Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
den anderen Opfern immer um Menschen gehandelt. Die Videos dienten nicht nur ihrer Sicherheit.
»Wer besitzt alles eine Kopie?«
Sie lachte über meine Frage und warf sich auf ihr Bett. Lasziv spreizte sie ihre Beine und grinste in Heinrichs Richtung, der sichtlich nervös wurde.
»Ich habe alles Krischan gegeben und so, wie ich ihn kenne, hat er es gut versteckt.«
»D…das h…ha…heißt, seine Anhänger haben es jetzt?«, hakte Heinrich stotternd nach. Oh Mann, wieso hatte er nicht jemand anders geschickt? Die Frau nickte.
»Darf ich jetzt gehen?«
»Nein«, keifte ich und wusste schon genau, was ich mit ihr tun würde. »Da Sie ja nichts gegen Vampire haben, werden Sie solange hier im Orden bleiben, bis wir alle Videos gefunden und vernichtet haben. In der Zeit können Sie der Forschung helfen, die Blutversorgung der Vampire zu erhalten. Die Jungs und Mädels haben jetzt Wichtigeres zu tun, als jagen zu gehen.« Ich sah besorgt zu Heinrich. Der gehörte ins Bett – mit einer schönen Vampirin an seiner Seite. Er nickte mir zu und wies mir die Tür.
»Tschö mit Ö!«, trällerte ich der verdattert dreinschauenden Frau zu. Himmel, wie hieß sie eigentlich? Egal, Hure tat es auch. Nachdem Heinrich die Türe verschlossen hatte, gab ich ihm einen Klaps auf die Schulter.
»So und du gehst jetzt etwas Matratzensport betreiben. Das kann man ja nicht mitansehen. Meine armen, durch die Schwangerschaft aufgebrachten, Hormone sind ganz durcheinander wegen dir.«
Heinrich grinste den Teppichläufer an und knurrte.
»Alles okay?«
»Entschuldigt, Eure Majestät«, brachte er durch die Fangzähne zischend hervor. Herrje, die waren aber lang. Wie hypnotisiert starrte ich auf seinen Mund.
»Ich bringe Euch noch zur Tür.«
Ich nickte etwas widerwillig. Ehrlich gesagt, war er mir im Moment unheimlich. Ich lief ihm hinterher, bis er plötzlich mitten im Gang stehenblieb.
»Stimmt was nicht? Wieso haben wir unseren Entenmarsch unterbrochen?« Schon wieder Enten! Die waren echt überall.
»Eure Majestät«, hörte ich die ernste, aber freundliche Stimme von Magdalena. Ich spähte an Heinrich vorbei.
»Huhu!«, begrüßte ich sie, was sie irgendwie irritierend fand. Ich legte eine Hand auf Heinrichs Schulter. »Der Chef von dem Laden hier bringt mich gerade zur Tür. Kommt ihr beiden später noch bei uns vorbei, um die Sache mit der Impfung zu besprechen?«
Magdalena blickte flüchtig in Heinrichs Augen und sah mich dann mit kontrollierter Miene an.
»Ach ja«, lenkte ich ein, »Heinrich ist ja nicht zu gebrauchen. Im Moment. Kommt Ihr dann alleine?«
Wieder ein Blick in Heinrichs Gesicht.
»Ich tue mein Bestes, Eure Majestät, aber ich kann noch nicht fest zusagen.«
»Hmm, okay.« Ich zuckte mit den Schultern, während die beiden Vampire sich fiebrig anstarrten. Was zur …? Plötzlich fiel Heinrich vor Magdalena auf die Knie und rieb sich wie ein Hund an ihr.
»Äh«, war das Klügste, was ich herausbrachte. Magdalena rang um Fassung und rüttelte den Vampir an ihren Beinen ordentlich durch. Es war ihr sichtlich peinlich.
»Erhöre mich, bitte«, flehte Heinrich und strich mit seinen Händen immer wieder über Magdalenas Taille. »Erhöre mich!«
Wolltet ihr euch auch schon mal auf der Stelle in Luft auflösen?
»Heinrich, steh auf!«, zischte sie und versuchte ihn auf die Beine zu reißen. Entschuldigend und genervt sah Magdalena zu mir herüber. »Fruchtbare Vampire.« Mit dem Satz war sie verschwunden und Heinrich fiel auf alle Viere. Etwas ängstlich und unsicher näherte ich mich ihm und ging in die Knie. Ich lauschte auf die Geräusche der Verzweiflung und Erregung, die er von sich gab. Ui, ui, ui!
»Alles in Ordnung?«
»K…könntet Ihr d…das für Euch behalten?«, bettelte er und sah mich mit blutunterlaufenen Augen an.
»Ja, klar!« Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und erschrak. Es war voll mit diesem klebrigen Zeug. Er war verliebt! Verliebt in Magdalena! Der arme Teufel.
»Oh mein Gott«, flüsterte Elias. Wir saßen ganz alleine in unserem Wohnzimmer, wo uns keiner hören konnte und sprachen dennoch ganz leise.
»Krass, oder?«
»Armer Heinrich«, sinnierte mein Mann. »Magdalena ist eiskalt.«
»Ja, armer Heinrich. Aber keinem erzählen, klaro?«
»Klaro!«, äffte Elias mich nach und grinste. Nach einer Weile wurde sein Gesicht ernst. »Ich nehme an, du hast von der Entscheidung der Bundesregierung gehört?«
»Ja, und jetzt?«
»Ich habe heute eine Stellungnahme dazu
Weitere Kostenlose Bücher