Opas Adventskalender (German Edition)
den fünf Kerzen
Fünf Kinder haben die Bergers. Da sind Anja, die Drillinge Alfi, Berti und Christian und die kleine Vicki. Manchmal ist es schön, eine große Familie zu sein. Manchmal aber gibt es auch Probleme. Und eines dieser Probleme war die Sache mit den Adventskranzkerzen: Als Vicki noch nicht auf der Welt war, hatte es dieses Problem nicht gegeben. Jedes Kind hatte seine eigene Kerze am Kranz, die es selbst anzünden durfte. Und klar, jeder fand, dass seine Kerze besonders hell strahlte.
Das war schön. Am schönsten aber waren die Kerzengeschichten. Im Advent können Kerzen nämlich manchmal Geschichten erzählen. Es sind ganz besondere Geschichten von Lichterschein und Zauberbäumen, von Weihnachtsgeheimnissen und Sternenwiesen, von Traumreisen und Winterabenteuern, ja, und von Weihnachten. Und immer kommen diese Geschichten nachts im Traum.
Morgens, beim Frühstück, erzählten sich Anja, Alfi, Berti und Christian dann ihre neuesten Kerzengeschichten. Der Tag konnte gar nicht besser beginnen.
"Advent", fanden Anja, Alfi, Berti und Christian, "ist die schönste Zeit im ganzen Jahr." Und sie meinten damit vor allem ihre Kerzen-Traumgeschichten.
Doch jetzt war Vicki da.
Anja, Alfi, Berti und Christian waren ratlos. Vier Adventskranzkerzen für fünf Kinder? Das reichte nicht! Für Vicki blieb keine Kerze übrig. Arme Vicki! Aber sollte sie keine eigene Kerze haben? Oder wer würde seine Kerze für Vicki abgeben? Eine schwere Frage. Keiner der Geschwister wusste darauf eine Antwort, und Anja, Alfi, Berti und Christian konnten sich dieses Mal nicht so recht auf die Adventszeit freuen.
Traurig sahen sie den Kranz mit den vier roten Kerzen an.
"Welche wird wohl meine Kerze sein?“, fragte sich Alfi traurig.
"Soll ich dieses Jahr die erste nehmen?“, überlegte Berti.
"Eigentlich gefallen sie mir alle", dachte Christian.
"Meine Kerze sollte Vickis Kerze sein", grübelte Anja. "Ich bin die Älteste! Aber ich würde so gerne meine Kerze behalten!"
Sie grübelten und überlegten und dachten nach, und keiner schlief besonders gut in der Nacht vor dem ersten Advent. Traurig erschienen sie am Morgen zum Frühstück. Aber was war das?
Auf dem Tisch stand der Adventskranz mit eins, zwei, drei, vier, fünf Kerzen!
Anja, Alfi, Berti und Christian glaubten, ihren Augen nicht zu trauen. Verwundert starrten sie auf die fünfte Kerze.
„Sie ist für Heiligabend, diese fünfte Kerze," erklärte Papa und lächelte.
Für Heiligabend? Ach so! Natürlich! Erleichtert atmeten Anja, Alfi, Berti und Christian auf, und Vicky krähte in ihrer Wiege ein fröhliches "Aiaiaiaiaaa" dazu.
4. Dezember
Das Adventskranzgeheimnis
Eines Tages finden Mara und Max im Adventskranz ein Päckchen. Neugierig packen sie es aus. Ein Seifenblasenröhrchen ist drin, pinkfarben, mit silbernen Sternchen drauf. Die Kinder betrachten das Geschenk von allen Seiten. Es blinkt so geheimnisvoll mit seinen Silbersternchen!
"Ob wir mal pusten dürfen?" Ungeduldig reißt Mara den Korken auf und pustet.
Doch Pustekuchen! Keine einzige Seifenblase schwebt durch das Zimmer.
"Du machst das falsch", sagt Max. "Du musst ganz zart pusten. Siehst du, so!"
Aber auch Max hat kein Glück. "Blödes Ding!", brummt er und will das Röhrchen in die Ecke schmeißen.
"Vielleicht ist es verzaubert", überlegt Mara. "Es hat ja schließlich im Adventskranz gelegen!"
"Haha", lacht Max. "Und wer hat es hierher gezaubert?"
"Das ist ein Geheimnis!"
Warum aber funktioniert dieses fremde seltsame Seifenblasenröhrchen nicht?
Mara und Max probieren es immer wieder aus, und darüber vergeht die Zeit. Es wird dämmrig im Zimmer, und Max zündet eine Kerze am Adventskranz an. Sie verbreitet ein kleines helles Licht. Und wie sie duftet! Fast nach Weihnachten!
Andächtig blicken Mara und Max in das kleine Licht.
"Schön", sagt Max.
Mara nickt. Sie nimmt das Seifenblasenröhrchen. "Vielleicht klappt es jetzt?"
Ganz sacht pustet sie, und...
"Ohhh!" Die Kinder staunen.
Was für eine schöne Seifenblase! Langsam steigt sie in die Luft und schwebt zum Adventskranz. Dort macht sie über dem Kerzenschein Halt und glimmert weiß, blau, silbern, violett.
Mara und Max starren auf die Seifenblase, die so hell glänzt, dass die Kinder wie geblendet die Augen schließen.
"Willkommen im Weihnachtsland", sagt da eine helle Stimme. "Ich hoffe, ihr werdet hier viel Freude haben. Jeden Tag im Advent dürft ihr dieses Land besuchen. Wie ihr hierher kommt, wisst ihr nun. Und
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