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Onkel Toms Hütte

Titel: Onkel Toms Hütte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beecher-Stowe Harriet
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mit den Lincons!«
    »Trotzdem hast du manchmal gesagt, Jinny sei eine ganz annehmbare Köchin«, entgegnete Georg.
    »Das mag ja sein«, antwortete Tante Chloe. »Eine gute einfache Hausmannskost mag Jinny wohl zuwege bringen. Sie versteht sich aufs Brotbacken, sie kann Kartoffeln kochen, aber schon ihre Maiskuchen sind gar nicht berühmt, und was versteht sie von den feineren Künsten? Gar nichts. Freilich bäckt sie Pasteten, aber wie ist die Kruste? Schmilzt sie einem im Munde, geht der Teig locker auf wie ein Federbett? Ich bin drüben gewesen, als Fräulein Minny heiratete, und da hat Jinny mir ihre Hochzeitskuchen gezeigt. Wir sind nämlich gute Freunde, Jinny und ich. Ich habe ja nichts gesagt, aber hört Ihr bloß auf, junger Herr. Ich hätte ja die ganze Woche in der Nacht kein Auge zugetan, wenn ich solch ein Zeug gebacken hätte. Keinen Pfifferling war das wert.«
    »Ich glaube, Jinny war mächtig stolz auf ihr Machwerk«, sagte Georg.
    »Ja, nicht wahr? Darum zeigte sie es auch in aller Unschuld. Sie weiß es eben nicht besser. Woher sollte sie auch, bei so einer Familie? Ach, junger Herr, Ihr ahnt ja nicht, wie gut Ihr es habt in Eurer Familie und mit solch einer Erziehung.« Tante Chloe seufzte tief und verdrehte gefühlvoll die Augen.
    »Aber ja, Tante Chloe, ich weiß schon, daß ich es gut habe bei all den Puddings und Pasteten«, antwortete Georg. »Frag nur Tom Lincon, ob ich nicht jedesmal radschlage vor Stolz, wenn ich ihn treffe.«
    Tante Chloe lehnte sich in ihren Stuhl zurück und brach über diesen Scherz ihres jungen Herrn in ein solch schallendes Gelächter aus, daß ihr die Tränen über die schwarzen, glänzenden Backen kugelten; dabei puffte sie Georg in die Seite, schlug ihm auf die Schulter und versicherte ihm, er sei ein ausgekochter Schlingel, sie müsse sich ja totlachen, eines Tages sei sie sicher tot, wobei sie erneut zu lachen anfing, immer länger, immer herzlicher, so daß Georg es schließlich glaubte, daß er unwiderstehlich sei und mit seinen Witzen wirklich etwas anrichten könne.
    »Da hast du es aber dem Tom gegeben? O Gott, was stellt die Jugend alles an! Radgeschlagen hast du? Da lachen ja die Hühner.«
    »Ja«, bestätigte Georg. »Ich sagte zu ihm: ›Du solltest einmal Tante Chloes Pasteten sehen, die sind die Krone.‹«
    »Welch ein Jammer, daß Tom sie noch nicht kennt«, sagte Tante Chloe, deren gutmütiges Herz bei dem Gedanken an Toms glanzloses Leben sofort zu schmelzen drohte. »Ihr müßt ihn einfach mal zum Essen mitbringen, junger Herr, da könnt Ihr Euch gefällig zeigen, man darf nicht hochmütig sein, nur weil man mancherlei Vorteile genießt, die uns Gott gegeben hat ohne unser Verdienst«, und Tante Chloe wurde ganz ernst.
    »Ich will Tom gern für nächste Woche hierher zum Essen einladen«, erwiderte Georg bereitwillig. »Und du wirst vom Besten auftischen, Tante Chloe, die Augen sollen ihm übergehen. Und dann soll er essen, bis er platzt, nicht wahr?«
    »Ja gewiß«, rief Tante Chloe begeistert, »Ihr werdet staunen! O Gott, wenn ich an unsere Festmähler denke, wißt Ihr noch die Hühnerpastete, die ich General Knox zu Ehren buk? Die gnädige Frau und ich haben uns fast gezankt über die Kruste. Ach, ich weiß nicht, was manchmal so in die Damen fährt, immer, wenn man die Hände voll zu tun hat und die ganze Verantwortung auf einem lastet, dann ausgerechnet müssen sie hereinkommen und einem im Wege stehen. Ja also, die gnädige Frau, sie wünschte dies und wünschte das, bis ich schließlich giftig wurde und losfuhr: ›Ach, gnädige Frau, betrachten Sie doch einmal Ihre Hände mit den langen Fingern, an denen die Ringe blitzen, wie meine weißen Lilien, wenn der Tau auf ihnen glänzt, und sehen Sie mal meine großen schwarzen und plumpen Hände. Glauben Sie nicht, daß Gott der Herr mich für die Pastetenkruste auserwählte und Sie für den Salon?‹ Weiß Gott, ich war ganz giftig, junger Herr!«
    »Und was hat Mutter geantwortet?« fragte Georg.
    »Geantwortet? Ach, sie lachte mit den Augen, mit ihren großen, schönen Augen und sagte dann: ›Oh, Tante Chloe, ich glaube, du hast recht.‹ Und dann ging sie stracks in den Salon. Eigentlich hätte sie mir den Kopf waschen müssen, aber es ist nun mal so, Damen kann ich in der Küche nicht brauchen.«
    »Aber mit dem Essen hast du große Ehre eingelegt, ich erinnere mich noch genau, wie alle Leute voll des Lobes waren.«
    »Nicht wahr? Ich habe doch hinter der Eßzimmertür gestanden und

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