Olivers Versuchung
seit er sie bei Ursula benutzt hatte, um sie seinen Biss spüren zu lassen. Fast so, als ob er einfach nur die richtige Motivation gebraucht hätte.
Aber nur die Erinnerungen ihrer Eltern auszulöschen, war nicht genug gewesen: Oliver hatte die Hilfe von Scanguards-Mitarbeitern in Washington und New York in Anspruch genommen, um das gleiche bei Freunden und Familienmitgliedern von Ursulas Eltern, Mitarbeitern in der Botschaft, wo ihr Vater arbeitete, sowie den Kriminalbeamten und Reportern, die in den Fall verwickelt waren, zu tun. Thomas hatte sich in den Polizei-Computer gehackt und alle Dateien von Ursulas Verschwinden gelöscht. Er hatte das Gleiche mit den Datenbanken bei den Zeitungen getan, die die Geschichte gedruckt hatten. Es war eine gewaltige Aufgabe, aber eine, die notwendig war, damit Ursula mit ihm zusammen sein konnte. Hätten Oliver und seine Kollegen nicht jede Erinnerung an ihr Verschwinden gelöscht, würden ihre Eltern sie nie wieder gehen lassen.
Abgesehen von ein paar heimlichen Küssen während ihres Aufenthalts in Washington DC hatte Oliver Ursula nicht berührt, bis sie an Bord des Privatjets von Scanguards gingen, um nach San Francisco zurückzukehren. Er hätte sie am liebsten gleich während des Fluges nach Hause vernascht, aber da sie das Flugzeug mit ein paar Mitarbeitern von Scanguards hatten teilen müssen, hatte er keine Gelegenheit gehabt, mit ihr zu schlafen, und sein Schwanz war immer noch so hart wie eh und je.
„Wo sind denn alle?“, fragte Ursula.
„Rose? Quinn?“, rief er und hoffte insgeheim, dass sie heute Abend aus waren, damit er ihnen nicht von ihrer Reise erzählen musste, wenn er doch viel lieber Ursula über die Schulter werfen wollte, um sie ins Bett zu tragen. „Blake?“
„Oben“, ertönte Quinns Stimme aus der oberen Etage.
Ein Gefühl von Frustration heulte durch ihn hindurch. Er hatte keine Ahnung, wie lange er noch vorgeben konnte, zivilisiert zu sein, bevor er über Ursula herfallen und sich tief in ihr begraben würde.
„Kommt rauf, wir wollen euch etwas zeigen“, rief Rose.
Oliver verzog das Gesicht und nahm Ursulas Hand. „Dann lass uns mal gehen!“
Als sie den zweiten Stock erreichten, warteten Rose und Quinn vor seinem Zimmer.
„Willkommen zu Hause!“, sagten beide gleichzeitig.
Umarmungen wurden ausgetauscht, bevor Quinn die Tür zu Olivers Zimmer öffnete und ihm und Ursula bedeutete, einzutreten.
Quinn verlagerte sein Gewicht auf seine Fersen. „Wir dachten uns, jetzt wo Ursula hier wohnt, braucht ihr beide ein wenig mehr Platz. Also haben wir die Wand zu Blakes Zimmer herausgenommen und ihn auf dem ersten Stock einquartiert. Auf diese Weise habt ihr einen kleinen Wohnbereich für euch alleine.“
Oliver ließ seine Augen in seinem neu eingerichteten Zimmer umherschweifen. Es war nicht nur fast doppelt so groß wie zuvor, es war auch neu dekoriert worden. Ein extra Schrank war hinzugefügt worden, um Ursulas Kleidung unterzubringen, und eine gemütliche Sitzecke war geschaffen worden.
„Und wenn euch die Dekoration nicht gefällt, dann können wir das ändern“, meinte Rose.
Ursula drehte sich zu ihnen um und lächelte. „Es ist wunderschön. Danke. Ich liebe es.“
Oliver legte seinen Arm um Ursula und zog sie an sich, dann blickte er Quinn und Rose an. „Es ist perfekt. Danke!“
„Gern geschehen“, sagte Quinn.
Rose zupfte an seinem Hemdsärmel. „Wir sollten gehen.“
Quinn nickte. „Wir verbringen den Abend mit Zane und Portia, also gehört euch das Haus heute Abend ganz alleine. Blake ist mit Cain auf Patrouille.“
„Auf Patrouille?“
Quinn verdrehte die Augen. „Frag nicht! Er nörgelte so lange, bis ich ihn habe gehen lassen.“
Rose lächelte verschmitzt und zwinkerte Oliver zu. „Quinn hat sich einwickeln lassen.“
Aber ihr Mann zuckte nur mit den Schultern. „Ich kann ihn ja nicht sein Leben lang beschützen.“ Dann griff er zu seiner Gesäßtasche und zog einen Umschlag hervor. „Bevor ich es vergesse, Maya bat mich, dir das zu geben.“
Die Aufregung ließ Olivers Herz schneller schlagen. Er wusste, was in dem Umschlag war: die Ergebnisse von Ursulas Bluttest. Vor ihrer Abreise nach Washington hatte Ursula Maya zwei Blutproben gegeben: eine vor dem Sex, und eine, nachdem Oliver und sie ihre letzte Nacht zusammen vor ihrer Reise an die Ostküste genossen hatten.
Seine Hand zitterte, als er den Umschlag aus Quinns Hand entgegennahm. Als er aufblickte, trafen sich ihre Blicke. Quinn
Weitere Kostenlose Bücher