Online Wartet Der Tod
Nachricht?«
»Für Peter Morse. Hier spricht Detective Ellie Hatcher …«
»Ach. Ich weiß alles über Sie.«
Ellie hatte keine Zeit, darauf einzugehen. »Ich muss ihn unbedingt sprechen. Ist er da?«
»Nein. Er ist vor ungefähr einer halben Stunde gegangen. Er ist zu Hause mit irgendwem verabredet.«
Ellie bedankte sich, beendete das Gespräch und überlegte, was zu tun war. Im Taxi würde sie bis zu Peters Wohnung mindestens eine halbe Stunde brauchen.
Sie wählte noch einmal seine Handynummer. »Hör gut zu. Tu so, als würde ich irgendwas Belangloses erzählen. Schau einfach geradeaus, und mach ein neutrales Gesicht. Jason Upton ist sehr gefährlich. Lass dich von ihm nicht provozieren. Wenn er geht, ruf mich sofort an!«
Dann wählte sie eine andere Nummer und geriet wieder an eine Mailbox. »Hallo, Jason. Hier ist Ellie Hatcher. Ich habe jetzt diesen Laptop.« Sie gab sich alle Mühe, unaufgeregt zu klingen. Ruhig und gelassen. »Ich werde ihn nicht lange behalten können; es wäre toll, wenn Sie sich ihn bald anschauen könnten. Bis bald.«
»Ich schätze, Sie haben keinen von beiden erreicht«, sagte Stern.
Ellie schüttelte den Kopf und wählte Peters Handynummer ein weiteres Mal. Die Mailbox ging an.
»Ich muss Sie noch etwas fragen, Mark, und Sie müssen mir eine ehrliche Antwort geben. Wie flexibel wären Sie, wenn es darum ginge, im Einzelnen zu klären, was wir über Jason Upton zu wissen meinen?«
Sie beobachtete, wie ein Mundwinkel sich geringfügig hob. »Wenn Flexibilität bedeutet, Rache zu üben an dem Scheißkerl, der das alles getan hat, dann betrachten Sie mich als außerordentlich flexibel.«
Es blieb ihr nur eine Chance.
Sie kannte Peters Wohnung. Sie wusste, dass Jason Upton und er sich jetzt dort aufhielten. Sie vertraute darauf, dass Upton nicht bewaffnet war. Und sie hatte einen guten Vorwand für ihr plötzliches Auftauchen – sie brauchte Upton, damit er sich Beckers Laptop anschaute, und wusste von der Praktikantin, dass die beiden bei Peter waren. Ihr Plan war, sich nichts anmerken zu lassen, Upton durch Reden aus der Wohnung zu lotsen und Peter damit in Sicherheit zu bringen.
Es war natürlich möglich, dass Jason sie bereits erwartete. Ihr Anruf konnte ihn darauf gestoßen haben, dass sich etwas zusammenbraute. Und es war zumindest denkbar, dass er auch eine Waffe besaß. Aber gerade dann war es für Peter umso wichtiger, dass sie eingriff.
Sie hatte getan, was sie konnte, um die Karten günstig zu mischen; nun musste sie es nehmen, wie es kam, und allein nach oben gehen. Sie gab den Zahlencode ein, den Peter ein paar Tage zuvor vor ihren Augen getippt hatte.
Sie drehte sich noch nicht einmal um, als sie in den Hausflur trat und auf die dunkle, enge Treppe zuging. Als sie das Geräusch hinter sich wahrnahm und nach ihrer Waffe griff, war es schon zu spät. Sie spürte eine metallische Kreisform am Hinterkopf und wusste plötzlich, wo ihr Fehler lag. Zoya hatte behauptet, Vitali Rostov sei bei der Arbeit, aber seine Arbeit war es, Ellie aufzuhalten. Er hatte hinter der Tür gestanden – nicht in der Wohnung, sondern im Erdgeschoss, an der Haustür.
»He, he, die nehme ich mal.« Sie spürte eine Hand hinten an ihrem Gürtel, am Holster, und gleich darauf war sie um das Gewicht der Glock erleichtert. »Hoch mit Ihnen, Detective.«
Auf dem Weg nach oben erwog sie kurz ihre Möglichkeiten. Sie hörte Rostov unmittelbar hinter sich. Deutlich nahm sie den Geruch von Schweiß und altem Deo wahr. Fast meinte sie, seine Körperwärme zu spüren. Er war nur eine Stufe hinter ihr. Ein überraschender und kräftiger Stoß konnte ihn vielleicht zu Fall bringen, die Treppe hinunter. Oder er führte dazu, dass sie erschossen wurde und Peter ohne Hilfe zurückblieb. Aber selbst wenn sie es bis nach oben schaffen sollte, würde sie immer noch ohne Waffe sein und in der Falle sitzen, denn am Fuß der Treppe würde ihnen der verletzte Rostov auflauern. Also konnte sie nur abwarten.
Vor Peters Wohnungstür, die geschlossen war, blieb sie stehen, doch Rostov befahl ihr zu öffnen. Er stupste sie mit der Waffe an, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.
Sie öffnete also die Tür und sah Jason Upton an Peters Esstisch sitzen. Er ließ in dem Becher, aus dem sie selbst noch am Morgen zuvor getrunken hatte, einen Teebeutel auf und ab gleiten. Rostov stieß sie weiter in den Raum.
»Guten Tag, Detective. Wo ist denn der Laptop, den Sie mir bringen wollten? Merkwürdig,
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