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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Beschwerden?«
    »Keine bis gar keine. Es sei denn, Sie liefern ihnen die passenden Gründe.«
     
    Den Flug nach Reagan hatte sie knapp verpasst, und statt drei Stunden zu warten, flog sie über Atlanta und nahm dort den Schwebezug nach D.C. Südlich von Richmond geriet sie in einen Schneesturm, seit zehn oder mehr Jahren der erste in diesem Gebiet. Je weiter sie nach Norden fuhr, desto heftiger stürmte es.
    Erst am späten Abend setzte sie mitten im Schneesturm auf dem heimischen Landeplatz auf. Tor wartete auf der Veranda auf sie.
    Sie stieg aus dem Taxi und hastete durch den Schnee. Die Tür wurde geöffnet, und Tor drückte ihr eine heiße Schokolade in die Hand. »Und«, fragte er, »haben wir alle sicher auf den Weg ins Goompahland gebracht?«
    »Das hoffe ich. Wie geht es Maureen?«
    »Schläft. Und sie vermisst ihre Mama. Ich glaube, ihr gefällt nicht, wie ich George vorlese.« Die Rede war von George Monk, dem geschwätzigen Schimpansen.
    Die heiße Schokolade tat gut. Drinnen hatte Tor ein knisterndes Feuer entfacht. Sie stellte die Tasse ab und schüttelte sich den Schnee von der Jacke.
    »Die Geschichte ist in sämtlichen Nachrichten«, sagte er. »Die Sprecher halten deine Chancen für ziemlich schlecht.«
    »Vermutlich behalten sie Recht.« Sie wollte sich gerade setzen, als die Haus-KI (benannt nach dem Schimpansen oder vielleicht auch umgekehrt) tschirpend einen eingehenden Ruf meldete.
    »Wer ist dran, George?«, fragte Tor.
    »Wachoffizier der Akademie. Für Hutch.«
    »Seltsam«, sagte sie. »Ich kann mir nicht vorstellen, was die von mir wollen.« Tatsächlich hatte sie durchaus eine Vorstellung: Ihr erster Gedanke lautete, dass die Al-Jahani schon jetzt Probleme bekommen hatte.
    Jean Kilgores Gesicht erschien auf dem Monitor. »Hutch?«
    »Ja. Was gibt es, Jean?«
    »Ich wollte Sie darüber informieren, dass Hamid im Krankenhaus ist. Es scheint etwas Ernstes zu sein.«
    Sie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was sie gehört hatte. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Wie geht es ihm?«
    »Herzanfall. Sie haben ihn nach Georgetown gebracht. Ist heute Nachmittag passiert. «
    »Sind Sie über seinen Zustand informiert?«
    »Nein, Ma ’am. Ich weiß nur, was ich Ihnen gesagt habe.«
    »In Ordnung.«
    »Er ist früher nach Hause gegangen. Hat gesagt, er fühle sich nicht gut.«
    »Danke, Jean.« Und schon war sie unterwegs zum Kleiderschrank, um sich eine saubere Jacke zu holen.
    »Jenny Kilborn sagt, er nimmt schon seit Jahren Medikamente wegen seines Herzens.«
    »Ja«, antwortete sie. »Ich weiß.«
    » Aber niemand wusste, dass es so ernst war. Falls er Probleme hatte, hat er anscheinend mit niemandem darüber gesprochen. Jenny hat mit dem Krankenhaus gesprochen. Oder vielleicht auch mit der Polizei. Ich weiß es nicht genau. Sie haben gesagt, seine Nachbarin konnte wegen des Schnees ihre Haustür nicht öffnen. Er ist rübergegangen, um ihr dabei zu helfen, die Tür freizuschaufeln.«
    Großartig. Ein Mann mit einem kranken Herzen. »Danke, Jean.« Sie musste ihre Schuhe wechseln. »George, ruf mir ein Taxi. Und verbinde mich mit dieser Tante von Harold, die, die in Wheaton wohnt.«
     
    Sie konnte die Tante, die sie vor Jahren einmal getroffen hatte, nicht erreichen. Soweit Hutch wusste, war die Frau Harolds einzige Verwandte in der näheren Umgebung. Aber die Kommunikationszentrale sagte, sie sei offline. Offenbar eine dieser Personen, die keinen Commlink bei sich trugen. Was Hutch durchaus verstehen konnte. Sollte sie die Akademie je verlassen, würde sie darüber nachdenken, ihren wegzuschmeißen.
    All ihre Versuche, Informationen aus Georgetown zu bekommen, liefen ebenfalls ins Leere. »Er wurde aufgenommen«, sagte man ihr im Krankenhaus. »Mehr können wir im Moment auch nicht sagen.«
    Zwanzig Minuten nachdem sie Woodbridge verlassen hatte, setzte sie auf dem Dach des Georgetown Medical Centers auf. Sie kletterte hinaus, verlor auf der schneebedeckten Rampe beinahe das Gleichgewicht und eilte hinunter in die Notaufnahme.
    Die Tante war bereits dort, umgeben von einem kleinen Kreis besorgt aussehender Leute. Mildred. Ihre Augen waren gerötet.
    Hutch stellte sich vor. Mildred lächelte schwach und unter Tränen. Außerdem waren eine Cousine, eine Nachbarin, ein Geistlicher und Charlie Wilson, einer seiner Mitarbeiter aus dem Labor, anwesend. »Wie geht es ihm?«, fragte sie.
    Charlie sah Hutch in die Augen und schüttelte den Kopf.

 
KURZMELDUNGEN
     
    REKORDKÄLTE IM

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