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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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ganzen Hühnerstall!«
    »Egal, los jetzt an die Arbeit! Wie sagte unser geliebter 3 E-Boss : Lösen Sie den Fall, aber dalli!« Er deutete auf das Regal. »Lies mir mal die Checkliste vor!«
    Teufel nahm die Liste und las vor: »Glas putzen, Pumpenfilter und Schlammabsauger kaufen …«
    »Ach, Teufelchen, das ist doch die Checkliste für mein Aquarium. Ich mein doch die andere, für den Zehn-Diebstahl.«
    Teufel nahm die andere Liste und gab sie Schrödinger.
    »Möchte mal wissen, warum du eine Checkliste für deinen Fischkasten hast, wenn da nur noch Wasser drin ist!«
    »Also, es geht los«, meinte Schrödinger. »Einbruchspuren?« Er schaute Teufel an. Der schüttelte den Kopf.
    »Alarmanlage?«
    |23| »Ja, wahrscheinlich von den Dieben abgeschaltet.«
    »Uhrzeit?«
    »Gegen 22:00 Uhr.«
    »Woher wissen wir das?«
    »Nachbar hat Lieferwagen gesehen.«
    »Nummernschild?«
    »Unbekannt.«
    »Versicherungsbetrug?«
    »Hat Zehn nicht nötig. Stinkt vor Geld.«
    »Feinde von Zehn?«
    »Er sagt Nein. Frau bestätigt!«
    »Wert?«
    »Versicherungswert: drei Millionen!«
    »Ach ja, sagte er ja schon.« Schrödinger blickte wieder in die Liste. »Wer ist Zehn?«
    »Banker, steinreich, drei erwachsene Kinder, ein Pudel.«
    »Frau Zehn?«
    »Ehemaliges Model, aus reichem Hause, Skorpion-Tattoo auf dem Hintern!«
    Schrödinger sah auf. »Ist ja wohl nicht wichtig, oder? Aber, nur so nebenbei, woher weißt du das?«
    Teufel grinste. »He, ich war doch im Haus. Und da standen ein paar Fotos von der Familie am Pool herum. |24| Fotos mit Blick auf den allerwertesten Model-Allerwertesten! Alles klar?«
    »Alles klar!«
    Schrödinger hatte dieses Verfahren mit der Checkliste schon vor einiger Zeit eingeführt. So waren immer beide, Teufel wie auch er, auf dem Laufenden. Jeder erfuhr, was der andere in der Zwischenzeit rausgebracht hatte. Und man zwang sich ein wenig, nochmals alles zu überdenken. Einer fragte, der andere gab die Antwort. Sollte der Frager mit der Antwort nicht zufrieden sein, musste er das sagen.
    »Weiter mit der Liste. Alter der Zehns?«
    »56 und 45.«
    »Verdächtige?«
    »Null!«
    »Nachbarn?«
    »Nur einer, Baron von und zu Seeburg, aber der hat nix gesehen.«
    »Freund von Zehns?«
    »Kennen sich, sagt er.«
    »Andere Einbrüche dieser Art?«
    »Der letzte vor acht Jahren. Aufgeklärt.«
    Schrödinger nahm sich einen Zettel und Stift und sagte: »Und jetzt unsere To-do-Liste!«
    Denn nach der Checkliste gingen die beiden daran, |25| eine To-do-Liste zu erstellen, also eine Liste, was sie noch tun mussten. Abwechselnd machten sie ihre Vorschläge:
    »Genaue Aufstellung der Bilder besorgen.«
    »Beschreibung der Bilder an alle Geschäfte rausgeben.«
    »Mit Versicherung reden.«
    »Weitere Nachbarn befragen.«
    »Spurensicherung wegen Alarmanlage befragen.«
    »Lieferwagen ausfindig machen.«
    Schrödinger schaute auf und strahlte. Teufel wusste, was jetzt kam: der letzte Punkt für die Liste.
    »Okay«, sagte Schrödinger, »letzter Punkt: Im Café Mack ein Eis essen!«
    Er entfaltete seine ganzen zwei Meter aus dem Stuhl, packte Teufel am Arm und zog ihn hinaus.
    »Schnell«, sagte er. »Mein Eismagen knurrt und knistert schon. Ehe die zumachen, gehen wir dalli, dalli ins Eislokalli!«

|26| Spitzbube entführt
    »Ach, guten Tag, gnädige Frau sehen ja reizend aus!«
    »Waren Sie denn auch schon beim Sektempfang da?«
    »Oh, Baronin, entzückend! Ist das Ihre Tochter!« Es war ein Stimmengewirr, in dem man sich kaum verständigen konnte. Dr. Weeber wandelte mit seiner Frau durch die Besuchermenge auf der größten Galopprennbahn Deutschlands. Die Vergabe des Großen Preises von Iffezheim war
das
Ereignis von Baden-Baden. Alljährlich kamen Zigtausende von Besuchern zu dem Pferderennen, um sich an den Wetten zu beteiligen und um sich in ihren schönen neuen Kleidern zu zeigen.
    Auch der Polizeipräsident hatte, nicht zuletzt auf Drängen seiner beiden Kinder, gewettet. Von Pferden verstand er eigentlich überhaupt nichts. Aber seine 1 3-jährige Tochter Julia hatte ihm einige Tipps gegeben. So hatte er im ersten Rennen auf
Wanderer
gesetzt, obwohl er das keinen guten Namen für ein schnelles Pferd fand.
    |27| Beim Großen Preis sollte angeblich ein Pferd aus Bayern der Favorit sein.
Spitzbube
hieß es. Von ihm erzählte man sich Wunderdinge. Wie schön und wie schnell es sei – vor allem aber, wie viel es wert war. Millionen sollte es gekostet haben. Und demnächst würde es nach Meinung vieler das

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