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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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herumwühlte. Blut schoss hervor und schlagartig wurde Ondragon schlecht.
    „Mann, Achille!“, schrie er und sprang auf den Franzosen zu. „Bist du wahnsinnig geworden? Hör sofort auf damit!“ Er packte ihn beim Kragen und zerrte ihn von dem Gefangenen fort, der wie am Spieß schrie.
    „Aber, Chef, alles andere hat doch nichts gebracht. Ich war mir sicher, dass er plaudern würde!“
    „Hat er aber nicht! Oder? Zum Teufel, was ist nur in dich gefahren?“ Ondragon warf einen Blick auf Achmed, der aufgehört hatte zu schreien. Sein Kopf lag mit geöffneten Augen auf der Seite. War er bewusstlos geworden? Überall war sein Blut. Auf seiner Kleidung, im Sand, sogar auf Achilles Hose. Der Franzose musste bei seiner Aktion eine Arterie getroffen haben. Was für eine Schweinerei! „Verdammt, Achille! Wenn du noch einmal meine Anweisungen missachtest, dann bist du gefeuert! Hast du verstanden?“
    „ Oui, oui, bien compris “, sagte Achille und warf den blutigen Schraubenzieher fort.
    Ondragon bückte sich und fühlte den Puls des Verwundeten. Mit zusammengepressten Lippen erhob er sich. „Der wird nichts mehr sagen. Er ist tot“, konstatierte er mit einem vorwurfsvollen Blick in Richtung des Franzosen. „Das hast du toll hinbekommen! Jetzt haben wir nichts mehr in der Hand! Er war unser einziges Bindeglied.“
    „Tut mir leid, Chef.“ Achille schaute schuldbewusst drein.
    Ondragon seufzte und sah sich um. „Wir können ihn hier nicht einfach so herumliegen lassen. Ich will nicht, dass die Geier ihn sich holen.“ Er ging zum Landrover und holte den Klappspaten heraus, den sie dort ebenfalls gefunden hatten. Er warf ihn Achille zu. „Du gräbst ein Loch für ihn. Aber dalli!“
    Der Franzose fing den Spaten auf und während er mit verbissener Miene im Wüstensand zu graben begann, starrte Ondragon auf den flachen Horizont, hinter dem in diesem Moment die Sonne mit einem grellroten Leuchten unterging. Jetzt würde es doch noch die Suche im Heuhaufen werden, dachte er resigniert.

    Ohne ein Wort miteinander zu wechseln, fuhren sie zurück zur Stadt. Während der Fahrt durch die Wüste setzte Ondragon das unterbrochene Gespräch mit Kubicki fort und erzählte ihm vom Verlust ihres Gefangenen. Zum Glück gab der BND-Agent dazu keinen Kommentar ab.
    „Der Unbekannte bleibt weiterhin unsichtbar“, sagte er stattdessen. „Niemand Verdächtiges hat bisher das Gebäude verlassen.“
    „Dann haben wir ihn verloren! Spätestens wenn es ganz dunkel ist, wird er nicht mehr auszumachen sein, falls er überhaupt je in dem Haus gewesen ist!“ Ondragon atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Für diese Aktion hätten sie viel mehr Leute gebraucht und keinen Big Brother, der vom Weltall aus zusah, ansonsten aber handlungsunfähig war. „Hat sich am Hafen oder auf dem Schiff noch etwas getan?“, fragte er Kubicki.
    „Nein. Und auch auf dem Flugplatz gab es nicht viel Bewegung. Keine Ahnung, wo der Kerl sich aufhält.“
    Ondragon wusste nicht, was ihn am meisten ärgerte. Das Versagen des BND, das vorschnelle Handeln Achilles oder die Gerissenheit des Monsieur Noire, der ihn schon wieder reingelegt hatte. „Bleiben Sie trotzdem an dem Gebäude dran. Vielleicht tut sich da ja noch was“, empfahl er dem BND-Agenten und beendete das Gespräch. Danach legte er die Hände in den Schoß und stürzte sich in dunkle Gedanken.
    Als sie Dakhla erreichten, herrschte dort ungewohnt reger Verkehr. Es schien, als sei die Stadt mit dem Erlöschen der Sonnenglut aus ihrer Totenstarre erwacht. Achille manövrierte den Landrover durch die Flut von Autos zum Flughafen und ließ den Wagen dort einfach an der Straße zurück.
    Am Hangar überprüften sie zuerst, ob die Cessna geöffnet und durchsucht worden war. Aber die Schlösser an den Türen waren unversehrt und die Ladung noch vollständig. Man hatte den Polizeiausweis wohl hinreichend ernstgenommen und die Finger vom vermeintlichen Interpol-Eigentum gelassen.
    Erschöpft kletterten Ondragon und Achille ins Cockpit, lehnten sich zurück und überlegten, wie sie weiter vorgehen wollten. Sie saßen buchstäblich auf dem Trockenen.
    „Was haben wir denn für Möglichkeiten?“, fragte Achille. Er klang jetzt genauso frustriert wie Ondragon sich fühlte.
    „Neben einer nächtlichen und vermutlich ergebnislosen Observation des Gebäudes und dem sinnlosen In-der-Wüste-Herumstochern, eigentlich nur eine.“
    Achille wandte den Kopf und sah ihn fragend an.
    Doch anstatt zu antworten,

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