Hatte sie sich auf diesen Alleingang eingelassen, weil er sie verbal so angegriffen hatte? Wollte sie allen ihre Eignung als Polizistin beweisen? Einen so gefährlichen Mann, wie Hesse im Alleingang festzunehmen? Was für ein Irrsinn. Sobald der Mann vernehmungsfähig war, würde er detaillierte Angaben zum Hergang machen müssen. Von Culmann war keine Aussage zu erwarten, selbst wenn er etwas gesehen haben sollte.
    Als er allein neben ihr saß mit dem Finger in ihrer Wunde, hatte er immer wieder ‚Es tut mir leid, Chris‘ gemurmelt. Und ‚Ich habe es nicht so gemeint, halt durch, Chris‘. Nur Zylau, der einige Meter neben ihm immer noch in der grotesken Stellung saß, hätte seine Worte hören können.
    Vielleicht würde er ihr das auch gestehen, wenn sie wieder auf den Beinen war. Er saß jetzt auf dem Beifahrersitz in Hells Mercedes und rieb sich seine Fingerknöchel. Weiß. Doch er bemerkte es nicht.
     
    Auf der Krankenstation herrschte für die nächtliche Zeit ein reges Treiben. Als sie ankamen, fragte Hell nach dem Verbleib ihrer Kollegin. Die Krankenschwester an der Rezeption fragte ihn, ob er ein Angehöriger sei. Als er das verneinte, meinte sie zuerst, sie könne keine Auskünfte geben. Da er darauf seine Polizeimarke zückte und erklärte, Meinhold sei eine Kollegin und bei einem gemeinsamen Einsatz verletzt worden, wurde die strenge Frau doch weich. Meinhold war seit einer Stunde im OP, berichtete sie. Sie meinte noch, sie sei in besten Händen. Der Chefchirurg würde die Operation selber ausführen. Sie nannte ihnen die Etage und den Namen des Arztes, Professor Doktor Schmidt-Reim. Das Trio machte sich auf den Weg.
*

    Die Rotationsdruckmaschinen, die schon angelaufen waren, wurden wieder gestoppt. Maier hatte seinen Chefredakteur aus dem Bett geholt. Er hatte ‚die Story‘ die das Rheinland aufwühlen würde. Das hatte er ihm berichtet. Die Story hatte Maier in einer halben Stunde zusammengeschrieben. Spät in der Nacht beginnt jede Zeitungsdruckerei mit ihrer Arbeit. Dabei darf nichts schiefgehen. Der Zeitplan ist strikt und manchmal bleiben der Zeitungsdruckerei nur

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