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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bei Kellie: »Können Sie das Tier beschreiben?«
    »Große Kiefer. Watschelt mehr als es läuft. Sieht aus wie alle anderen von diesen Viechern auch.«
    »Farbe. Welche Farbe hat es? Da unten retten eine Menge Goompahs durch die Gegend.«
    »Grün. Es ist grün. Mit einem großen weißen Fleck auf dem Hinterteil.«
    »Bitte warten.«
    Kali schüttelte sich, schlenderte hinaus, warf einen Blick auf die Sonnenuhr vor dem Haupteingang und kam wieder zurück.
    »Ich kann das Tier nicht finden«, meldete Bill.
    »Verdammt!«
    »Ich brauche mehr Informationen. Viele dieser Tiere entsprechen Ihrer Beschreibung. Wie sieht die Botin aus? Irgendwelche auffälligen Kennzeichen?«
    »Sie ist eine Goompah.«
    »Gut. Sonst noch etwas? Welche Farbe hat ihre Jacke? Ihre Hose?«
    »Weiß. Weiße Jache. Nein, warte, gelb. Ich glaube, sie war gelb.«
    »Hose?«
    »Weiß.«
    »Sicher?«
    »Ja.« Aber sie hatte gezögert.
     
    Bill verkündete, es gäbe keine Reiterin in Gelb und Weiß auf einem Tier, das Kellies Beschreibung entsprach. Aber das war nicht mehr wichtig. Als sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, schnappte sich Kali die Rolle nebst einigen anderen Papieren, beäugte sie neugierig, zuckte mit den Schultern, klingelte nach seinem Assistenten und drückte ihm den ganzen Haufen in die Arme. Der Assistent reichte die Unterlagen seinerseits weiter, und so landete die Rolle zusammen mit einigen anderen Dingen in den Händen eines jungen Goompah mit einem leuchtend roten Hut.
    Digger hatte aus Kellies Fehler gelernt und notierte sich die Kleidung, notierte außerdem, dass Kali alle drei Münzen behalten hatte, und folgte der Kreatur aus dem Gebäude hinaus.
    »Meiner ist unterwegs«, berichtete er. Die wichtigsten Punkte seiner Beschreibung waren der rote Hut und ein schmerzlich unpassendes violettes Tuch; eine Kombination, die man selbst mit bloßem Auge aus dem Orbit erkennen dürfte.
    Der Bote legte eine Pause ein, um sich eines der Heißgetränke zu gönnen, das hier als Tee gelten durfte. Dabei erging er sich in einer lautstarken Unterhaltung mit einigen anderen. Er hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen, erzählte er ihnen. Seine Partnerin, Frau, Zilfa, sei immer noch wütend. Sie lachten und erteilten ihm diverse Ratschläge, wie er mit ihr umgehen solle. Einer der Kommentare lautete frei übersetzt: »Zeig ihr, wer der Herr im Haus ist.« Als er fertig war, vereinbarten sie, sich morgen wieder zu treffen, und er schnappte seine Sachen und ging in einen Stall auf der anderen Straßenseite. Minuten später stieg er in den Sattel und ritt nach Norden.
    »Ich habe ihn«, meldete Bill.
     
    Macao lebte in einem Backsteinhäuschen auf der Nordseite der Stadt. Der Weg war weit und führte größtenteils bergauf, und sie waren ziemlich erschöpft, als sie dort angelangt waren. Zu diesem Zeitpunkt waren, wie Bill meldete, beide Rollen ausgeliefert worden.
    Das Häuschen war eines von einer ganzen Reihe Häuser, die sich an den Rand eines dichten Waldes drängten. Hinter dem Haus gab es einen kleinen Stall und einen bescheidenen Garten, der vermutlich dem Gemüseanbau diente. Die Sonne war untergegangen, und die ersten Sterne funkelten am Himmel. Der Lichtschein einer Öllampe drang durch die geschlossenen, aber mangelhaften Fensterläden. Schwarzer Rauch stieg aus dem Kamin empor.
    Etwas heulte, als sie sich näherten, aber sie wurden nicht angegriffen. Ein sanfter Wind strich durch die Bäume. Sie hörten entfernte Stimmen, sporadisch, manchmal Gelächter, manchmal Geschrei. Digger konnte nur wenig verstehen. »Kinder«, sagte er.
    Goompahkinder.
    Unter einem Baum vor dem Haus hielten sie inne. Etwas bewegte sich im Lampenschein.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn nur einer von uns reingeht«, sagte Digger.
    Kellie stimmte zu. »Und der bist du«, fügte sie hinzu.
    »Wegen meiner Persönlichkeit?«
    »Genau. Und wegen deiner sprachlichen Fähigkeiten.« Er fühlte ihre Hand auf seinem Unterarm. Sie hielt ihn fest. »Vielleicht solltest du den Lichtbeuger abschalten.«
    Digger atmete tief durch und dachte an die dämonischen, üblen Kreaturen, die von dem Gott mit dem Schwert ins Jenseits befördert wurden. Sie alle sahen aus wie er und Kellie. Wie also sollte er sich Macao nähern? Als Dämon oder als körperlose Stimme?
    Er schaltete das Gerät ab. »So schrecklich sehe ich doch gar nicht aus, oder?«
    »Du siehst hinreißend aus, Liebling.«
    »In Ordnung. Versuchen wir es also so. Schließlich ist sie eine

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