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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Fernbedienung auf die Luftschleuse und drückte auf einen Knopf.
    Nichts geschah.
    »Die Luke funktioniert nicht«, sagte sie. »Warten Sie eine Sekunde.«
    Er folgte ihr auf dem Weg durch den Hangar. »Sie werden sie manuell öffnen müssen«, sagte er.
    »Was Sie nicht sagen«, gab sie verärgert zurück. Nichtsdestotrotz fand er die Kontrolltafel vor ihr.
    »Hier«, sagte er.
    Sie öffnete die Klappe und zog einen Hebel hervor. Er trat neben sie und zog ihn herab. Die innere Luke öffnete sich wie die Blende einer Fotokamera. Sie wiederholten den Vorgang, und die äußere Tür schob sich nach oben.
    Collingdale blickte hinaus in einen Strom aus Staub und Gas. Eine weitere Fontäne, die an ihnen vorüberströmte, nah genug, um sie zu berühren. Die Omega selbst füllte den Himmel hinter ihnen aus.
    »Sie ist über uns«, sagte er.
    »Kommen Sie.« Kellie bewahrte die Ruhe. Wie eine Tänzerin bewegte sie sich durch die Schwerelosigkeit in das Shuttle, während sie ihn antrieb, er möge sich beeilen.
    Collingdale war ebenfalls auf Draht und kletterte rasch hinterher und schloss die Luke. Und dann sah er ihren Gesichtsausdruck. »Was ist los?«
    »Keine Energie im Dock.« Sie verdrehte die Augen. »Das hätte mir vorher klar sein müssen.« Sie öffnete die Luke erneut und kletterte wieder hinaus. Collingdale brauchte einen Moment, bis er verstanden hatte. Das Shuttle war auf der Plattform gesichert.
    Er hastete hinterher. »Es muss irgendwo eine manuelle Bedienung geben.«
    »Ich sehe sie nicht.«
    Nebel breitete sich in der Luftschleuse aus. »Die Zeit wird knapp«, stellte sie fest. Dann entfernte sie sich von dem Shuttle, schnappte sich zwei Lufttanks aus dem Schott und stieß einen in seine Richtung.
    »Wozu?«, fragte er. Jeder von ihnen war bereits mit einem Tank ausgestattet.
    »Ersatz«, sagte sie. »Wir werden eine Weile draußen sein.« Sie schnallte sich ein Go-Pack über die Schultern.
    »Was tun Sie da, Kellie?«
    »Wir müssen verschwinden.«
    »Was? Nein! Da kommen Sie doch nie wieder raus.«
    »Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Wir können nicht hier bleiben.«
    »Die anderen wissen nicht einmal, dass wir Probleme haben.«
    »Sie werden schon darauf kommen, wenn unser Signal ausfällt.«
    Ein letztes Mal hielt er verzweifelt nach einer Möglichkeit Ausschau, die Verankerung manuell zu lösen. Als er nichts entdecken konnte, schloss er, dass die Handbedienung im Schott verborgen sein musste. Kurz kam ihm der Gedanke, dass sie sich mehr Zeit hätten nehmen sollen, sich mit dem Schiff vertraut zu machen, dann machte er kehrt und folgte ihr. Die Wolke drang buchstäblich durch die Luftschleuse in den Frachtraum ein.
    »Das ist nicht schnell genug«, sagte er. Das Go-Pack. »Damit können wir ihr nicht entkommen.«
    Kellie hatte offensichtlich kein Interesse daran, mit ihm zu streiten. Sie packte ihn an der Schulter und schob ihn auf die Luke zu, während sie ihm ein Go-Pack in den Bauch rammte. Aber es war hoffnungslos.
    Als wäre alles, was er zuvor erlebt hatte, nur ein einfaches Problem, das es zu lösen gegolten hatte, erkannte er in diesem furchtbaren Augenblick plötzlich, dass es keine Lösung mehr gab. Dass er sterben würde.
    Ihm blieb nur noch, seine Todesart zu wählen.
    »Raus hier, Kellie«, sagte er und löste sich von ihr. Dann kehrte er in den Frachtraum zurück.
    »Was haben Sie vor, David?«, fragte sie aufgebracht.
    Er fand ihre Lampe treibend in der Nähe des Shuttles, schaltete sie an und fing an, die Ausrüstung zu durchwühlen.
    »Was suchen Sie?«
    »Einen Lasercutter.« Und da waren sie schon, drei auf einmal, ordentlich aufgereiht über einem Werkzeugfach im Dock. »Entfernen Sie sich so weit Sie können«, sagte er. Er hielt den Cutter hoch, sodass sie ihn sehen konnte, ehe er sich auf den Weg zum Maschinenraum machte.
    Ihre Augen weiteten sich. Sie wusste genau, was er vorhatte. Über Funk flehte sie ihn an, drohte ihm, erklärte ihm, er sei ein verdammter Idiot. Und er wünschte ihr Glück, sagte, es täte ihm Leid und schaltete die Verbindung ab.
    Das sollte reichen. Sie würde aufgeben und tun, was sie konnte, um ihre eigene Haut zu retten. Raus durch die Luftschleuse, ausgestattet mit einem zweiten Satz Lufttanks und einem Go-Pack, das nicht imstande war, sie schnell genug weit genug wegzubringen, damit sie der Wolke entkommen konnte. Oder dem, was er zu tun gedachte.
    Ein Umstand, den er bedauerte. In jenen letzten Minuten gab es eine Menge zu

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