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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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sprechen.

8
    Aaro wartete neben der Gangway. War sein vielversprechendes Vorhaben hier schon zu Ende?
    Die Passagiere, die an ihm vorbeigingen, trugen reichlich Schmuck und an ihren Handgelenken blitzten goldene Uhren. Der Mann in der weißen Uniform, der sich um sie kümmerte, machte einen viel beschäftigten Eindruck und schenkte Aaro keinerlei Beachtung.
    Schließlich schob sich Aaro unmittelbar an den Mann heran.
    »Excuse me«
, sagte er deutlich.
    Der Uniformierte wandte sich ihm zu und lächelte.
»Yes, my young friend?«
    Aaro zog die Citymarket-Plastiktüte unter dem Arm hervor und trug sein Anliegen vor.
    »Warte einen Moment.« Der Mann nahm sein Funkgerät zur Hand, sprach ein paar Sätze hinein und sah Aaro mit seinen braunen Augen an. »Du kannst die Sachen ins Purserbüro bringen. Oben am Eingang holt dich jemand ab.«
    Aaro strahlte über das ganze Gesicht.
»Cheers mate«
, sagte er wichtigtuerisch, was er von den Briten gelernt hatte, und schoss wie der Blitz die Gangway hinauf.
    Am Eingang stand eine Durchleuchtungsanlage, wie man sie von Flughäfen kannte. Eine asiatische Bedienstete bat Aaro gewissenhaft, seine Plastiktüte dort abzulegen. Trotz aller Aufregung kam er sich furchtbar wichtig vor, als er zusah, wie sich seine Tüte auf dem Förderband vorwärtsbewegte. Man behandelte ihn wie einen Erwachsenen. Dann führte ihn die Frau zum Metalldetektor. Auf der anderen Seite wurde er von einer lächelnden jungen Frau in weißer Uniform in Empfang genommen.
    »Hi, ich heiße Carol.«
    »Aaro Nortamo.« Aaro hatte schon vor Jahren gelernt, dass man mit einem festen Händedruck und einem geraden Blick in die Augen seines Gegenüber am ehesten erreichte, ernst genommen zu werden.
    Carol führte ihn zu den Aufzügen in der Eingangshalle. Der blau-rot gemusterte Teppichboden war weich, überall hingen Gemälde in goldenen Rahmen. Zu hören war nur das leise Rauschen der Klimaanlage. Die Atmosphäre hatte eine ganz andere Klasse als auf den Fähren, die zwischen Finnland und Schweden verkehrten.
    »Ich habe gerade Juliette du Pont in ihrer Kabine angerufen. Sie ist wirklich glücklich darüber, dass du ihre Papiere gefunden hast.«
    Carol lenkte Aaro in einen Lift und hielt die Tür noch für zwei weitere Passagiere offen. Sie begrüßte die beiden höflich. Die etwa fünfunddreißigjährige schöne Südamerikanerin erwiderte den Gruß, aber ihr Begleiter, ein lauter amerikanischer Fettwanst, der bestimmt zehn Jahre jünger war, schien Carol überhaupt nicht wahrzunehmen.Das Paar stritt sich über etwas, das offenbar mit Gesang zu tun hatte, bis sie auf Deck 7 ausstiegen.
    »Ein wichtiges Gespann aus Miami«, sagte Carol lächelnd zu Aaro, als der Lift lautlos weiter nach oben fuhr. »Die Dame ist die dritte Ehefrau des Präsidenten der Reederei, und der Mann der Sohn des Präsidenten aus einer der vorigen Ehen. Die Stiefmutter erträumt sich eine Karriere als Nachfolgerin von Jennifer Lopez und tritt hier auf dem Show-Deck auf.«
    »Das würde ich gern mal sehen.«
    »Der Präsident hat ihr einen ganzen Stapel Demo-Platten machen lassen, aber keine Plattenfirma hat bislang Interesse gezeigt«, flüsterte Carol verschwörerisch. Aaro musste lachen. Carol war echt nett.
    Der Aufzug hielt an und die beiden traten in eine hohe Halle mit Marmorfußboden. Am anderen Ende sah man eine breite Treppe und zwei gläserne Aufzüge. Aaro hatte das Gefühl, in eine Geschichte aus
Tausendundeiner Nacht
einzutreten. In Genf war er einmal kurz in einem Fünf-Sterne-Hotel gewesen, als seine Mutter an einem Elementarteilchen-Kongress teilgenommen hatte, aber das hier war noch ein ganzes Stück nobler.
    »Was Madame du Pont angeht, so müssen wir ihr einen neuen Schiffsausweis besorgen«, sagte Carol, während sie weitergingen. Auf der rechten Seite der Halle befand sich eine Piano-Bar, wo eine Frau in glitzerndem Abendkleid auf einem großen Flügel spielte.
    »Ist so ein Ausweis wichtig?«, fragte Aaro. In seinem Kopf ratterten schon die Zahlen des Finderlohns.
    »Von jedem Passagier wird im Ausgangshafen eine Digitalaufnahme gemacht, bevor er an Bord geht. Das Foto wird sowohl in unser Informationssystem eingespeist als auch in den Schiffsausweis integriert, damit sich niemand mit einem gestohlenen Ausweis aufs Schiff schmuggeln kann. Wenn der Passagier zum Beispiel hier in Helsinki von Bord geht, zieht er den Ausweis durch ein Lesegerät. Dann wissen wir, dass die betreffende Person an Land ist.«
    Carol ging auf das

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