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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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zwei Schritte durch die Schleusen des Warensicherungssystems.
    Sie gab keinen Ton von sich.
    Der Geschäftsführer war überrascht und wandte sich Aaro zu. Auch die Blicke der anderen Leute richteten sich auf ihn. Er spürte, wie sich sein Puls beschleunigte.
    »Jetzt du.«
    »Ich?«, fragte Aaro und gab sich Mühe, genauso unschuldig auszusehen, wie er sich fühlte.
    »Geh da durch!«
    Aaro fühlte Emmis brennenden Blick im Rücken, als er den entscheidenden Schritt machte.
    Ein grelles Heulen ertönte. Der Mann im weißen Hemd schaltete den Alarm ab und streckte die Hand aus. »Die Tasche!«
    Aaro gab ihm die Umhängetasche, wobei seine Hand ein wenig zitterte. »Sie sollten Ihre Anlage mal reparieren lassen, damit unschuldige Kunden nicht ihre Zeit mit solchen Spielchen verplempern müssen.«
    Der Geschäftsführer zog eine DVD aus der Tasche – einen Horrorfilm. Niko blickte zu Boden. Er war rot angelaufen. Aaro begriff, dass sein Freund ihm die DVD in die Tasche geschmuggelt hatte. Ihm wurde fast schwarz vor Augen, so schockiert und wütend war er.
    »Komm mit ins Büro!«, befahl ihm der Mann.
    »Ich   …«, stammelte Niko mit einem verstohlenen Blick auf Aaro. »Ich kann ja mitkommen.«
    »Wir brauchen kein Publikum«, entgegnete der Mann und führte Aaro am Ellbogen durch das Geschäft.
    Niko lief ihnen nach. »Er ist vielleicht gar nicht schuld   …«
    »Vielleicht?«, fragte Aaro ruhig, obwohl er innerlich kochte vor Wut und Scham.
    »Aaro ist unschuldig«, sagte Niko; sein Gesicht war mittlerweile feuerrot.
    Aber der Mann hörte nicht zu, sondern schob Aaro ins Hinterzimmer des Geschäfts.
    Aaro blickte über die Schulter nach hinten und warf Niko einen tödlichen Blick zu, bevor sich die Tür hinter ihm schloss.

2
    Ronny griff nach dem aufgeschnittenen Bauch des Schwertfischs und drückte die hellgrauen Hälften so weit auseinander, dass er die Plastiktüte mit der Semtex-Sprengladung in den Fisch hineinschieben konnte. Dann wischte er sich die schleimigen Finger mit rauem Papier ab und verteilte Eissplitter rund um den Fisch in der Styroporkiste.
    Anschließend nahm er ein Stück Tintenfisch von der Arbeitsplatte aus rostfreiem Stahl und legte es ebenfalls in die Kiste. Im Inneren des Tintenfischs versteckte er eine in Plastik eingewickelte MP 5-Maschinenpistole von Heckler & Koch mit kurzem Lauf. Er schüttete Eissplitter darüber und schloss die Kiste mit einem Styropordeckel.
    Im Packraum war es kalt. Trotzdem brachte die Anspannung Ronny abwechselnd zum Schwitzen und zum Frieren. Er blies sich in die Hände und versah die Kiste mit dem Sprengstoff und der Waffe mit einer Kerbe. Unter den insgesamt zwanzig Kisten hatten sechs eine solche Kerbe.
    Schließlich machte Ronny die Kühlraumtür auf und ging in das kahle Büro hinüber. Das Packen hatte er alleine erledigt, die beiden anderen Angestellten warenschon vor einer Stunde nach Hause gegangen. Mit klammen Fingern druckte er den Lieferschein aus, riss ihn an sich und fing an, die Kisten in den Lieferwagen des Fischgroßhandels zu laden. Auf den Seiten des Wagens stand groß die niederländische Aufschrift: VAN DEN BORRE – GROOTHANDEL IN VIS.
    Es war bewölkt an diesem Nachmittag, und als Ronny aus der engen Hofeinfahrt fuhr und in den Zuiderzeeweg im Osten von Amsterdam einbog, dämmerte es bereits. Nervös schaltete Ronny hoch und fuhr zügig in Richtung Hafen. Es begann zu nieseln.
    Seit fünf Monaten arbeitete Ronny in dem Fischgroßhandel, seit der Boss ihn zu dieser Arbeit abkommandiert hatte. Er hatte sich vorgenommen, seinen Part gewissenhaft und ohne Fehler zu erledigen, in der Hoffnung, der Boss würde ihm dann vielleicht eine wichtigere Aufgabe zuteilen.
    Je näher der Hafen kam, desto wachsamer beobachtete Ronny die Umgebung. Das war jetzt keine Generalprobe mehr. Diesmal enthielten die Fische keine Eisenstangen, sondern Waffen und Sprengstoff mit großer Zerstörungskraft. Jetzt wurde es ernst.
    Ronny setzte den Blinker und bog in den Panamaweg ein, der zum Westtor des Hafengeländes führte. Das aufspritzende Wasser der Pfützen funkelte im Licht der Scheinwerfer. Lkws und Lieferwagen kamen ihm entgegen, sie waren ihre unschuldige Ladung bereits auf verschiedenen Schiffen losgeworden: Ersatzteile, Lebensmittel, Reinigungs-Chemikalien sowie allerlei Waren für dieShops auf den Personenschiffen, von der goldenen Uhr bis zur Feuchtigkeitscreme.
    Starke Scheinwerfer beleuchteten das Tor im Stahldrahtzaun und das Wachhäuschen

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