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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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mich während unserer Ermittlungen ja den letzten Nerv gekostet.«
    Stern nickte. »Ich sage immer, die Firma ist mein Baby. Ich habe sie erschaffen.«
    »Genau. Ihr Baby. Die Kreditkartennummern Ihrer Kunden zu klauen, könnte das Baby gefährden, und das würden Sie nicht tun – es sei denn, es kommt richtig etwas dabei herum.«
    »Ich würde das überhaupt nicht tun, Detective.«
    »Ich werfe Ihnen nichts vor. Vielmehr stelle ich fest, dass Sie offensichtlich an keinem solchen Geldsegen teilhaben. Und wenn Sie Nebeneinkünfte aus groß angelegtem Betrug hätten, würden Sie ganz sicher nicht mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen und die kritische Aufmerksamkeit von Aktionären und Finanzanalysten auf sich ziehen.«
    Charlie Dixon hatte immer vermutet, dass Stern auf einem Haufen illegal erworbenen Geldes saß, aber in Wahrheit war der Mann pleite. Er lebte über seine Verhältnisse, und soeben löste sich der Börsengang, der ihn hätte retten sollen, in Luft auf.
    »Sie wollen mir also erzählen, dass zusätzlich zu den Sorgen, die ich ohnehin schon am Hals habe, nun auch noch mein Server eine Sicherheitslücke hat und gehackt wird? Was hat das mit Ed Becker zu tun?«
    »Ich glaube nicht, dass er die Frauen umgebracht hat. Mit zweien von ihnen hatte er wohl zu tun – das ist eine lange Geschichte. Aber ich bin ziemlich sicher, dass Amy Davis und Megan Quinn von jemandem anders ermordet worden sind, und dass derjenige Sie damit ruinieren wollte. Nach dem Mord an Caroline Hunter haben alle Zeitungen über ihre Recherchen zum Thema Online-Kontaktbörsen berichtet. Jemand, der sauer auf Sie war, könnte da eine Chance gewittert haben, Ihr Baby zu zerstören – und damit Sie. Und wer immer es war, er muss auch einen Groll gegen Amy Davis gehegt haben. Er hat ihr diese gefälschte Einladung zu einer Gratis-Mitgliedschaft geschickt und Richard Hamlines Kreditkarte benutzt, um dafür zu bezahlen. Genau ein Jahr nach dem Mord an Hunter hat er Amy getötet und einen Ausdruck mit FirstDate-E-Mails in ihrer Manteltasche deponiert, damit die Polizei die beiden Fälle auch ja miteinander in Verbindung bringt. Und als die Medien immer noch nicht über einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Mord und Ihrer Firma oder Ihnen selbst berichteten, hat er ein weiteres Opfer hinzugefügt – Megan Quinn.«
    »Das ist doch verrückt. Vollkommen krank. Ich kenne niemanden , der so etwas tun würde. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass ich jemanden kenne, der einen derart irrsinnigen Plan aushecken, geschweige denn, ausführen könnte.«
    »So darf man nicht denken«, hielt Ellie ihm entgegen. »Jemand, der so was tut, kann Vater sein, Ehemann, Geistlicher, ein Mann des öffentlichen Lebens. Wie absurd es Ihnen auch immer erscheinen mag, ich muss wissen, ob es irgendjemanden gibt, der einen Groll gegen Sie hegen könnte, besonders im Zusammenhang mit FirstDate.«
    Stern schüttelte den Kopf.
    »Es ist wahrscheinlich jemand, der sich mit Computern auskennt oder vielleicht sogar Zugang zu Ihrem Server hat. Ein Angestellter womöglich? Jemand, den Sie gefeuert haben?«
    Während Ellie sich selbst zuhörte, hallten in ihrer Erinnerung einander widersprechende Gesprächsfetzen wider. Mark Stern: Die Firma ist mein Baby. Ich habe sie erschaffen. Eine andere Stimme: Wenn ich nicht geglaubt hätte, dass das alles letztlich einem guten Zweck dienen kann, hätte ich nicht geholfen, die Firma aufzubauen … Mark und ich haben tatsächlich geglaubt … Wir haben getan, was wir konnten …
    Sie sah Mark Stern leicht zusammenzucken und zögern.
    »Erzählen Sie mir von Jason Upton«, sagte sie.
    »Aber woher …«
    »Ich weiß, was passiert ist.«
     

38
    Ellie lieferte Stern eine Kurzfassung der Geschichte, die Upton ihr erzählt hatte: Upton und Stern hatten die Firma gemeinsam gegründet, waren dann im besten Einvernehmen auseinandergegangen, und seither führte Upton dank der Abfindung und seines Treuhandfonds ein sorgloses Leben. Stern bot eine geringfügig andere Version an.
    »Er war stocksauer. Als wir uns zusammentaten, forderte er für sich gleiche Rechte in der Firma, und die habe ich ihm nicht gewährt. Er nahm für sich in Anspruch, ein Mitgründer zu sein, dabei war er lediglich Programmierer. Das Ganze war meine Idee. Ich habe das Startkapital aufgetrieben. Ich habe die Struktur des Ladens aufgebaut. Er hat programmiert, weiter nichts.«
    Ellie erinnerte sich daran, wie nostalgisch Upton die Anfänge von FirstDate und

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