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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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eine Schöpfung von Shol?«
    »Wer ist Shol?«
    »Du bist Shol.«
    »Nein. Nein, Macao. Ich bin Digger, und Shol hat das Loch nicht gemacht. Aber es ist sehr gefährlich.«
    »Wenn du nicht Shol bist und kein Zhoka, was bist du dann?«
    »Ich bin jemand, der eine sehr weite Reise gemacht hat, um euch zu helfen, Macao. Lass mich dir zuerst sagen, dass du in Brackel Recht hattest. Die Welt ist rund.«
    »Ist das wahr?« Ein Licht glomm in ihren Augen auf. Und sie schien sich endlich zu erholen. »Ist das wirklich wahr?«
    »Ja«, sagte er. »Es ist wirklich wahr. Aber darum bin ich nicht hier.«
    Sie wollte gerade zu einer der offensichtlichen Fragen ansetzen, als sie sich, vermutlich aus Furcht vor der Antwort, unterbrach.
    Die Stühle bestanden aus einem Ledergewebe auf einem hölzernen Rahmen. Für Digger waren sie alle ein wenig zu klein, aber mehr als ausreichend breit. »Darf ich?«, fragte er mit einem Blick auf den Stuhl, der vor ihr stand.
    Als er keinen Widerspruch erntete, setzte er sich. »Das Loch stellt eine ernste Gefahr dar. Für alle auf dem Intigo.«
    Ihr Blick wanderte zu dem Becher mit Wein, und er reichte ihn ihr. Sie nahm ihn, sah hinein, als müsse sie sich vergewissern, dass er ihr nicht ihre Seele entreißen würde, und führte ihn an ihre Lippen. »Nimm dir auch, wenn du möchtest«, sagte sie.
    Noch eine universelle Geste. Bindung schaffen bei einem gemeinsamen Trunk. Ob das auf alle Kulturen zutraf? Er goss ein paar Tropfen in einen zweiten Becher und hob ihn zu einem Toast: »Auf deinen Mut, Macao«, sagte er.
    Sie brachte ein Lächeln zustande.
    Er führte den Becher an seine Lippen und kostete das Gebräu. Es schmeckte bitter. »Eigentlich ist das eine Wolke«, sagte er. »Eine Art riesiger Sturm. Er wird in 93 Tagen hier eintreffen, und er wird die elf Städte zerstören.«
    93 kurze Tage auf dem Intigo. 86 Standardtage an Bord der Jenkins. Stichtag 13. Dezember.
    Dies war die schmerzhafteste Unterhaltung, die Digger je geführt hatte. Macao hatte Angst, und diese Nachricht konnte sie kaum lindern. »Er wird Tornados und Blitze bringen, Hochwasser und Felsen, die vom Himmel fallen, und wir wissen nicht, was noch alles.«
    Trotz allem konnte sie sich ein halbherziges Lächeln abringen. Wenn du das nicht weißt, wer dann?
    Noch immer kämpfte sie um ihre emotionale Selbstbeherrschung. Und er entwickelte zunehmend Respekt für sie. Wie viele Frauen auf der Erde hätten diese Ruhe aufgebracht, während sie von einem Dämon in ein Gespräch verwickelt wurden?
    »Felsen können nicht vom Himmel fallen«, sagte sie.
    »Glaub mir, sie können.«
    »Warum kann ich sie dann nicht sehen?«
    »Die Frage verstehe ich nicht.«
    »Am Himmel sind keine Felsen. Wären welche da, müsste ich sie doch sehen können.«
    »Die Felsen sind weit entfernt. Und sie verstecken sich in der Wolke.«
    »Wie weit?«
    Wie sollte er 30 Millionen Kilometer oder so in eine Zahl übersetzen, die sie verstehen konnte? »Sehr weit«, sagte er.
    »Der Himmel ist nur eine Schale. Was du sagst, ist unbegreiflich.«
    »Was«, fragte er, »sind die Sterne, Macao?«
    »Manche sagen, sie wären das Licht des himmlischen Reichs, das wir durch Löcher in der Schale sehen können.«
    »Aber das glaubst du nicht.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Das scheint keinen Sinn zu ergeben.«
    »Gut. Was denkst du, sind die Sterne?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Also gut«, sagte er. »Ich gebe dir mein Wort, dass das Loch im Himmel gefährlich ist. Dass es, wenn es herkommt, großes Leid bringen wird. Deine Leute, die Leute auf dem Intigo, müssen die Städte verlassen. Sie müssen in die Berge gehen. Wenn sie das nicht tun, werden sie sterben.«
    Sie maß ihn mit einem bohrenden Blick. »Trotz all deiner Worte bist du immer noch eine Manifestation des Bösen.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Wenn du das nicht bist, dann halte dieses Ding auf, von dem du sagst, dass es herkommt. Du bist doch sicher fähig, ein Loch unter Kontrolle zu bringen. Oder eine Wolke. Oder was immer das ist.«
    »Es ist eine Wolke.«
    »Nur eine Wolke? Und die kannst du mit all deiner Macht nicht einfach wegwischen?«
    »Wenn ich das könnte, wäre ich dann wohl gekommen, um dich um Hilfe zu bitten?«
    Schaudernd sah sie ihn an. »Ich verstehe das alles nicht. Wer bist du wirklich?«
    »Macao«, sagte er, »in Brackel hast du vom Land jenseits der See gesprochen. Von riesigen Falloons und angreifenden Groppes und fliegenden Bobbos …«
    »Bobbos, die angreifen, und

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