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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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„ich will's jetzt wissen ...! " Das Laufen ist vergessen. Er zieht seine Jeansjacke aus und hängt sie auf. „Lass uns Kaffee machen", schlägt er vor. Ich beobachte ihn, wie er die Kaffeemaschine mit Wasser füllt und mit dem Kaffeefilter herumhantiert. Danach lehnt er sich an die Spüle. Streicht sich die zu langen Haare zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Er trägt seine schwarze Lederhose und ein enges T-Shirt. Die Klamotten stehen ihm total gut.
Ich spüre plötzlich heftiges Verlangen nach ihm, als ich ihn betrachte, wie er da steht und müde guckt. Aber gerade diese verdächtige Müdigkeit lässt mich auch wieder sofort an die Dinge denken, die Andreas über ihn erzählt hat und ich bin wieder rasend eifersüchtig auf die Fremden, die ihn diese Woche gehabt haben und mit denen er Zeit im Bett verbracht hat ...
„Na, die Nacht war wohl anstrengend?", frage ich deshalb sarkastisch, „du siehst ganz schön kaputt aus!" Er sieht mich betreten an und wirkt auch verletzt, runzelt seine Stirn. „Ach ja? Und du? Wieso bist du hier? Hattest du Streit mit deinem Lover?" Ausgerechnet er muss das sagen! „Warum fragst du ihn nicht selbst? Du kennst ihn doch auch, oder?" Kann ich so ätzend sein? Verdammte Eifersucht. Er öffnet verblüfft seinen Mund - anscheinend ist er tatsächlich sprachlos, das ist eine höchst seltene Ausnahme! Er schluckt, dann wird er rot. Verlegenheit oder Zorn? „Ach, so ist das ... hat er sonst noch was ausgeplaudert, der hübsche Andreas?", fragt er ironisch. Es ärgert mich, dass er so verlogen dabei grinst.
„Du hast's ja anscheinend ganz schön ausgekostet diese Woche", höre ich mich wütend antworten und er flucht: „Verdammt! Dieser Mistkerl! Was hat er dir alles erzählt?" Sein Blick ist lauernd und er stützt sich hinten an der Spüle ab.
„Er ist kein Mistkeri und du weißt es ... er war bloß total fertig, weil ich pausenlos ein schlechtes Gewissen hatte, stell's dir vor! Und da ist's ihm rausgerutscht, dass ihr was zusammen hattet und du auch noch mit zwei anderen herumgemacht hast ...Wer? Sag's mir! Ich will's wissen! Kenn' ich die? Sind das welche von früher? Ist das etwa dieser blöde Langhaar-Arsch mit dem Zopf, den wir mal in der Stadt getroffen haben und der dich gleich betascht hat?" Ich bin vom Stuhl aufgesprungen und schnell auf ihn zugegangen. Jetzt stehe ich dicht vor ihm. Mein Gott, bin ich sauer! Er reckt trotzig sein Kinn hoch und kneift seine Augen zusammen.

„Kein Wort sag' ich, wenn du so mit mir redest ... wer hat denn überhaupt mit der ganzen Scheiße angefangen? Du! Du bist einfach weggeblieben und nicht nach Hause gekommen! Was meinst du, wie ich mich in der Nacht gefühlt habe!" Wütend dreht er sich weg. Ach, Mann ... Nick ... er hat ja recht, aber ... „Du bist gleich am nächsten Abend losgezogen und hast dir jemanden gesucht, mir ging's da übrigens genau so", kontere ich heftig, weil das schlechte Gewissen sofort wieder da ist. Es stimmt ja, ich habe angefangen und ich bin auch gleich am nächsten Abend wieder zu Andreas gefahren! „Ach ja? Was dich aber nicht hinderte, jeden Tag zu ihm zu fahren und es mit ihm zu treiben!", schreit er, mich wütend ansehend.

„Das war doch deine Idee!", brülle ich zurück und er fährt zornig dazwischen, „was? Andreas Kruse zu ficken?" „Du weißt genau, was ich meine! Bis zum Urlaub macht jeder sein Ding! Das kam von dir! Du hattest doch selbst was laufen! Und nicht nur mit ihm! Mit wem hast du's noch gemacht? Sag schon!" Meine Stimme überschlägt sich förmlich und ich packe ihn bei den Schultern. Wir stehen dicht voreinander und ich bin kurz davor, ihn zu schlagen ... ich weiß auch nicht, was mich abhält, es zu tun. Er starrt mich an und atmet so schnell, als käme er vom Joggen und ich bin geschockt über den Gedanken, der blitzartig in mir auftaucht: In Situationen wie diesen haben sich Menschen schon umgebracht. Dieser Gedanke währt nur eine Sekunde, dann geht die Tür auf. Wir sehen in ein blasses, übernäch- tigtes Gesicht mit rotverweinten Augen. Katharina. Sie hat alles gehört. Mein Gott. Auch das noch.

Neue Erkenntnisse

    Dejä vu im Elbtunnel - Typisch Mutter - Schweden können durchaus nett sein

    Nick

    Jan hat mich nach ihrem Eintreten sofort losgelassen. Einen Augenblick glaubte ich schon, er würde ausholen und mir eine langen, aber irgendwas in seinem Blick verriet mir, dass er es nicht machen würde. Katharina sieht mich starr an.

    „Oh, Scheiße", durchzuckt

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