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Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf

Titel: Operation Schneewolf - Meade, G: Operation Schneewolf - Snow Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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eine Direktive?«
    »Lassen Sie erst Ihren Bericht hören, Gregori.«
    Braun erzählte es ihm. Arkaschin kratzte sich nachdenklich das Muttermal und sah ihn fragend an.
    »Interessant. Trauen Sie Lombardi?«
    »Ich würde eher dem Teufel trauen. Moskau mag seine Gewerkschaft ja heimlich mit Spenden schmieren, aber er hat seine Finger überall drin, und die meisten Geschäfte sind illegal. Das ist gefährlich.«
    Arkaschin zuckte mit den Schultern. »Wir haben keine Wahl. Wir müssen ihn benutzen. Wenn die Amerikaner herausfinden, daß wir eine Überwachung vornehmen, ist der Teufel los. So halten wir sie auf Armlänge von uns. Außerdemschuldet Lombardi uns etwas. Ohne unsere Hilfe wäre er immer noch einfacher Gewerkschaftssekretär.«
    »Wer ist Ihrer Meinung nach dieser Massey?«
    Arkaschin stellte das Glas ab. Er schien lange zu brauchen, bis er seinen Entschluß gefaßt hatte. »Wer weiß?« sagte er dann. »Die Fotos, die Lombardis Leute gemacht haben, sind nicht gerade erste Qualität, eher Amateuraufnahmen, aber vielleicht helfen sie uns weiter. Meine Leute werden es überprüfen und herausfinden, ob einer unserer Offiziere ihn erkennt.«
    »Und bis dahin?«
    »Inzwischen erzählen Sie Lombardi, daß die Frau noch schärfer überwacht werden muß. Rund um die Uhr. Und sagen Sie ihm, daß Sie vielleicht einen Job für ihn haben, der gut bezahlt wird.« Arkaschin grinste. »Ich bin sicher, daß Lombardi sofort anbeißt.«
    »Was für ein Job?«
    Arkaschin wandte den Blick ab. »Sie wissen doch, daß Moskau es nicht schätzt, wenn die Amerikaner uns demütigen, Gregori. Wir müssen ihnen klarmachen, daß sie uns nicht zum Narren halten können.«
    »Ist diese junge Frau so wichtig?«
    »Nein. Aber es ist eine Frage des Prinzips.«
    »Und was soll Lombardi tun?«
    »Wenn die Zeit reif ist, werden wir das Mädchen nach Moskau zurückbringen. Wir brauchen Lombardi, damit er sie entführt. Glauben Sie, daß er dazu bereit ist?«
    »Für Geld tut er alles, was man ihm sagt. Aber die Frau nach Moskau zurückzubringen wird schwierig.«
    Arkaschin stellte das Glas ab und drückte seine Zigarette aus. »Ich stimme Ihnen zu. Aber Lombardi kontrolliert die Docks. Die Frau an Bord eines sowjetischen Schiffes zu bekommen dürfte nicht zu schwierig sein. Außerdem gibt es noch eine andere Option, falls es sich doch als unmöglich erweist.«
    »Und die wäre?«
    »Eine Wiederholung der Aktion, die Sie in der Schweiz so hervorragend exerziert haben.« Arkaschin lächelte. »Die Dame umlegen.«

DRITTER TEIL

1. BIS 22. FEBRUAR 1953

15. KAPITEL
    New Hampshire
1. Februar
    Sechs Tage später kamen Massey und Anna am späten Nachmittag am Kingdom Lake an. Sie hatten den Zug von New York nach Boston genommen. Slanski hatte die beiden am Bahnhof abgeholt und war mit ihnen in seinem Pick-up nach Boston gefahren. Massey hatte mit Anna Kleidung und Schuhe gekauft, die sie brauchen würde, bevor sie nach New Hampshire fuhren. Zwei Tage zuvor hatte er sie und Slanski in ein Fotostudio nach New York gebracht, um die Aufnahmen für die gefälschten Papiere machen zu lassen. Der Fotograf schien genau zu wissen, was er wollte, und verknipste einige Filme mit ihr und Slanski, mal als Paar, mal als Einzelpersonen, jeweils in russischer Kleidung.
    Als sie jetzt um eine Kurve der schmalen Privatstraße bogen, sah Anna das Holzhaus und den See. Auf den Gipfeln der weit entfernten Berge lag Schnee, und die bewaldete Szenerie bot einen bemerkenswert wilden und schönen Anblick. Sie wirkte fast wie eine russische Landschaft.
    Als Slanski den Wagen anhielt, öffnete Massey sofort Anna die Tür und nahm ihren Koffer heraus. »Packen Sie erst aus, dann erkläre ich Ihnen, was als nächstes passiert.«
    Anna blickte auf den See und die Waldlandschaft hinaus und sagte zu Slanski: »Jake hat mir schon gesagt, wie wundervoll es hier ist, aber ich hätte nie erwartet, daß es aussieht wie in Rußland.«
    Slanski lächelte. »Früher wurde hier in bestimmten Gegenden sogar hauptsächlich Russisch gesprochen. Meistens waren es kleine Gemeinschaften aus Händlern und Jägern, die während des letzten Jahrhunderts hierhergekommen sind. Ich nehme an, daß sie sich in dieser Landschaft heimisch gefühlt haben.«
    Er führte sie ins Haus und zeigte Anna ihr kleines Schlafzimmer im Obergeschoß.
    »Das ist Ihr Zimmer. Es ist ein bißchen karg, aber warmund einigermaßen gemütlich. Wir warten unten, bis Sie fertig ausgepackt haben.«
    Anna merkte, daß Slanski sie

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