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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gestrandet war. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, unendlich lange nur herumzusitzen und geduldig auf den nächsten Befehl eines Menschen zu warten, bevor sie irgendetwas unternähme.
    Dieser Gedankengang ließ sie über sich selbst grinsen. Schließlich hatte sie die letzten acht Standard-Jahrhunderte absolut nichts getan – fast neun Safeholdjahrhunderte –, wenn man sämtliche Jahre seit Nimue Albans biologischem Tod mitzählte. Natürlich kam es ihr selbst nicht so vor. Zumindest nicht, bis sie zum ersten Mal an all die Menschen dachte, die sie niemals mehr wiedersehen würde. Oder an die Tatsache, dass, während sie geschlafen hatte, die Gbaba zweifellos die Zerstörung der Terra-Föderation endgültig abgeschlossen und sämtliche menschlichen Lebensformen auf jedem einzelnen ihrer Planeten ausgelöscht hatten … einschließlich Terra selbst.
    Ein Schauer durchlief sie, und dieser Schauer hatte nicht das Geringste mit der Temperatur der ›Luft‹ zu tun, die sie umgab. Nimue schüttelte heftig den Kopf.
    Das reicht jetzt, Nimue!, sagte sie streng zu sich selbst. Du magst ja vielleicht ein PICA sein, aber deine Persönlichkeit ist immer noch die gleiche. Und das bedeutet wahrscheinlich, dass du sehr wohl in der Lage bist, dich selbst in den Wahnsinn zu treiben, wenn du weiter über diesen Mist nachdenkst.
    Sie erhob sich aus dem Sessel und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, während sie auf und ab ging. Abgesehen davon, dass ein PICA nie körperlich ermüdete, fühlte es sich ganz genau so an, als stecke sie immer noch in dem Körper, den die Natur ihr gegeben hatte, und ganz genau so sollte es sich auch anfühlen.
    Die steinerne Decke, die aus poliertem Glas zu bestehen schien, bildete eine sanft geschwungene Kuppel, deren höchster Punkt fast vier Meter über dem völlig ebenen, ähnlich glatten Fußboden lag. Das war eine von einem ganzen Dutzend ähnlich großer Kammern, die unter einem der zahllosen Berge auf dem Planeten Safehold während des Terraformierungs-Prozesses geschaffen worden waren. In diesem Berg – dem ›Olymp‹, der zur Gebirgskette namens ›Berge des Lichts‹ gehörte – wimmelte es geradezu vor Eisenerzadern, und Commodore Pei hatte ihr Versteck sorgfältig unter der Schicht mit der dichtesten Eisenkonzentration untergebracht, die sie nur hatten finden können. Insgesamt lagen diese Höhlen kaum vierzig Meter über dem Meeresspiegel, und der Olymp war fast anderthalb mal so hoch wie der Everest auf Terra. Über ihr waren zwölftausend Meter Berg aufgestapelt, und das war mehr als genug, um die winzigen Energiemengen, die aus der Geothermik-Anlage, mit der die Computer dieses Lagers ständig on-line gehalten wurden – allen Vorkehrungen zum Trotz –, ungenutzt entwichen, völlig unentdeckbar zu machen, nachdem erst einmal Langhorne und die Hauptflotte den Orbit erreicht hatten.
    Nun durchwanderte Nimue den Rest dieses Höhlenkomplexes und überprüfte mit ›eigenen Augen‹ die verschieden Geräte, die sie auf der Ausrüstungsliste in Owls Datenbanken vorgefunden hatte. Einiges davon erschien Nimue so bizarr, dass sie schon vermutete, der Commodore und Shan-wei hätten es hier versteckt, einfach weil sich die Gelegenheit dazu geboten hatte, und nicht, weil sie vermuteten, Nimue könne damit irgendetwas anfangen. Wie genau es den beiden gelungen sein könnte, diese Dinge von Langhornes Hauptfrachtliste verschwinden zu lassen, überstieg Nimues Vorstellungsvermögen. Die drei gepanzerten Personentransporter, beispielsweise. Und die beiden Aufklärer-Schwebeboote – ganz zu schweigen von dem vollständigen Sturmshuttle, das etwa so groß war wie ein Jumbojet aus der Zeit vor der Entwicklung der Raumfahrt. Die kleine, aber durchaus leistungsstarke Fertigungseinheit in der tiefstgelegenen (und größten) Höhle dieses Komplexes ergab durchaus Sinn, und ebenso – das vermutete Nimue zumindest – auch der wohlgefüllte Waffenschrank. Wieso allerdings Kau-yung davon ausgegangen war, ein einzelner PICA könne im Alleingang zweihundert Sturmgewehre und zwei Millionen Patronen verbrauchen, war ihr doch ein wenig schleierhaft.
    Ein weiteres Rätsel stellte die vollständig ausgestattete Medi-Einheit des Transporters Remus dar – angesichts der Tatsache, dass Nimue nur noch kybernetisch existierte. Das Gerät verfügte sogar über Kryo-Schlaf- und Antigeron-Kapazität, und auch wenn Nimue sich gescheut hätte, nach achthundert Jahren noch die zugehörigen Medikamente

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