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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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sich am Kopf. Der Beruf des Kriminalers war wohl doch nicht so einfach, wie er immer gedacht hatte.
    Er warf sich aufs Bett. Diesmal lag kein Wecker |52| unter der Decke. Aber das Glas mit dem Orangensaft auf dem Nachttisch kippte um und alles lief auf den Teppich. Olivetti aber bemerkte das gar nicht.
    Wenn Olivetti nicht mehr weiterwusste, zum Beispiel bei Hausarbeiten oder wie jetzt, dann setzte er sich hin und machte Anagramme. Eine seiner Leidenschaften. Ein Wort nehmen und die Buchstaben vertauschen, bis ein neues Wort erscheint. Teufel hatte er schnell zu
Lüfte
umgestaltet. Wobei man dann Lüfte mit ue schreiben muss: Luefte. Heute war Schrödinger dran. Wie hieß der noch mal mit Vornamen? Ach ja, Arno. Also die Buchstaben von Arno Schrödinger vertauschen und sehen, was dabei rauskommt. Wobei das Ö immer ein OE wird. Er begann:
Ach rosiger Norden
hatte er schnell rausgefunden. Es dauerte eine Weile, bis er zum Haupttreffer kam:
Dorniger Neo-Arsch!!
Super! Das musste er ihm demnächst erzählen! Und das mit Teufel und
Luefte
auch!
    Er seufzte. Sein Mutter-Geld-Problem hatte er so nicht gelöst. Eines aber war klar: Damit konnte er nicht zu Schrödinger. Nein, das musste er selber rauskriegen.
    Und mit seiner Mutter wollte er erst einmal auch nicht darüber reden. Die wurde dann immer gleich sauer. Der wollte er lieber gleich die Lösung servieren |53| können. So wie in den Kriminalromanen: Am Ende betritt der Detektiv den Raum, alle Verdächtigen sind versammelt. Dann redet er über den Fall und am Schluss deutet er mit dem Zeigefinger auf den Täter. So wollte er das auch machen.
    Olivetti sprang auf und lief aus dem Zimmer. Dass er dabei auch noch die unverschlossene Flasche mit dem Orangensaft umstieß, bekam er gar nicht mehr mit …

|54| Pause im Café Mack
    Eine Stunde später saßen Schrödinger und Teufel wieder in ihrem Büro. »Ich war beim Besitzer von
Spitzbube
, einem Herrn Dierich«, erzählte Schrödinger. »Schwerreich, wohnt in einem Riesenkasten in der Nähe vom Golfplatz. Hat natürlich gleich mit unserem Dr. Weeber telefoniert. Wir sollen so schnell wie möglich und so weiter.«
    »Und kennt er den Pfleger?«
    »Na ja, Herr Dierich ist oft auf dem Gestüt, um nach seinem Pferd zu sehen. Da hat er gelegentlich auch den Pfleger getroffen.«
    »
And now?
Was machen wir jetzt?«, wollte Teufel wissen.
    »Checkliste«, sagte Schrödinger nur.
    »Okay«, sagte Teufel. »Ich fang an. Du schreibst dann die To-do-Liste. Also: Tatzeit?«
    »16:22 Uhr«, antwortete Schrödinger.
    »Tatort?«
    »Galopprennbahn, Führring.«
    |55| »Täter?«
    »Vermutlich Lothar Bert Thesin, Fahndung läuft.«
    »Diebesgut?«
    »
Spitzbube
, Name: Pferd! – Äh, natürlich umgekehrt«, sagte Schrödinger zerstreut, weil er schon auf den letzten Punkt der To-do-Liste wartete.
    »Wert?«
    »Etliche Millionen, der genaue Wert ist noch unbekannt.«
    »Kennen wir Lothar Bert Thesin?«
    »Bisher nicht aufgefallen.«
    »Im Auftrag gehandelt?«
    »Ich glaube: ja!«
    »Versicherungsbetrug?«
    »Nein. Besitzer Herr Dierich hat’s nicht nötig.«
    »Hat Dierich Feinde?«
    »Er sagt Nein. Ist seit Jahren im Ruhestand.«
    »Hat Dierich Vergangenheit?«
    »Polizeilich nicht. Wurde nachgeprüft.«
    »Zeugenaussagen der Tat?«
    »Werden gerade abgetippt.«
    Beide schauten sich an. Schrödinger nahm ein Blatt Papier und einen Stift. Wie immer sagten sie abwechselnd, was noch zu tun war:
    »Noch mal den Pferdebesitzer befragen.«
    |56| »Weitere Angaben über Thesin besorgen.«
    »Leute auf der Galopprennbahn befragen.« »Den Fall Zehn nicht vergessen.«
    »Richtig«, sagte Schrödinger, »ganz wichtig. Da hast du vollkommen recht. Da müssen wir dranbleiben.« Er nahm den Stift und schrieb den letzten Punkt auf die To-do-Liste: Café Mack!

    Sie begaben sich in ihr Stammcafé am Reiherbrunnen. Kaum hatten sie sich hingesetzt, kam mit einem breiten Grinsen Olivetti herein und bestellte sich ein Vanille-Eis. »Vanüllje« sprach er es aus.
    »Also, Schrödinger, habt ihr den Gaul-Gauner schon?«
    »Dieser Olivetti ist jung an Jahren«, meinte der Angesprochene und schleckte von seinem Eis. »Aber er hat eine Schnauze wie ein altes Nilpferd.«
    »Und ist der künftige Star unter den Kriminalkommissaren«, ergänzte Olivetti. »Und warum? Weil er Grips hat wie Schrödinger und Teufelchen zusammen?«
    »He, he, he«, ermahnte ihn Teufel. »Was zu weit geht, geht zu weit! Der Einzige, der mich Teufelchen nennen darf, ist

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