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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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herunter. Mit flinken Fingern durchsuchte er den Mann, dessen Namen er nicht einmal kannte.
    Er hatte keine Papiere bei sich, d och in der Hosentasche fand er den Autoschlüssel. Agayer erinnerte sich daran, dass er den Audi gefahren war, mit dem sie angekommen waren. Er steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. Drei Menschen waren tot. Mit solch einer Spirale der Gewalt hatte er nicht gerechnet. Er erinnerte sich an die Worte von Shukarov. Er wollte mit ihm essen gehen, wenn er alles erledigt hatte. Dazu würde es nicht mehr kommen.
    Er musste sich beeilen, hier wegzukommen. Sicher war die Ballerei nicht ungehö rt geblieben. Die Polizei brauchte nicht lange, bis sie hierher käme.
    Er ö ffnete die Türe und schaute hinunter in die Halle. Niemand war zu sehen. Wer sollte auch noch hier sein? Der Kommissar war tot, Guseinov und seine beiden Kumpane ebenfalls. Es war an der Zeit, sich aus dem Staub zu machen. Für immer. Er würde jetzt zu seinem Boot fahren.
    In seinen Ohren klang noch das hö llische Geräusch der Maschinenpistole nach. Agayer war in Gedanken auf seinem Boot. Als er den Fuß der Treppe erreicht hatte, fuhr er erschrocken zusammen. Neben einem der Lieferwagen, die dort standen, tauchte jemand auf. Agayer traute seinen Augen nicht. Dort stand Ufuk Badak und zielte mit seiner Glock auf ihn.
    „ Wie schön Sie wiederzusehen, Agayer“, sagte Badak völlig ruhig, „Legen Sie die Maschinenpistole vor sich auf den Boden. Ganz langsam. Dann kicken Sie sie zu mir herüber.“ Badak fühlte sich im Vorteil.
    „ Badak. Mal wieder aus dem Hinterhalt. Wie könnte es anders sein“, sagte er auf Türkisch.
    „ Sie brauchen nicht zu denken, dass Sie Gnade erfahren, wenn Sie meine Muttersprache benutzen. Oder wollen Sie mir ihre Bildung demonstrieren?“
    „ Nein, ich wollte es Ihnen nur einfacher machen, mich zu verstehen“, sagte Agayer. Er hatte sich wieder gefasst. Er beugte sich nach vorne, legte mit einer langsamen Bewegung die Maschinenpistole auf den Boden. Dabei streckte er auch den freien Arm nach vorne. Badak sollte sehen, dass er nichts im Schilde führte. Absichtlich gab er der Waffe einen schwachen Stoß. Sie schlidderte mit einem hässlichen Geräusch über den Beton. Die Waffe blieb zwischen ihm und Badak liegen.
    „ Ach, schon so kraftlos?“, fragte Badak mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Er trat einen Schritt nach vorne.
    „ So, jetzt holen sie mit der linken Hand ihre Waffe aus dem Holster. Keine Tricks. Auf diese Entfernung treffe ich verdammt gut.“
    Agayer tat wie ihm befohlen. Er hielt die Glock mit der linken Hand vor sich hin. „ Und jetzt?“
    „ Her damit“, sagte Badak. Agayer nahm ihn beim Wort. Blitzschnell warf er seine Waffe in die Richtung, wo Badak stand. Gleichzeitig warf er sich zur Seite. Er griff mit beiden Händen nach hinten. Dort steckten die beiden Beretta, die er Cetin und Bilen abgenommen hatte. Noch im Fallen gab er mehrere Schüsse auf Badak ab.
    Der feuerte aus seiner Glock eine Salve auf ihn ab. Eine Kugel traf Agayer an der Schulter. Agayers Schüsse trafen besser. In beiden Schultern und jeweils einige Zentimeter tiefer schlugen die Kugeln in Badaks Körper ein. Er schaute Agayer ungläubig an. Der war schon wieder auf den Beinen, bevor Badak seinen schmerzenden rechten Arm erneut heben konnte, hatte er ihn entwaffnet. Er schaute Agayer weiter ungläubig an, als hätte er gerade ein Wunder vollbracht.
    „ Badak, das ist der Unterschied zwischen einem Amateur und einem Profi. Der Profi zieht auch aus einem scheinbaren Nachteil seinen Vorteil.“
    Das Blut tropfte aus den Ä rmeln von Badaks Lederjacke auf den Boden. Er versuchte die Arme zu heben, doch er schaffte es nicht. Er stand da und verfolgte Agayer mit einem hasserfüllten Blick.
    „ Du elender Profi, dann töte mich doch“, schrie Badak ihn an.
    „ Keine Angst, Du stirbst auch so. Langsam. So wie es sich für ein Schwein wie dich gehört.“ Agayers Augen waren beinahe ausdruckslos.
    Mit einem Schrei stü rzte sich Badak auf Agayer. Der schlug nur einmal mit ausgestreckten Fingerknöcheln zu. Traf Badak am Hals. Mit einem Röcheln brach er zusammen.
    *
    Es vergingen bestimmt fünf Minuten, in denen Rosin ihr Ohr an der Türe platt drückte. So lange, bis sie von oben nichts mehr hörte. Dann schlüpfte sie behände durch den Türspalt, schloss die Türe lautlos, und schlich die Stufen gebückt nach oben. Die Schüsse waren verhallt, niemand war mehr zu sehen. Sie kletterte

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