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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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Immer wenn wir uns auf der Fete begegneten, dann scherzten wir so rum. Ich war ganz schön irritiert von ihrer Anmache. Von meinen Leuten wussten alle, was ich bevorzugte, ich machte dann auch so 'n Spruch - von wegen „süße Jungs gibt es hier ..." - ich wollte ihr damit ein Wink mit dem Zaunpfahl geben, aber sie sah mich nur provozierend von Kopf bis Fuß an und sagte, „ja, stimmt. Verdammt süße Jungs ..." Das war voll nach hinten losgegangen. Wir waren im Garten, ich hatte bloß mal frische Luft schnappen wollen, weil's so verräuchert war im Keller und dabei lief ich ihr (wieder) über 'n Weg.
Nein, das war bestimmt kein Zufall. Die hatte mich von Anfang an auf 'm Kieker.
Und was soll ich sagen? Nach diesem Spruch mit den süßen Jungs fing sie an.
Sie umarmte mich - sie war genau so groß wie ich - sie trug hochhackige Sandaletten mit Riemchen und ich stand an die Hecke gepresst - am liebsten war' ich in der Hecke ver- schwunden - und ich wusste echt nicht, was ich machen sollte. Wohin mit meinen Händen? Das war vielleicht 'ne prekäre Situation!
    Ich steh' mit der Stiefmutter der Gastgeberin, Jule war's, auf der Abi-Feier im Garten und knutsche die. Genaugenommen küsste sie mich! Und wie! Und einen zupackenden Griff hatte sie!
    „Siehst du", sagte sie (ich meinte etwas Triumph in ihrer Stimme herauszuhören), nachdem sie meine verräterische Reaktion auf ihre Fingerfertigkeit ertastet hatte, „klappt bestimmt auch bei Frauen ... hast du schon mal?" Sie wusste Bescheid über mich. Jule musste es erzählt haben. Die fand mich ganz gut, glaube ich. Ich stotterte so rum, dass ich nicht wollte, danke schön, aber sie ließ sich gar nicht beirren. Sie hatte mir nullkommanix die Hose geöffnet und ehrlich gesagt, die hatte echt Ahnung.

    „Und dann?", fragt mich Katharina ganz gespannt. „Sie drückte mich auf die Erde und dann zog sie ihren Slip aus. Sie trug so ein enges Schlauchkleid, was sie hochschob und dann ... ja, dann setzte sie sich einfach auf mich."
    Ich habe mich auch auf den Bauch gedreht. Arnie lässt sich vor uns fallen und hört mir mit seinem konstant lächelnden Gesichtsausdruck interessiert zu, wie mir scheint. Muss er so gaffen? Mir ist's fast peinlich, weiterzuerzählen.

    „Wie, einfach so, etwa ohne Kondom?", fragt sie und schüttelt ungläubig den Kopf, als ich's bejahe. „Sie hat wahrscheinlich die Pille genommen oder was weiß ich", gebe ich widerstrebend zu. „Damals habe ich gar nicht drüber nachgedacht." Eigentlich ungeheuerlich, wenn ich's mir heute so überlege. Bodenloser Leichtsinn! Ich war noch ganz schön naiv.
    „Und?", bohrt sie unbarmherzig weiter. Schrecklich. Ich fand's ganz schrecklich.
    Erst mal dieses Überrumpeltwerden und dann diese Peinlichkeit im Garten ... Als sie auf mir saß, verging mir alles. „Ey, was ist los?", fragte sie.
    „Ich kann's eben einfach nicht mit 'ner Frau", sagte ich kleinlaut und hoffte und betete insgeheim die ganze Zeit, dass keiner käme. Womöglich ihr Mann oder noch schlimmer - Jule!
    „Schade", sagte sie, „dann bist du wohl doch schwuler als ich angenommen hatte ..."
    Ich war total erleichtert, mir wieder die Hose hochziehen zu können und reichte ihr ihren Slip, der sich hinter mir in der Hecke verfangen hatte. Man ist ja schließlich Kavalier.
    „Das war aber auch 'ne blöde Situation", grübelt Katharina, „ich meine, da im Garten und so plötzlich ... und wenn's nun romantischer gewesen wäre?"
    „Mit Karen wäre es nie romantisch gewesen", behaupte ich, „die war mir einfach zu forsch!"
    „Na ja, gut, aber es sind doch nicht alle Frauen so ... oder Mädchen", fügt sie hinzu.
    „Ach, Katharina", denke ich, „nimm's mir nicht übel, aber ... Mädchen interessieren mich einfach nicht..."
    „Nö, das nicht ... gibt bestimmt auch ein paar nette", sage ich und gähne wieder. „Ich kenn' bloß keine!"

    Na, den Schlag hab' ich mir aber jetzt echt verdient.

    Jan

Ganz schöne Schufterei. Heute sind wir fertig geworden. War aber auch fällig.
Die hochstehenden Kanten von den alten Steinen waren ziemlich gefährlich.
Jetzt geht's ja wieder mit meiner Mutter, aber im Winter war die alte Auffahrt kriminell, als sie noch diesen Rollwagen als Gehhilfe hatte. Sie hakte überall fest. Mittlerweile hat sie sich wieder gut erholt. Ein verdammt harter Schlag war's.
Und eine teuflische Woche damals, die damit endete, dass Nick vergewaltigt und beinahe umgebracht wurde ...

Erst lud sich Martin ein, mein alter Schulfreund,

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