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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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Schrödinger. Kapito? Und das meine ich ernst!«
    |57| Olivetti drückte grinsend auf sein Handy. Und was hörte man? Den letzten Satz von Teufel: »Und das meine ich ernst!«
    »Sprachaufzeichnung«, erklärte Olivetti stolz.
    »Habt ihr’s jetzt endlich?«, erkundigte sich Schrödinger. Er wandte sich an Teufel. »Lass uns lieber noch über den Fall sprechen. Was machen wir als Nächstes?«
    »Wieso
den
Fall?«, mischte sich Olivetti ein. »Gehören denn der Bilderdiebstahl und der Pferdeklau zu einem Fall?«
    »Nein, nein«, sagte da Schrödinger. »Das sind schon zwei …« Er unterbrach sich. »Mensch, Teufel, daran haben wir überhaupt nicht gedacht. Könnte das ein und derselbe Gauner gewesen sein?«
    Zweifelnd schüttelte Teufel den Kopf.
    »So kurz hintereinander? Und wir haben noch nichts in der Hand, was die beiden Sachen zusammenbringt.«
    »Richtig«, sagte Schrödinger. »Aber das werden wir noch mal genauer überprüfen. Die Vergangenheit und das Umfeld der Bestohlenen. Das heißt: alle Akten noch mal durchlesen.« Er wandte sich an Olivetti. »Danke für den Hinweis, Kommissar Vanüllje!«
    Olivetti grinste und löffelte weiter an seinem Eisbecher herum. »Dafür dürft ihr mir mein Eis bezahlen. |58| Danke! Und wenn ihr mir noch ein Eis bestellt, verrat ich euch was.«
    Als das Eis vor ihm stand, sagte Olivetti: »Als der Reiter über das Gatter sprang, ist ihm ein Zettel aus der Hosentasche gefallen. Ich hab’s genau gesehen. Hab dann aber in der Aufregung vergessen, das zu erzählen. Aber das hätte ich euch natürlich auch ohne das Eis gesagt!«
    Triumphierend schaute er die beiden Kommissare an. Schrödinger reagierte als Erster: »Na, dann brauch ich das ja auch nicht zu bezahlen. Du hast ja nur gesagt, wenn wir dir noch ein Eis
bestellen
, verrätst du uns was!«
    Er schlug Olivetti auf die Schulter und folgte Teufel nach draußen. Olivetti schaute etwas verdutzt drein. Nachdenklich schleckte er sein Eis und sah dabei in den Fernseher, wo gerade die Verleihung des Großen Deutschen Filmpreises übertragen wurde.
    »Der nächste Preis geht an die große Dame des deutschen Films, an Olga Ness«, verkündete gerade der Ansager. »Seit vielen Jahren ist sie in deutschen und internationalen Produktionen zu sehen. Auch in Hollywood …«
    Olivetti widmete sich wieder ganz seinem Vanüllje-Eis.

|59| Der große Preis
    »Auch in Hollywood hat sie in vielen Filmen wunderbare und international beachtete Rollen gespielt. Ich kann«, fuhr der Moderator fort, »nicht alle Preise aufzählen, die sie bisher erhalten hat. Aber eines möchte ich hier hervorheben: Der Große Deutsche Filmpreis ist ein Preis des Publikums. Das Publikum hat Olga Ness immer geliebt. Und deshalb ist es mir eine sehr, sehr große Freude hier im Baden-Badener Kurhaus, Ihnen, liebe Olga Ness, diesen – ich darf es erwähnen – massiv goldenen Preis zu überreichen. Herzlichen Glückwunsch!«
    Während die Anwesenden stehend applaudierten, nahm Olga Ness den Preis entgegen.
    »Danke, ich danke Ihnen«, begann sie ihre Rede. Nachdem Olga Ness sich bei der Jury, ihren Eltern, Großeltern und allen Regisseuren bedankt hatte, ging sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen zur After-Show-Party.
    Olga Ness trug den goldenen Preis die ganze Zeit |60| mit sich herum. Als einer ihrer Kollegen ihn ihr abnehmen wollte, sagte sie: »Nein, lassen Sie nur, mein Lieber. Das ist schon ein besonderer Preis. Den halte ich gerne im Arm. Wissen Sie, jetzt bin ich schon so lange im Geschäft, aber so einen wundervollen Preis habe ich bisher noch nicht erhalten.«
    Sie lächelte und gab ein Interview nach dem anderen. Ständig wurde sie in ihrem rot glitzernden Abendkleid mit dem goldenen Preis fotografiert.
    Bis Alfred Sturm an sie herantrat. Er war der Schauspieler, mit dem sie ihre größten Erfolge gefeiert hatte. Sie waren oft in den Zeitungen als »Traumpaar« bezeichnet worden.
    »Olga, bitte, du musst mit mir tanzen!«
    Olga gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ein andermal, Alfred. Jetzt nicht. Ich halte mich gerade so schön an meinem Preis fest.«
    »Nein, nein, das gilt nicht«, meinte Alfred. Er winkte einen der Sicherheitsleute heran. »Bleiben Sie bitte hier stehen und passen Sie, solange wir tanzen, auf den Preis auf.« Er überreichte ihm den Preis und führte Olga auf die Tanzfläche.
    Sie tanzten einen Tanz, einen zweiten, einen dritten – immer verfolgt von den Kameras. Bis Olga ihren Partner erschöpft um eine Pause bat. Sie |61|

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