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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Der Rauch zog durch eine Öffnung im Dach ab. Das war zwar nicht Segal’s, aber für ihre Zwecke reichte es.
    »Und wo bekommen wir jetzt den Boten her?«, fragte Kellie.
    »Macao ist Unterhaltungskünstlerin«, sagte er. »Sie sollte also in Veranstaltungszentren bekannt sein.« Handelswaren zu stehlen sagte ihm nicht zu, aber er legte den Laden in der gedanklichen Akte gleich neben der Bibliothek von Brackel ab,wo beide auf zukünftige Wiedergutmachung warteten. Dann griff er nach zwei Rollen, einem Stift, einem Tintenfass und etwas Papier, das zusammengerollt und in den Rollen verstaut werden konnte. Dann gingen sie zum Nachbargeschäft, in dem Teppiche verkauft wurden, und machten sich mit einigen Münzen davon.
    Die öffentlichen Gebäude, in denen die Sloshen, die Shows und andere Ereignisse des öffentlichen Lebens stattfanden, waren um diese Zeit nur mäßig besucht. Sie wählten eines aus und warfen einen Blick hinein. Von einigen Arbeitskräften abgesehen, die die Wände wischten, schien es verlassen zu sein.
    Sie suchten sich einen Raum mit einem Tisch, schlossen die Tür und setzten sich, um eine Mitteilung an Macao zu verfassen.
    Die Rollen bestanden aus Bronze und waren etwa 30 Zentimeter lang. Sie waren schwarz eingefärbt und auf beiden Seiten mit einer weißen Kappe verschlossen. Ein Zweig mit Blättern schmückte die eine, fliegende Vögel die andere. Was wohl eine davon zu Hause wert wäre?
    »Was wollen wir ihr erzählen?«, fragte Digger. »Aber nicht vergessen, ich bin nicht sehr gut in dieser Sprache.«
    »Ich weiß nicht, warum wir überhaupt irgendwas schreiben sollen«, entgegnete Kellie. »Wir wollen doch lediglich herausfinden, wo sie wohnt.«
    Das klang vernünftig. Er nahm die Kappen ab und öffnete beide Rollen, hielt aber dann inne und überlegte, ob der Bote wohl hineinblicken würde. »Besser, wir legen etwas hinein«, sagte er. Dann setzte er sich erneut an den Tisch, zog eines der Pergamente heran und öffnete das Tintenfässchen. Challa Macao, schrieb er. Und, immer noch in Goompah: Wir haben deinen Auftritt sehr genossen. Dann unterschrieb er mit Kellie und Digger.
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Der erste interstellare Schriftverkehr entpuppt sich also als Fanpost.«
    Er legte die Botschaft in die Rolle und verschloss sie mit den Kappen, ehe er nach einem zweiten Pergament griff. Bitte an Macao Carista ausliefern, schrieb er.
    Bald darauf entdeckten sie einen Büroraum, in dem sich ein Goompah aufhielt, der über eine gewisse Autorität zu verfügen schien. Er saß hinter einem Tisch und sprach in ernstem Ton mit einem Assistenten. Diesem erklärte er, wie der Zuschauerraum für die Veranstaltung dieses Abends vorbereitet werden sollte. Sie wollten eine Show mit Namen Wamba aufführen, womit Digger nichts anfangen konnte.
    Die Fensterläden waren zum Schutz vor der kalten Luft geschlossen. An einer Wand lag ein Haufen Decken, und in einem kleinen Ofen brannte ein fröhliches Feuer. Ein Schlot führte den Rauch aus dem Gebäude.
    Während sich die Goompahs ihrem Gespräch widmeten, trat Digger neben den Tisch. Die Rollen verbarg er in seiner Weste, wo sie ebenfalls unsichtbar waren.
    »Da oben, Grogan«, sagte der Goompah hinter dem Tisch.
    Grogan? Ein weiterer eigentümlicher Name unter den Einheimischen. Kellie kicherte leise, aber doch laut genug, um die Dämpfung des Feldes zu durchdringen und die Aufmerksamkeit der Goompahs zu wecken. Verwirrt sahen sie sich um, während sie eine Hand auf ihren Mund legte, um einen weiteren Lachanfall im Zaum zu halten. Grogan. Digger, der sie beobachtete, fühlte, wie er selbst in Gefahr geriet, lauthals zu lachen. Er kämpfte den Drang nieder und nutzte die Ablenkung, um die Rolle zusammen mit drei der gestohlenen Münzen auf dem Tisch zu platzieren. Mit etwas Glück würde es aussehen wie ein gewöhnliches Stück Ausgangspost.
    »Muss das Feuer gewesen sein«, sagte Grogan.
    Der Goompah hinter dem Schreibtisch kratzte sich am Ohr. »Hat sich angehört wie ein Chakul«, stellte er fest.
    Letzteres löste eine weitere Runde schnaubenden Gelächters auf dem Korridor aus, auf den sich Kellie zurückgezogen hatte. Digger schaffte es kaum noch aus dem Büro hinaus, ehe er selbst von einem Lachanfall geschüttelt wurde. Sie hasteten durch den nächsten Ausgang hinaus auf die Straße und ließen ihrem Vergnügen freien Lauf. Einige Passanten starrten neugierig in ihre Richtung.
    »Unsichtbar sein«, stellte Digger fest, als er sich wieder

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