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Omega

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Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einigermaßen beruhigt hatte, »ist nicht so leicht, wie man glauben sollte.«
     
    Nach Jacks Tod hatten sie die Taktik, stets zusammenzubleiben, aufgegeben. Ihre zunehmende Vertrautheit mit den Städten des Intigo mochte eine gewisse Sorglosigkeit hervorgebracht haben, doch Kellie hatte dagegengehalten, dass sie schließlich Commlinks hatten und Hilfe stets nah wäre, sollte einer von ihnen in Schwierigkeiten geraten.
    Also teilten sie sich auf. Digger sollte in der Nähe des Büros bleiben, um die Botschaft, die sie zurückgelassen hatten, im Auge zu behalten, während Kellie eine weitere an einem anderen Ort zurücklassen wollte, in der Hoffnung, dass wenigstens eine von beiden ausgeliefert werden würde.
    Aber die Aussicht, den ganzen Tag in der Nähe eines so gut wie verlassenen Gebäudes herumzuhängen, war alles andere als verlockend.
    Als Kellie gegangen und er in das Gebäude zurückgekehrt war, sah er, dass die Münzen verschwunden und die Botschaft an den äußersten Rand des Tisches gerückt war. Das war ermutigend. Doch während des restlichen Vormittags blieb die Rolle unberührt, und er fragte sich, ob er so etwas wie DRINGEND hätte vermerken sollen.
    Einige andere Besucher tauchten auf, darunter eine weibliche Goompah, die erst auf sehr eindeutige Weise mit dem Inhaber des Büros flirtete und dann zu Diggers größtem Entsetzen die Tür schloss, um sich sexuell mit ihm zu vergnügen. All das geschah ungeachtet der Tatsache, dass draußen noch andere waren, denen kaum entgehen konnte, was in dem Büro vor sich ging.
    Der verzweifelte Digger war gar gezwungen, zuzusehen.
    Da gab es eine Menge Keuchen und Geifern, hartes Zupacken und Kleider, die in alle Richtungen flogen, und die Kämpfenden ergingen sich in Stöhnen, Gelächter und zufriedenen Seufzern. Sie beteuerten sich gegenseitig ihre Zuneigung, und als mitten im Vergnügen ein Klopfen an der Tür ertönte, bat der Büroinhaber den Besucher höflich, doch später wiederzukommen.
    Als es vorbei und die weibliche Goompah gegangen war, war die Botschaft immer noch da. Der Büroinhaber, dessen Name, wie Digger nun wusste, Kali lautete – es sei denn, Kali bedeutete so etwas wie Liebster oder Schatz –, warf ein paar Holzscheite in den Ofen und widmete sich wieder seinen Papieren.
    Digger öffnete einen Kanal zu Kellie und erzählte ihr, was geschehen war. »Du bist ein Held«, sagte sie.
    Sie hatte ihre Botschaft hinterlegt, erzählte sie, nur um zusehen zu müssen, wie sie einfach fortgewischt worden war, also hatte sie sich die Rolle nebst den Münzen zurückgeholt und ein drittes Gebäude aufgesucht.
    Kali ging immer wieder hinaus und spazierte durch das Gebäude. Digger blieb bei der Rolle und lehnte gelangweilt an der Wand, als Kellie sich meldete, um ihn zu informieren, dass ihre Botschaft inzwischen unterwegs sei.
    »Ich berichte dir, wie es weitergeht«, sagte sie. »Inzwischen wirst du wohl die Stellung halten müssen.«
    Kali kam zurück und ging gleich wieder hinaus. Kellie folgte inzwischen dem Boten, der eine der drei Münzen erhalten hatte. »Ich schätze, wir waren zu großzügig«, sagte sie.
    »Durch den Park nach Norden.«
    »Der Bote ist weiblich. Und verdammt schnell. Ich muss alles geben, um Schritt zu halten.«
    »Sieht nach Regen aus.«
    »Oh-oh.«
    Digger beobachtete Kali, um nicht einzuschlafen. »Was heißt ›oh-oh‹?«
    »Sie ist in einen Stall gegangen und spricht dort mit jemandem.«
    Eine der Reinigungskräfte betrat den Raum und putzte fleißig um Kali herum. Digger wartete auf dem Korridor, ließ jedoch die Rolle nicht aus den Augen.
    »Digger, sie führen ein Berba heraus. Eines von diesen fetten Pferden.
    Sie steigt auf.«
    »Die Botin?«
    »Ja. Und weg ist sie, ab durch den Park. Und tschüss.«
    »Wie wäre es, wenn du dir ebenfalls so ein Vieh schnappst?«
    »Meinst du nicht, das würde auffallen?«
    Digger hatte eine Vision von einem Berba, das ohne Reiter durch den Park galoppierte. »Keine Ahnung.«
    »Glaub mir, das wäre gar nicht gut.«
    »Wenn du das Tier im Blick behalten kannst, werde ich versuchen, Bill hinter ihr herzuschicken.«
    »Dieser Park liegt westlich von deiner Position. Sie reitet nach Norden.«
    »Okay. Warte kurz. Ich habe einen Kanal zu Bill geöffnet.«
    Bill bestätigte die Anweisung. Inzwischen hatte die Reinigungskraft ihre Arbeit beendet und verließ das Büro. Die ganze Prozedur war reichlich oberflächlich verlaufen, und Kali hatte sich nicht einmal geregt.
    Bill meldete sich

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