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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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bis ganz nach oben. Als sie auf dem Treppenabsatz zu stehen kam, sah sie sich um. Neben den Lieferwagen entdeckte sie eine Menge frischer Blutstropfen. Die Tropfen führten zum Rolltor herüber. Sie näherte sich dem Tor auf Zehenspitzen und öffnete die Türe mit der rechten Hand. Durch den schmalen Schlitz konnte sie zu den vor der Halle geparkten Autos schauen. Agayer machte sich an der Heckklappe des Audis zu schaffen. Es sah so aus, als wolle er losfahren. Tatsächlich stieg der Mann ein. Rosin schloss die Türe, rannte hinüber zur Treppe, nahm zwei Stufen auf einmal. Unten stieß sie die Eisentüre mit Wucht auf. Hell saß immer noch auf dem Boden neben der Tür. Er sah blass aus unter all dem Blut in seinem Gesicht.
    „ Was war denn dort oben los?“, fragte er.
    „ Ich weiß es nicht. Agayer lebt noch. Badak habe ich nicht gesehen. Er fährt gerade los. Ich bringe sie jetzt hoch, und hole den Notarzt, dann verfolge ich Agayer. Der darf uns nicht durch die Lappen gehen“, sagte Rosin. Ihre rechte Hand stützte Hell beim Aufstehen.
    „ Ich bin schon fit wie ein Turnschuh“, sagte er. Doch bedauerte er seine Euphorie sofort wieder, als ein höllischer Schmerz durch seine Brust fuhr. Er stöhnte auf.
    „ Stützen Sie sich nur auf mich“ sagte Rosin, und packte Hell bei der Hüfte. Er legte seinen Arm auf ihre Schulter. Ihre Finger krallten sich in seinen Hosenbund. Rosin öffnete die Eisentür und hielt sie mit dem Fuß auf, bis sie beide hindurchgegangen waren. Mit einem lauten Knall fiel sie ins Schloss.
    Rosin erschrak. Hielt inne. Nichts war von drauß en zu hören.
    Dann zog sie Hell Stufe fü r Stufe die Treppe hinauf. Langsam näherten sie sich dem Tor. Hell hing auf ihrer Schulter wie ein nasser Sack. Sie gab ihm ein Zeichen, sich an dem Tor festzuhalten. Der nickte. Sie öffnete die Türe wieder einen Spalt. Schaute hinaus. Beide PKW standen noch an ihrem Platz. Sie schaute mit bangem Blick. Wo war Agayer?
    *
    Es war kurz vor zwanzig Uhr. Verflucht dachte Wendt. Ihm zog sich der Magen zusammen. Wenn sie nicht bald ihre Kollegin fanden, musste man davon ausgehen, dass Rosin sich in Gefahr befand. Man hatte eine Kamera gefunden. Auf dem Boot von Agayer. Darauf befanden sich Fotos von Hell und Rosin. Agayer wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Das hatte ihm Karl Riesinger mitgeteilt. Der Anruf erreichte ihn, kurz nachdem er auf die Brühler Straße abgebogen war. Seine Seite hatte er beinahe abgesucht. Er rief Klauk an.
    „ Sebi. Was gibt’s?“
    „ Nichts Neues, leider. Ich bin gerade neben der Telekom am Probsthof. Früher war hier mehr los, als hier noch die Damen arbeiteten“, lachte Klauk.
    „ Du sollst dir keine Bordsteinschwalbe angeln, Du sollst Lea suchen.“
    „ Man hätte sie fragen können, die kriegen doch alles mit. Wer auf der Straße arbeitet …“, gab Klauk als Antwort.
    Frü her gab es auf dieser Straße den Straßenstrich von Bonn. Der war nun verlagert worden. Seitdem war die abends früher so belebte Straße beinahe ausgestorben.
    „ Jaja, schon gut. Such weiter, Sebi. Melde dich.“
    Wendt drehte die Lautstä rke der Musik wieder hoch. Es lief ein Lied von Guano Apes. Wendt stand auf Rock. Er versuchte, mit lauter Musik seine Panik zu überspielen. Letztes Mal war es auch so. Als Christina Hesse verfolgte. Auch ein Alleingang. Was hatten diese Frauen bloß immer? Profilsucht? Zu den dröhnenden Klängen von ‚ Open your Eyes ‘ wendete er den Opel auf der Straße.
    *
    „Die Autos sind noch beide dort. Ich dachte, Agayer sei schon gefahren. Ich schaue nach“, sagte Rosin zu Hell. Der hörte Rosins Stimme wie durch Watte. Trotzdem nickte er und hob bestätigend die Hand. Rosin drückte die Klinke herunter, öffnete die Türe langsam. Vorsichtig blickte sie nach draußen. Immer noch standen zwei Autos vor der Halle. Langsam näherte sie sich dem Audi. Niemand war zu sehen.
    Plö tzlich sagte jemand hinter ihrem Rücken: „Es ist schon seltsam. Aus dieser Halle kommen mehr Menschen heraus, als hineingegangen sind. Guten Abend, Frau Kommissarin.“
    Rosin drehte sich erschrocken um. Agayer stand vor ihr. Er lä chelte sogar. Seine Kleidung hatte gelitten. Die schwarze Krawatte hing etwas schief. Er war unbewaffnet. In ihrem Kopf arbeitete es auf Hochtouren. Der Herzschlag beschleunigte sich.
    „ Haben Sie das da drinnen angerichtet?“, fragte Rosin. Ihre Augen verengten sich.
    Er wiegte seinen Kopf leicht zur Seite. „ Es ließ sich leider nicht umgehen.“
    „ Soll

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