Opas Adventskalender (German Edition)
entgegen. Ach, wie schön ist Weihnachten!
25. Dezember
Kakao für das Christkind
Als das Christkind am Heiligen Abend zu Benno kam, war es schon spät in der Nacht. Es war müde, denn es war schon lange unterwegs und hatte viele Kinder besucht. Obwohl seine Reise in dieser Nacht noch nicht beendet war, hatte das Christkind nur einen Wunsch: Ein warmes Plätzchen und ein bisschen Zeit, um die Augen zu schließen und sich auszuruhen.
“Nur ein paar Minuten in ein warmes Kissen kuscheln. Das wäre wundervoll!”, murmelte es, als es in Bennos Zimmer huschte. Es gähnte.
“Bist du müde, Christkind?”, hörte es da plötzlich Benno fragen.
Das Christkind erschrak. Dass ihn ein Kind bei seinem Besuch erblickte und mit ihm sprach, war nicht üblich. Aber weil es wirklich sehr müde war, nickte es und antwortete mit einem leisen Gähnen:
“Müde? Ja. Ein wenig schon!”
“Kein Problem, Christkind! Ruhe dich einfach ein bisschen in meinem Bett aus!”, sagte Benno. Er sprang aus dem Bett und lief zur Tür. “Und warte! Ich werde dir auch etwas schenken.”
“Schenken?”, murmelte das Christkind, doch da war er auch schon für einen kleinen Moment eingenickt.
Als Benno wenig später mit einem großen dampfenden und köstlich duftenden Becher Kakao, den eine Sahnehaube schmückte, zurück kam, fühlte es sich wie neu geboren.
“Das ist mein Geschenk für dich”, sagte Benno und reichte dem Christkind den Becher. „Heißer Kakao mit Schlagsahne. Er wärmt und macht munter, sagt Oma immer.“
Dem Christkind lief das Wasser im Munde zusammen. “Und er schmeckt sehr gut!”, sagte es.
Benno nickte. “Ich habe das Kakao kochen heute geübt. Nur für dich. Meine Oma hat mir dabei geholfen“, antwortete er stolz. “Weil ich dir etwas schenken will.”
“Mir etwas schenken?”, brummte das Christkind.
Benno nickte. “Ja. Du bekommst doch sonst nie etwas geschenkt.”
Da rollte dem Christkind eine Freudenträne über die Wange. “Danke, lieber Benno”, sagte es und seine Stimme zitterte ein wenig vor Rührung. „Das ist ein wundervolles Geschenk. Ich freue mich sehr darüber. Ich danke dir! Und jetzt bin ich auch gar nicht mehr müde.”
Es trank den Becher leer. Dann stand es auf, nahm einen kleinen goldenen Stern aus der Tasche seines Umhangs und legte ihn auf Bennos Kopfkissen.
„Ich wünsche dir viele fröhliche Träume, lieber Benno. Lebe wohl und auf Wiedersehen im nächsten Jahr. Und träume etwas ganz besonders Schönes heute Nacht!”
Benno nickte. “Au ja, einen Traum vom Christkind, das mich auf einen Becher Kakao besucht.”
26. Dezember
Der kleine Sternenengel und die Hoffnung
Es war einmal ein kleiner Engel, der hatte viele kleine Sternchen auf seinem Gewand. Es waren so viele, dass keiner sie zu zählen vermochte. An manchen Tagen leuchteten und blinkten sie alle zusammen um die Wette, dann nämlich, wenn der kleine Sternenengel glücklich war. Manchmal funkelten weniger Sterne auf seinem Kleid. Dann war der kleine Engel nicht ganz so froh. Es gab auch Tage, da sah man keinen einzigen Stern auf seinem Gewand. Das waren die Tage, an denen der kleine Engel traurig war. Auch einem Engel konnte dies nämlich passieren. Das war schlimm, denn wenn der kleine Sternenengel traurig war, musste er weinen, und wenn er weinte, purzelten die Lichtgeister, die für das Sternenfunkeln verantwortlich waren, wie Tränenbäche aus seinem Gewand. Leider passierte dies oft, denn der kleine Sternenengel war oft traurig.
"Du darfst nicht so viel weinen!”, sagten seine Gefährten.
"Aber ich bin oft traurig”, klagte der kleine Engel.
Das konnten die anderen Sternenengel nicht verstehen. "Warum bist du oft traurig?”, fragten sie. "Am Himmel im Dunkeln zu funkeln macht doch Freude!"
Der kleine Sternenengel schüttelte den Kopf. "Wie kann ich mich freuen, wenn ich auf die Erde blicke?”, fragte er. "So viel Not herrscht dort und so viel Elend. Wie kann ich da fröhlich funkeln?"
"Das Erdenelend macht dich traurig?”, fragte einer der Engel.
"Was geht es uns an?”, meinte ein anderer.
"Unser Job ist das Leuchten.“
Die Engel waren sich einig.
"Licht soll Hoffnung bringen", murmelte der kleine Engel. Er spähte wieder auf die Erde hinab. Sogleich fiel sein Blick dorthin, wo Not herrschte: Er sah einen Mann und eine Frau. Sie schienen arm zu sein. Die Frau erwartete ein Kind. Müde schleppten sie sich durch die Straßen einer Stadt, aber da war niemand, der sie aufnahm. An allen
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