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Onkel Toms Hütte

Titel: Onkel Toms Hütte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beecher-Stowe Harriet
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gesehen, wie der General sich dreimal seinen Teller mit Pastete füllen ließ, und habe gehört, wie er sagte: ›Sie müssen eine ausgezeichnete Köchin haben, Mrs. Shelby!‹ Guter Gott, ich wäre fast vor Stolz geplatzt.«
    »Und der General versteht etwas vom Kochen«, fuhr Tante Chloe fort und reckte sich selbstgefällig, »sehr vornehmer Mann, der General. Stammt aus einer der ersten Familien von Altvirginia. Er versteht sich auf die Feinheiten, genau wie ich, der General. Seht Ihr, junger Herr, Pasteten haben auch ihre Feinheiten, aber die wenigsten verstehen sich darauf; der General nun, der kennt sie. Das merkte ich gleich an seinen Reden, ja, ja, der kennt die Feinheiten.«
    Inzwischen war der junge Herr an dem Punkt angelangt, an dem selbst Jungen (freilich selten genug) beim besten Willen keinen Krümel mehr essen können. Als er sich aufatmend zurücklehnte, fiel sein Blick auf die wolligen Köpfe und glänzenden Augen, die aus der entgegengesetzten Ecke seiner Mahlzeit mit hungrigem Interesse gefolgt waren.
    »Kommt her, ihr zwei, Mose und Peter, ihr wollt auch etwas haben, nicht wahr?« Und damit brach er freigebig große Stücke ab, die er ihnen zuwarf.
    »Los, Tante Chloe, backe ihnen frische Puffer.«
    Während Georg und Tom sich in die behagliche Kaminecke verzogen, buk Tante Chloe einen ansehnlichen Berg Puffer, nahm dann ihr Baby auf den Schoß und schob abwechselnd ihm und sich die Bissen in den Mund. An Mose und Peter teilte sie auch aus, die schienen aber am liebsten unter dem Tisch zu essen, wobei sie sich auf dem Boden kugelten, einander in den Haaren zausten und zuweilen das Baby an den Füßchen kitzelten.
    »Macht, daß ihr weiterkommt«, schalt die Mutter, aufs Geratewohl unter den Tisch tretend, wenn der Trubel gar zu sehr überhand nahm. »Könnt ihr euch nicht benehmen, wenn weiße Herrschaften zu Besuch da sind? Nun hört auf, verstanden! Nehmt euch in acht, sonst faß ich euch ein Knopfloch tiefer, wenn der junge Herr weg ist.«
    Es war nicht recht klar, was diese fürchterliche Drohung besagen sollte, aber offensichtlich verfehlte sie ihre Wirkung auf die jugendlichen Sünder vollkommen.
    »Laß nur«, brummte Onkel Tom, »sie stecken voller Flausen, sie können nichts dafür.«
    Nach diesen Worten krochen die Jungens unter dem Tisch hervor und machten sich mit herrlich verschmierten Sirupgesichtern und -händen daran, das Baby abzuküssen.
    »Schert euch!« rief die Mutter und drängte die wolligen Köpfe zur Seite. »Ihr klebt ja alle zusammen, und ich kriege euch nicht mehr auseinander. Marsch, geht an den Brunnen und wascht euch!« Bei diesem Gebot verabfolgte sie jedem einen Klaps, der gefährlich klang, den Kindern aber nur ein neues Gelächter entlockte. Einer über dem anderen purzelten sie aus der Tür, wo sie vor Übermut hell aufkreischten.
    »Hat man je so eine Bande gesehen«, seufzte Tante Chloe wohlgefällig und kramte ein altes Handtuch hervor, das zu diesen Zwecken diente, goß ein wenig Wasser aus dem alten wackeligen Teekessel und säuberte Babys Hände und Füße von den Sirupspuren. Blank geputzt und schwarz poliert setzte sie die Kleine auf Toms Knie und räumte den Tisch ab. Das Baby benutzte die Zeit, um Tom an der Nase zu ziehen, sein Gesicht zu kratzen und die Händchen in seinem wolligen Haar zu vergraben, was ihm offensichtlich großes Vergnügen bereitete.
    »Ist sie nicht eine gelungene Person?« sagte Tom, hielt Polly in Armeslänge von sich und betrachtete sie. Dann stand er auf, setzte sie auf seine breite Schulter und sprang und tanzte mit ihr, während Georg ihr mit seinem Taschentuch zuwinkte und Mose und Peter, die zurückgekommen waren, ein wahres Löwengebrüll anstimmten, bis Tante Chloe erklärte, dieser Krach brächte sie noch um den Verstand. Da er aber nach ihrer eigenen Erklärung zum täglichen Programm gehörte, machte ihre Drohung der Heiterkeit kein Ende, sie verebbte erst, als jeder nach Herzenslust geschrien, getanzt und getobt hatte.
    »Na, nun habt ihr euch hoffentlich beruhigt«, sagte Tante Chloe, geschäftig ein ungefügtes Rollbett hervorziehend. »Hier, Mose und Peter, ihr verschwindet, denn wir haben jetzt die Abendandacht.«
    »Ach, Mutter, wir haben keine Lust, wir wollen dabei sein, bei der Andacht. Da ist es immer so komisch, wir haben das so gern.«
    »Ach, Tante Chloe, laß sie aufbleiben, schieb das Bett weg«, sagte Georg, dem Ding einen Tritt versetzend.
    Tante Chloe hatte nur das Ansehen wahren wollen, nun war sie

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