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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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würde erst in ein paar Wochen dort eintreffen. Bis dahin mussten sie sich auf Jack Markovers Vorstellungsvermögen verlassen. Sie kannte Markover und konnte sich niemanden vorstellen, den sie lieber in dieser Position gesehen hätte.
    Natürlich hatte Collingdale längst mit jedem seiner Mitarbeiter persönlich gesprochen, aber dies war die erste Gelegenheit, bei der sie alle zusammentrafen. Hutch nahm erfreut zur Kenntnis, dass er den Begriff Goompahs nicht benutzte.
    Das warf die Frage nach einer angemessenen Benennung auf. Wäre Lookout von der Erde aus sichtbar gewesen, so hätte man ihn Draco zugeordnet. So aber kam Draconier nicht in Frage. Der Planet befand sich in der Nähe des Dumbbellnebels, aber auch das brachte sie nicht weiter. Am Ende legte sie das Thema zu den Akten, wohl wissend, dass sie keine Kontrolle über diese Angelegenheit hatte, solange die Medien endlos von Goompahs sprachen. Es war bereits zu spät.
    Collingdale schloss mit einigen grundsätzlichen Bemerkungen, die vorwiegend aus einer kurzen Orientierung und einem Willkommensgruß bestanden. Er schlug seinen Leuten vor, sich auf den Start vorzubereiten, bat aber die Linguisten, noch einen Moment zu bleiben. In Hutchs Augen waren sie das Herzstück dieser Operation. Und sie nahm das durchaus beachtliche Maß Enthusiasmus, das diese Leute ausstrahlten, mit Freude zur Kenntnis.
    Judy Sternberg sollte die Leitung übernehmen. Judy, eine Israeli, war eine Spezialistin im fachübergreifenden Bereich von Sprache und Kultur und eine geborene Führungspersönlichkeit. Collingdale stellte sie vor, und sie fand in jedem Punkt die richtigen Worte. Sie sei stolz, mit diesem Team arbeiten zu dürfen. Dies sei eine Gelegenheit, wirklich etwas zu bewirken. Sie wisse, dass sie alle wunderbare Arbeit leisten würden.
    Judy war nicht größer als Hutch, zeigte aber eine beeindruckende Präsenz. »Meine Damen und Herren«, schloss sie, »wir werden die Goompahs retten. Aber zuerst werden wir zu Goompahs werden müssen.«
    So viel zu der Frage nach einer angemessenen Benennung. Hutch wünschte, Jack Markover wäre bei der ersten Transmission ein besserer Begriff eingefallen.
    Collingdale dankte Judy und schüttelte ihr die Hand. »Auf dem Weg nach Lookout«, erklärte er den Linguisten, »werden wir ihre Sprache kennen lernen. Wir werden sie meistern. Und wenn wir dort sind, werden wir die Einheimischen vor der Bedrohung warnen. Wir werden ihnen helfen, ihre Städte zu evakuieren und in die Berge zu fliehen.« Er gestattete sich ein knappes Lächeln. »Und wir werden sie unterstützen. Solange sie uns brauchen, werden wir bei ihnen bleiben. Wir werden tun, was wir können, um ihre Arsche zu retten.«
    Einer der Linguisten, den Hutch anhand der Personalliste als Valentino Scarpello aus Venedig identifizierte, hob die Hand. »Wie?«, fragte er. »Wie werden wir das anstellen? Und warum sollten sie uns irgendein Wort glauben?«
    Valentino hatte ein berückendes Lächeln und die Züge eines erfolgsverwöhnten Menschen. Die Hälfte der Frauen in dem Team hing bereits sabbernd an seinen Lippen.
    »Wenn wir vor Ort eintreffen«, sagte Collingdale, »wird die Wolke bereits über ihren Köpfen hängen. Ich glaube nicht, dass es Ihnen dann noch schwer fallen wird, sie zu überzeugen.«
    Das trug ihm Applaus ein. Jemand hatte am Schott ein Bild eines Goompah mit Augen groß wie Untertassen und einem breiten, geistlosen Lächeln aufgehängt. Sie waren wie Kinder, und die Angehörigen der Akademie und vielleicht sogar die ganze Welt waren nur zu gern bereit, sie zu adoptieren.
    »Es mag sein«, fügte Collingdale hinzu, »dass wir uns nicht hinter Tarnungen verstecken müssen. Hutch hier – Hutch, würden Sie sich bitte einen Moment erheben? –, Hutch tut, was sie kann, um die Bedingungen des Protokolls für diesen Fall außer Kraft zu setzen. Es ist möglich, dass wir, wenn wir Lookout erreichen, einfach hingehen, guten Tag sagen und den Leuten erklären können, dass sie die Städte verlassen sollen. Aber wie dem auch sei, wir werden nicht einfach daneben stehen und zusehen, wie sie sterben.«
    Mehr Applaus.
    »Danke.« Und damit beendete er die Konferenz.
    Als die Linguisten die Rampe zur Al-Jahani hinaufgestiegen waren, nahm sie Collingdale und Judy zur Seite. »Ich weiß Ihre Einsatzfreude zu schätzen«, sagte sie. »Aber niemand bleibt auf der Oberfläche, wenn die Omega angreift.« Sie sah beiden direkt in die Augen. »Wir wollen dort draußen niemanden

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