Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
antwortete: „So sehe ich das aber nicht. Ich komme gerade noch rechtzeitig. Zugegeben, ich fand dein Haus leer vor, als ich dort war. Ziehst du um?“, fragte Oliver beiläufig. „Das ist aber schade. Das war ein schönes Haus.“
    Corbin zwang sich zu einem Lächeln. „Umziehen ist Teil meines Berufes.“
    „Wohin denn diesmal?“
    „Das geht nur mich was an, wenn du nichts dagegen hast. Und jetzt lass die Waffe fallen!“
    „Du wirst sie nicht erschießen. Sie ist zu wertvoll!“
    Ein böses Grinsen breitete sich auf Corbins Gesicht aus. „Die Kugel wird sie nicht umbringen, aber es wird trotzdem wehtun.“ Er senkte seine Waffe zu ihrer Schulter.
    Oliver erkannte, dass Corbin nicht bluffte, und ließ seine Pistole zu Boden gleiten.
    Dann beobachtete er in Panik, dass Corbin ein paar Schritte rückwärts in Richtung Tür ging, Ursula immer noch eng an seinen Körper gedrückt.
    „Eine letzte Frage, bevor ich gehe: Woher wusstest du, dass ich es war?“, fragte Corbin.
    „Du hättest nicht behaupten sollen, dass du nur einmal in dem Blut-Bordell warst. Als ich herausfand, dass du in diesem Punkt gelogen hast, dachte ich mir, dass du auch bei anderen Dingen lügen würdest. Wie zum Beispiel bei der neuen Adresse des Blut-Bordells. Zumal niemand anderer eine E-Mail mit der Adresse bekommen hat. Komisch, dass du der einzige Kunde warst, den sie per E-Mail benachrichtigt haben.“
    Corbin hob eine Augenbraue und zuckte dann mit den Schultern. „Na gut, das nächste Mal werde ich es wissen.“
    „Es wird kein nächstes Mal geben!“, prophezeite Oliver.
    Aber Corbin griff hinter sich und öffnete die Tür. Ursula starrte Oliver an, die Augen vor Angst geweitet, während ihre Hände erfolglos versuchten, Corbins Arm abzuschütteln.
    Die Tür schwang ein Stück weiter auf und Oliver nahm eine Bewegung hinter Corbin im Flur war. „Corbin, du hast einen fatalen Fehler gemacht.“
    Für eine Sekunde hielt Corbin in seinen Bewegungen inne. „Netter Versuch.“
    „Du hast angenommen, ich bin alleine gekommen.“
    Ein Schuss hallte durch den Raum. Corbins rechter Arm, der die Pistole hielt, sackte nach unten und er schrie vor Schmerz auf. Blut drang aus seiner Schulter. Ursula riss sich von ihm los und fiel nach vorne. Corbins Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, aber es schien, dass die Kugel seine Schulter auf der anderen Seite verlassen hatte und ihm so keinen weiteren Schaden zufügen konnte.
    Mit Hilfe seiner linken Hand hob Corbin den Arm, der die Waffe hielt, wieder und zielte auf Ursula, die außer Reichweite zu kriechen versuchte.
    „Du bekommst sie nie, genauso wenig wie die anderen Mädchen.“
    Oliver sprang auf Corbin zu, und beide stürzten zu Boden. Als Corbin mit seiner verletzten Schulter auf dem Fußboden aufprallte, fiel ihm die Waffe aus der Hand. Sie rutschte unter das Bett, außer Reichweite für beide. Oliver war sofort auf ihm. Sie kämpften. Die Schläge und Hiebe, die sie austauschten, waren für das menschliche Auge zu schnell.
    Oliver schlug wiederholt auf Corbins Wunde ein, aber der Schweinehund war stark, und sein linker Haken peitschte Olivers Kopf zur Seite. Mit der Wucht des Schlages rollte sich Corbin weg, und Oliver fand sich plötzlich unter ihm wieder, während der böse Vampir mit seinen Fäusten auf ihn einhämmerte.
    Oliver kickte sein Bein hoch und schaffte es, sein Knie in Corbins Oberschenkel zu stoßen, was ihn für einen Moment zurückdrängte. Es gab Oliver genug Bewegungsfreiheit, um unter Corbin hervorzurollen.
    Corbins nächster Schlag verfehlte sein Ziel, und Oliver erkannte, dass die Stärke seines Gegners nachließ. Corbin wusste es auch. Oliver drückte seinen Arm auf Corbins Kehle und hielt ihn auf dem Boden fest. Dann griff er in seine Tasche und zog einen Pflock heraus. Corbins Hand bewegte sich und griff nach etwas in seiner Jackentasche. Aus dem Augenwinkel sah Oliver, was es war: keine Waffe, sondern ein Handy. Corbins Arm holte aus, so weit er konnte, obwohl seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt war.
    „Ihr werdet sie nie finden!“, schwor er und warf das Handy mit voller Wucht in Richtung der gegenüberliegenden Wand.
    Doch Oliver schlug in Windeseile den Pflock in sein Herz und wirbelte in Vampirgeschwindigkeit herum, um das Telefon mitten im Flug aufzufangen, bevor es an der Wand zerschellen konnte. Unter ihm zerfiel Corbin zu Staub.
    Schwer atmend hielt Oliver das iPhone fest und starrte dorthin, wo sich Corbins Staub auf dem Boden sammelte.

Weitere Kostenlose Bücher