Olivetti ermittelt
falsch!«, sagte der Beamte.
»Wieso falsch?« Teufel verstand kein Wort.
»Na,
die Diebe
, das ist falsch!«
»Und wieso, warum, weswegen, weshalb?«
»Weil es nur
ein
Dieb war. Du musst sagen,
der Dieb
!« Der Mann tippte Teufel auf die Schulter. »Es war nur einer. Ein Dieb, aber ein fleißiger!«
Teufel nickte. »Aha. Einer also. Trotzdem: Wie hat der die Alarmanlage ausgeknipst? Das ist doch eine der teuersten Anlagen überhaupt, oder?«
Der Beamte zeigte auf einen Katalog, der vor ihm lag.
»Das ist das Beste vom Besten. Da haben die Zehns nicht gespart. Von dem, was die kostet, könnten wir locker ein halbes Jahr leben!«
|33| »Na und? So ein Ding kann doch nur ein Top-Fachmann knacken, oder? Vielleicht einer, der bei der Firma arbeitet?«
Der Spurensicherer schüttelte den Kopf. »Alles falsch. Der Kandidat hat null Punkte. Weiterraten!«
Teufel dachte nach. »Der Firmenchef?«
Der Mann deutete mit dem Daumen nach unten.
»Ein Top-Safeknacker?«
Wieder Daumen nach unten.
»Der Zehn oder seine Frau selber?« Teufel riss die Augen auf.
Dieses Mal schwebte der Daumen so in der Mitte rauf und runter.
»Hm!« Teufel überlegte kurz, dann hatte er es. »Du meinst, die hatten die Anlage gar nicht eingeschaltet? Vergessen?«
Der Daumen zeigte steil nach oben.
Teufel sank auf den Stuhl neben dem Schreibtisch.
»Ich glaub’s nicht. Die haben Bilder, die kosten zwei Vermögen. Dann gehen sie weg und schalten die Alarmanlage nicht ein! Ich glaub’s nicht!«
Der Beamte zeigte ihm ein paar Fotos. »Hier, keine Frage. Es gibt nicht die geringsten Spuren, dass da jemand dran rumgefummelt hat. Auch nicht unter dem |34| Mikroskop. Ganz einfach, sie haben sie nicht eingeschaltet!!«
Teufel kratzte sich am Kopf. »Aber hat der Dieb das gewusst? Oder war das Zufall?«
Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern. »Das müsst ihr rauskriegen. Das ist nicht unser Bier! Ich tippe mal, dass der Dieb das Haus beobachtet hat. So hat er mitbekommen, dass die Zehns die Anlage nicht eingeschaltet haben. Ist aber nur eine Vermutung.«
|35| Der schwarze Reiter
Schrödinger erklärte Olivetti, was passiert war und dass er sich ab jetzt gut festhalten müsse: Sie würden nach Iffezheim zur Rennbahn düsen. Dort war ein Pferd gestohlen worden.
»Super!«, schrie Olivetti, der sofort seinen häuslichen Kummer vergaß. Er zupfte an Schrödingers Lederjacke. »Hier kommt der große Kommissar Schrödinger mit seinem Super-Spezial-Gauner-Fang-Auto. Gib Gas, Schrödinger. Schalt den Booster-Turbo ein! Wow!!«
Olivetti hielt sich fest, wäre aber doch beinahe gegen die Scheibe geknallt, als Schrödinger eine Vollbremsung hinlegen musste. Hinter der nächsten Kurve war ihnen mitten auf der Straße ein Reiter in gestrecktem Galopp entgegengekommen. Schon donnerte er an ihnen vorbei. Schrödinger startete neu, riss das Steuer herum und raste Pferd und Reiter hinterher.
»Ich will Pferdeappel heißen, wenn das nicht
Spitzbube
war mit dem Gauner obendrauf.«
»Also zwei Spitzbuben: Einer heißt so, der andere |36| ist einer! Hinterher, Schrödinger!«, schrie Olivetti begeistert.
Kurz darauf sahen beide das Pferd mit dem schwarz gekleideten Reiter wieder vor sich. Der blickte sich um und trieb dann das Pferd an.
»Na, dann wollen wir mal!« Schrödinger gab Vollgas und war bald darauf direkt hinter dem Pferd. Wild hupend verfolgte er es. Er sah, wie das Pferd immer nervöser wurde. Aber der Mann hatte es noch in seiner Gewalt. Plötzlich riss er die Zügel herum und bog in einen Feldweg ein. Schrödinger mit seinem Auto hinterher.
»Na, warte«, knirschte er. »Feldweg macht meinem Auto nix aus.«
Das Auto fuhr durch ein großes Loch, machte einen Satz und Olivetti knallte mit dem Kopf gegen das Autodach.
»Aua!«
Der Reiter gewann inzwischen ein wenig Vorsprung. Aber bald war Schrödinger wieder direkt hinter ihm. Doch vergebens. Am Ende des Feldwegs gab es ein Gatter, das von Pferd und Reiter mühelos überwunden wurde. Knapp davor bremste Schrödinger ab. Er stieg aus.
»Du Mistkerl, elendiger! Du zweibeiniger Pferdeappel! |37| Du, du …« Vor Wut fiel ihm nichts mehr ein. »Ich krieg dich noch!«
»Wir kriegen dich, du spitziger Bube, du Gaul-Gauner!«, schrie Olivetti ihm hinterher und fluchte noch mehr, als er sah, dass ihnen der Reiter von Weitem zuwinkte.
Schrödinger griff zum Handy und informierte seine Kollegen, dass der Spitzbube auf
Spitzbube
in Richtung Wintersdorf am Rhein geritten war. Dann rief er
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