Olivers Versuchung
über das Blut-Bordell.“
Oliver wies auf Eddie. „Seht ihr nicht?! Das spricht noch mehr dafür, nicht nach Oakland zu fahren. Warum sollte ein Kunde eine E-Mail mit der neuen Adresse erhalten, die anderen aber nicht? Und Valentine war definitiv ein Stammkunde, so abhängig wie er ist.“ Er starrte seine Kollegen an, deren Gesichter sich verfinstert hatten.
Samson und Gabriel wechselten einen Blick. Dann stand Samson auf. „Unsere Pläne haben sich geändert.“
35
Paul Corbin legte den letzten Schliff an sein tadelloses Outfit. Er liebte es, gut angezogen zu sein, und heute Abend hatte er sich selbst übertroffen.
Als die Sonne unterging, fuhr er in seinem schwarzen Mercedes weg. Alles war arrangiert. Es dauerte weniger als zehn Minuten, um zu der Adresse in Nob Hill zu gelangen. Er parkte auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses und stellte den Motor ab.
Als er aus dem Wagen stieg und die Tür hinter sich schloss, strich er die Falten seines schwarzen Anzugs glatt, während er die Straße zum Eingang des großen Gebäudes überquerte. Neben dem Messingschild war eine Gegensprechanlage. Er drückte auf den Klingelknopf und musste nicht lange warten, bis ein Knistern und die Stimme einer Frau ertönten.
„Ja?“
Er beugte sich zum Mikrofon. „Paul Corbin. Ich bin ein neuer Kunde.“
Es gab ein leichtes Zögern, dann ertönte der Summer. Corbin drückte gegen die Tür und trat ein. Das Foyer war opulent ausgestattet. Er machte sich schnell ein Bild von seiner Umgebung: Eine Lounge befand sich auf der linken Seite, zwei Türen zu seiner Rechten, und eine große Treppe am Ende der Eingangshalle. Eine der Türen zu seiner Rechten öffnete sich, und eine Asiatin in einem eleganten Hosenanzug kam heraus und ging auf ihn zu.
Sie streckte ihm ihre Hand zur Begrüßung entgegen. „Mr. Corbin?“
Corbin schüttelte ihre Hand, keineswegs überrascht, dass die Frau eine Vampirin war. „Guten Abend.“
„Ich heiße Vera“, stellte sie sich vor. „Darf ich fragen, wer uns empfohlen hat?“
Auf die Frage vorbereitet, antwortete er ruhig: „Oliver war so nett.“
Sie lächelte sofort und entspannte sich sichtbar. „Sie kennen Oliver?“
Er nickte höflich. „Charmanter junger Mann.“
„Das ist er, nicht wahr?“ Dann sah sie ihn von oben bis unten an.
Corbin bewahrte einen kühlen Kopf. Er wusste, dass er ihre Musterung bestehen würde.
„Was darf ich Ihnen für Ihr Vergnügen anbieten? Wir haben etwas für jeden Geschmack.“
Er lächelte lässig. „Ich bin ein Mann mit vielen Geschmacksrichtungen. Überraschen Sie mich doch!“ Er warf einen Blick auf die Lounge, wo mehrere Frauen die anwesenden Männer unterhielten. „Alles, was ich verlange, ist etwas Privatsphäre, weg von all dem . . . uh, Trubel, sollen wir es so nennen?“
„Ein Privatzimmer, natürlich. Hier entlang“, meinte Vera.
Er folgte ihr den Gang entlang, bis sie an einer anderen Tür klopfte und dann eintrat. In dem komfortablen Wohnbereich saßen ein halbes Dutzend Frauen, die alle auf ihre eigene Art und Weise schön waren. Sie waren geschmackvoll gekleidet und einige zeigten mehr Haut als andere.
Vera winkte den jungen Frauen zu und warf ihm einen Seitenblick zu. „Die Wahl liegt bei Ihnen.“
Er ließ seine Augen über die Frauen schweifen, dann deutete er auf eine. „Diese!“
Vera winkte der Frau, zu ihnen zu kommen. Sie war üppig gebaut, ihre Kurven voll und verlockend. Ihr Blick schweifte über ihn und verweilte kurz auf seinem Schritt. Er ließ ein halbes Lächeln seine Lippen umspielen, bevor er die Hand der schönen Frau nahm und sie an seinen Mund führte.
Sie schien über die altmodische Geste überrascht zu sein und kicherte.
„Das ist Ophelia. Sie wird Sie zu einem Privatzimmer nach oben führen. Ophelia, bitte warte am Fuße der Treppe auf Mr. Corbin.“
Die Frau nickte und verließ den Raum. Vera folgte ihr und bedeutete ihm das gleiche zu tun. Im Flur blieb sie stehen und als Ophelia außer Hörweite war, wandte sie sich an ihn: „Zahlen Sie bar oder mit Kreditkarte?“
Er sah sie an, zog seine Brieftasche heraus und öffnete sie. Er hatte die Geistesgegenwart gehabt, seine Brieftasche mit großen Scheinen zu füllen, bevor er sein Haus verlassen hatte, und zog diese jetzt heraus. „Bar.“
Vera streckte ihm ihre offene Handfläche entgegen, und er legte Hundert-Dollar-Scheine darauf, einen nach dem anderen, bis sie zufrieden war und ihre Hand um das Geld schloss.
„Genießen Sie den
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