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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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brannten.
    Jetzt musste ich nur noch das Dorf finden, das ich suchte, und den Mann, der mir – so hoffte ich – bei der Lösung des Rätsels helfen konnte.
    Auf dem Straßenschild stand: C OLLON . Ich parkte den gemieteten Ford auf dem mit Blumenkörben geschmückten Dorfplatz. Er war menschenleer, sauber und gepflegt. Hübsche Häuser im viktorianischen Stil und eine alte Hufschmiede mit einem Eingang in Form eines Hufeisens säumten den Platz.
    Ich überquerte die Straße, betrat ein Lebensmittelgeschäft und fragte nach dem Weg. Am südlichen Ende des Dorfes fand ich die presbyterianische Kirche aus rotem Granitstein und den Friedhof. Unterhalb des Glockenturms war das Baujahr in den Stein gemeißelt: 1813.
    Der Friedhof sah noch älter aus. Die Kirche war wunderschön, und die bemalten Fenster waren echte Meisterwerke. Ich ging an den Gräbern entlang, von denen einige von Gestrüpp und Brombeersträuchern überwuchert wurden. Mein Blick fiel auf ein verrostetes Metallkreuz mit einer Inschrift aus dem Jahre 1875.
    Elizabeth, drei Jahre, und Caroline, sechs Jahre,
liebliche, bezaubernde Wesen, niemals vergessen;
nun ruhen sie in den Armen unseres Herrn.
    Ich spürte, wie eine längst vergessene Trauer in mir aufstieg.
    Als ich näher heranging, klingelte mein Handy. Die schrillen melodischen Klänge störten jäh die Stille. Ich meldete mich und hoffte, dass es die Nummer war, die ich versucht hatte zu erreichen. »Laura?« Es war Roy, und die Verbindung war trotz der großen Entfernung erstaunlich gut. »Wo bist du?«
    »In Irland.«
    »Irland?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Hoffentlich hältst du mich jetzt nicht für verrückt, weil ich Hals über Kopf abgereist bin, aber es könnte sein, dass ich einer Sache auf der Spur bin. Es hat mit den Leichen und dem Medaillon zu tun. Wenn ich mehr weiß, melde ich mich.«
    »Interessant, Baby. Und wenn nicht?«
    »Es könnte auch eine ungeheure Zeit- und Geldverschwendung sein. Was ist mit der DNA?«
    Roy hatte nicht alle Antworten von mir bekommen, die er sich erhofft hatte, und ich hörte sein frustriertes Seufzen. »Sie arbeiten daran. Den vorläufigen forensischen Untersuchungen zufolge war es wahrscheinlich eine Europäerin zwischen siebzehn und fünfundzwanzig. Wir sind noch nicht bis zu der zweiten Leiche vorgedrungen, weil wir bis jetzt zu sehr mit der ersten beschäftigt waren.«
    »Noch etwas?«
    »Der Leichnam ist noch nicht genügend aufgetaut, um zu erkennen, ob der Körper Wunden aufweist. Du erinnerst dich an die Münzen, die wir gefunden haben? Die jüngste ist von 1916. Wir glauben, dass wir es ungefähr mit dieser Zeit zu tun haben, plus minus ein paar Jahre. Der Zahnstatus der Frau lässt vermuten, dass sie aus recht guten Verhältnissen stammte. Wir sind also den Romanows auf der Spur. Konntest du inzwischen etwas von der Gravur entziffern?«
    Behutsam nahm ich das Medaillon aus der Handtasche und drehte es in meiner Hand um. Den größten Teil der neun Flugstunden hatte ich damit verbracht, es mir genau anzusehen. Mir war es gelungen, etwas mehr von dem Schmutz zu entfernen. Doch die Gravur war durch die Korrosion ziemlich zerfressen und ließ sich beim besten Willen nicht entziffern. »Ich kann wirklich nichts erkennen.«
    »Den Russen wird das gar nicht gefallen«, sagte Roy in besorgtem Ton. »Sie haben schon gefragt, wo du steckst. Ich hab denen erzählt, du musstest wegen einer dringenden Familienangelegenheit schnell abreisen. Mensch, Laura, wenn du ein Stück ihrer Geschichte entwendest, könnte es leicht als Diebstahl ausgelegt werden. Sogar am Telefon hab ich ein komisches Gefühl, darüber zu sprechen. Was passiert, wenn sie dich bei deiner Rückkehr ins Gefängnis stecken?«
    Vorsichtig ließ ich das Schmuckstück wieder in die Handtasche gleiten. »Keine Sorge. Ich bring das Medaillon zurück. Ich hab es mir nur ausgeliehen, weil ich hoffe, etwas über seine Herkunft herauszufinden.«
    »Wie?«
    »Ich ruf dich später noch mal an.«
    »Eh, Baby, spann mich nicht so auf die Folter!«
    »Tut mir leid, ich muss auflegen. Mach dir keine Sorgen wegen der Russen. Ich kümmere mich darum. Ruf mich sofort an, wenn du etwas hast.«
    Als ich das Handy zuklappte, sah ich zwischen den Gräbern einen alten Mann, der auf mich zukam. Neben mehreren Grabstätten mit Kreuzen im russischen Stil mit doppelten Querbalken und kyrillischen Inschriften blieb er stehen. Diese Kreuze wirkten zwischen all den katholischen und keltischen Insignien

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