Olympiareife Nummern
wir waren zu klein!" „ ... und zu kurz!" Mats kann sich gar nicht mehr einkriegen. „ ... aus dem Bett gefallen sind wir, weißt du noch?" „Und einmal haben eure Nachbarn an die Wand geklopft!" „Au ja, verflixt... das war mir peinlich ...", sage ich lachend. „Dir und was peinlich? Das glaub' ich nie im Leben", sagt er und packt mich. Wir wälzen uns küssend auf dem Bett herum und dann zieht er mich auf sich. „Ob's heute klappt? Lass es uns doch noch mal probieren." Wie er mich dabei ansieht... Ich fühle, dass er bereit ist und kriege auch schon wieder Lust.
„Wer ist wer?", frage ich atemlos zwischen unseren Küssen.
„Bleib' gleich so", keucht er, „du bist Charlie!"
„Oh, wie schmeichelhaft für mich", sage ich, „na ja, wenn's nicht klappt, tauschen wir die Rollen ..."
Alles schön und gut, aber ...
„Oh, verflixt, Mats ... du bist ganz schön schwer", stöhne ich mittendrin, „wie viel wiegst 'n ?" „?89 Kilo", ächzt er, „quatsch doch jetzt nicht... mach' doch weiter ...!" Geht nicht. Ich kriege einen Krampf im Oberschenkel. Wir stoppen die Mills-Martin-Show. „Liegst du bequem?", fragt er mich besorgt, als wir eine entspannendere Haltung eingenommen haben, „geht's?" „Wunderbar!", seufze ich, „leg' los!" Na also. Geht doch auch ohne Verrenkung. Auf zur zweiten Halbzeit!
Jan
Ich schlafe unruhig, jedes Geräusch macht mich wach und sofort springt mein Gehirn wieder an.
„Nick hat also auch was mit Andreas gehabt", denke ich, „und da waren noch zwei andere ..."
Was habe ich erwartet? Dass er nichts unternimmt?
Vor mir war er ziemlich aktiv, das hat er mir doch erzählt.
„Manchmal hab' ich's ganz schön wild getrieben", hatte er mir mal gestanden.
„Jede Nacht 'n anderen ... einmal hatte ich sogar drei Typen in einer Nacht ... war das vielleicht heiß ...! Aber das schlaucht auch ganz schön ..." Rock-Festival in Roskilde, Dänemark.
„Und dann reicht's dir nur mit mir?", hatte ich ihn daraufhin gefragt.
„Das ist was ganz anderes", war seine Antwort und er hatte mich dabei sehr süß angesehen, „dich liebe ich!" Ich liebe ihn auch.
„Und wenn ich ihm ab und zu frei gebe?", denke ich, „damit er sich austoben kann?" Würde ich denn damit klarkommen? Wenn er dafür bei mir bleibt ...? Was für Gedanken ich habe! Er und Andreas. Nick also auch. Er hat ihn schon gekannt, bevor ich ihn traf... Was hat Andreas gesagt? Mittwoch und Donnerstag? Vormittags wahrscheinlich, Andreas arbeitet ja nicht voll. Und er hat mir nichts davon erzählt, dass er ihn schon kannte ... Nick vergisst keine gut aussehenden Männer, das wusste ich doch. Ob Andreas ihm erzählt hat, dass er was mit mir hat?
Überhaupt - Andreas Rolle in dem ganzen Spiel! Er ist auch nicht so unschuldig ... mit uns beiden gleichzeitig hat er rumgehurt!
Andererseits ist er solo und nicht verpflichtet, mir zu erzählen, was und mit wem er's treibt. Schließlich hab' ich ihm immer wieder gesagt, dass ich mich nicht von Nick trennen will. Bloß 'ne Affäre ...
Als ich an Andreas denke, ist mir ganz elend zumute. Warum kann man seine Gefühle nicht einfach abstellen? Er sagte, er möchte mich am liebsten für sich behalten ... wie das klang! Wie er mich ansah, als ich ging ... ach, alles ist Scheiße!
Nick
So erledigt war ich schon lange nicht mehr. Ich konnte gar nicht mehr gerade gehen, als ich nach Ende unseres Fights das Klo aufsuchte, Mann oh Mann! Haben alle Schweden so 'ne Kondition? Irgendwann fielen wir dann ausgepowert ins Koma ...
Ich wache auf, mein Herz rast, ich bin nassgeschwitzt. „Jan", denke ich erschreckt und dann „nur ein Traum ...", Gott sei Dank. Er hatte einen Unfall. Mit meinem Golf. Blutüberströmt saß er auf der Beifahrerseite. Hatte ich hinterm Steuer gesessen?
Welch perfider Einfall meiner schuldbewussten Seele! Fahre ich - im übertragenen Sinn - unsere Beziehung zu Schrott? Verletze ich Jan, bringe ich ihn am Ende um? Was mach' ich hier eigentlich?
Halb vier. Sehe links neben mir Mats liegen und bin unheimlich erleichtert, dass ich eben nur geträumt habe. Setze mich auf. Mats wird wach davon. „Was ist los?", murmelt er verschlafen. „Ich fahr' zurück", sage ich, einer plötzlichen Eingebung nachgebend und schwinge die Beine aus dem Bett. Wo ist meine Unterhose? Sie steckt noch in der Lederhose. Wir waren ziemlich hektisch am Abend. Irgendwann musste es schnell gehen ...
„Jetzt?" Mats stützt sich auf und gähnt.
„Ja ... ich will da sein, wenn er nach Hause
Weitere Kostenlose Bücher