nachkommen.
Der Weg ist steil, und Maja und Maxi sind ganz schön außer Puste, als sie endlich auf dem Bergrücken stehen. Aber das stört sie nicht. Papa hat nämlich recht gehabt. Hier oben liegt Schnee. Eine dünne, zarte Decke. Man kann keine Schneebälle daraus formen, aber es knirscht so schön unter den Füßen.
"Juchhu!", ruft Maxi seinen Eltern entgegen. "Schnee!"
Seine Eltern aber sagen erst einmal gar nichts. Sie pusten und keuchen. "Ihr habt aber ein Tempo!", japst Mama, und Papa stöhnt:
"Ein alter Mann ist doch kein D-Zug!"
Da müssen Maja und Maxi lachen. So macht ein Waldspaziergang Spaß. Und lachend stampfen und toben sie zu viert über die knirschende Schneekruste.
Auf einmal aber bekommt Maxi einen Riesenschrecken: Heute ist doch Silvester! Da dürfen sie nicht zu spät nach Hause kommen.
"Wir müssen los!", sagt Papa da auch schon. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."
Stimmt. Der Weg ist weit. Maxi wird müde und müder, und als sie endlich zum Parkplatz kommen, ist er so müde, dass ihm die Augen zufallen.
"Ich döse nur mal ein bisschen", murmelt er und kuschelt sich auf dem Rücksitz zurecht, "damit ich fit bin für heute Abend." Und schon schläft er ein.
Maxi schläft während der Heimfahrt und als Papa ihn ins Haus trägt, er schläft während des Abendessens und er verschläft den ganzen Silvesterabend. Ja, sogar vom Feuerwerk um Mitternacht kriegt er nichts mit. Als er aber im neuen Jahr frühmorgens aufwacht, ist ihm, als hätte er sich gerade einmal für fünf Minuten ausgeruht.
Verwundert öffnet Maxi die Augen. Heute ist doch Silvester! Schnell saust er ins Wohnzimmer, doch da ist niemand. In der Küche aber steht eine leere Sektflasche.
Maxi wundert sich. Ist Silvester schon vorbei? Haben die etwa ohne ihn gefeiert? Gemein!
Enttäuscht blickt er aus dem Fenster. Es wird langsam hell. Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel.
"Es schneit!", ruft Maxi. "Juchhu! Schnee! Endlich Schnee!"
Und er freut sich riesig darauf, endlich den Schlitten aus dem Keller holen zu können. Was bedeutet dagegen schon eine verschlafene Silvesterfeier?
31. Dezember
Das Glücksschwein
Auf der Ladentheke gleich neben der Kasse der Bäckerei Huber stand am Morgen des Silvestertages eine Reihe frisch geformter Glücksschweine aus Marzipan . Jedes trug ein Kleeblatt im Mund. Eines dieser Schweine schien etwas aus der Art geraten zu sein. Es war größer als seine Kollegen, denn Bäcker Huber hatte beim Formen noch etwas Marzipan übrig gehabt. Na ja, hatte er gedacht, möge dieses Schwein irgendeinem armen Teufel besonders viel Glück im neuen Jahr bringen.
Das besondere Glücksschwein war mächtig stolz. “Wer mich kauft”, tönte es laut vor seinen Kollegen. “Wird ein ganzes Jahr nur Glück haben. Ach, was sage ich. Ein ganzes Jahrhundert. Jawohl!”
“Oder sogar ein ganzes Jahrtausend?”, spottete eines der anderen Schweine.
“Mindestens”, sagte das Glücksschwein, und es begann, mit hoch erhobenem Kopf und vor Stolz geschwellter Brust vor den anderen Schweinen auf der Theke auf- und ab zu trippeln.
Weil es aber seinen Kopf gar so hoch reckte, stolperte es über seine eigenen Füße und fiel, plumps, auf den Boden.
Dort lag es nun in viele Teile zerbrochen, mit einem schiefen, gar nicht mehr stolzen Grinsen im Gesicht. Während es sich noch wunderte, kam ein Hund von der Straße in die Bäckerei geflitzt und fraß die Marzipanreste rutzeputz auf.
Da lachten die anderen Schweine, und eines sagte:
“Jaja, so ist das mit dem Glück! Wenn man nicht ganz genau darauf aufpasst, kann es leicht zerbrechen.”
Impressum
Elke Bräunling,
Opas Adventskalender , 31 Adventskalendergeschichten
Copyright © 2013 Elke Bräunling
Eichenweg 15, 69198 Schriesheim
[email protected] edition arttaeglich, http://arttaeglich.blogspot.de
Covergestaltung: Elke Bräunling
Cover-Abbildung: © Zubada - Fotolia.com
Innenillustrationen: © Michaela Steininger - Fotolia.com
Lektorat: Cornelia Birbass
Erhältlich als Ebook und als Taschenbuch
ISBN-13: 978-1492709657 ... ISBN-10: 1492709654
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